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17. Juni 2009

Gefesselt und geknebelt – Bondage Spiele

Er wollte mal was Neues ausprobieren im Bett, hat mein Freund neulich gemeint. Ich war etwas verwundert; denn gerade dass es bei uns eigentlich immer dasselbe war beim Sex, das schuf so eine unendliche Vertrautheit, machte alles warm und bekannt. Okay, natürlich – der Funke, der uns ursprünglich zusammengebracht hatte, diese grenzenlose Lust auf den Körper des anderen, die war darüber irgendwann verloren gegangen, aber ich fand das nicht schlimm. Ich war schon immer der Meinung, guter Sex ist guter Sex, und eine gute Beziehung ist eine gute Beziehung. Dass beides zusammenkommt, darauf kann man höchstens ganz am Anfang hoffen. Ansonsten ist da zuerst guter Sex, aus dem sich eine gute Beziehung entwickelt, während der wiederum der gute Sex Stück für Stück verloren geht. Man kann einfach nicht beides haben. Zugegeben – man will es. Man will es unbedingt. Ich hatte es schon an mir selbst bemerkt, wie ich die anderen Männer in meiner Umgebung mehr und mehr mit lüsternen Augen betrachtete, je mehr bei Martin und mir die Luft raus war. Es machte ja noch Spaß, mit ihm zu schlafen, aber es war einfach nicht mehr aufregend. Da schaut man sich eben anderswo nach der Aufregung um, denn so ist der Mensch halt – er will immer alles, so unmöglich es auch scheint. Und wenn man guten Sex und eine gute Beziehung nicht mit einem Mann haben kann – vielleicht geht es ja mit zwei verschiedenen …

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Manchmal prickelte mein ganzer Körper so sehr, dass ich es kaum noch aushielt, und die vertraute, wohl bekannte Erotik von Martin konnte den Durst nicht stillen, der mich zu verschlingen drohte. Kein Wunder also, dass ich seinen Freund Thomas, einen Kollegen von ihm, der neu angefangen hatte in seiner Firma und sich Martin sofort angeschlossen hatte, mit ziemlichem erotischen Appetit betrachtete. Bei ihm würde ich ganz bestimmt wieder dieses sinnliche Kribbeln finden, was sich bei Martin irgendwohin verkrochen hatte und bestimmt auch nie wieder zum Vorschein kommen würde. Er war so ganz anders. Viel energischer, viel leidenschaftlicher … Manchmal hatte ich schon an Thomas gedacht, wenn Martin in mir steckte. So beschämend es auch war, das eingestehen zu müssen.

Ob Martin etwas gemerkt hatte? Vielleicht hatte er deshalb vorgeschlagen, dass wir auch mal neue Sexspiele spielen sollten. Er hätte es gerne mal etwas bizarr, meinte er. Mir war nicht so ganz klar, was er darunter verstand, aber ich war sofort einverstanden. Vielleicht war das die Rettung für den flüchtigen Funken der Leidenschaft; vielleicht konnte er meine Aufmerksamkeit damit von Thomas weg und zurück auf sich locken. Als ich meine Zustimmung erklärt hatte, verlangte Martin von mir das feste Versprechen, dass ich auch wirklich mitmachen und nicht im letzten Moment kneifen würde. Ich hatte keine Ahnung, warum er es so feierlich machen wollte, aber ich gab nach und versprach es ihm. Obwohl ich es ein wenig unfair fand, dass ich etwas versprechen sollte, noch bevor ich wenigstens ansatzweise wusste, welche bizarren Sexspiele er mir denn zumuten wollte. Andererseits war ich mir ganz sicher, allzu schlimm würde es bestimmt nicht werden – was auch immer er sich nun darunter vorstellte. Denn Martin war einfach ein zutiefst zurückhaltender Mensch. Nachdem das alles geregelt war, sollte es auch bald losgehen. Schon am nächsten Tag, einem Samstag, ging er zuerst einkaufen, und zwar ausdrücklich ohne mich, und er tat dabei auch sehr geheimnisvoll, und dann puzzelte er ein wenig in unserem Schlafzimmer herum. Dabei musste ich draußen bleiben. Er machte es wirklich spannend. So langsam bekam ich Bedenken. Worauf hatte ich mich da bloß eingelassen? Ich räumte die Küche auf, saugte im Wohnzimmer Staub und fühlte mich unwohl. Angespannt, aber nicht im positiven Sinn, nicht erwartungsvoll, sondern ängstlich.

Endlich rief Martin mich. Ich solle gefälligst sofort im Schlafzimmer auftauchen, und zwar nackt, rief er durch die gesamte Wohnung. Was glaubte der eigentlich? Dass man bei einer so nüchternen Aufforderung nach all der Geheimnistuerei von vorher in eine erotische Stimmung kommt? Ha, da hatte er sich aber getäuscht! Wenn das, was er vorhatte, irgendetwas mit einer nassen Muschi zu tun hatte – die konnte er sich abschminken. Ich war total trocken und überhaupt nicht in Stimmung. Aber ich hatte ja versprochen mitzumachen. Wenn ich auch nicht versprochen hatte, Spaß daran zu haben, dachte ich trotzig. Ich zog meine Klamotten aus, warf sie aufs Sofa und ging nackt über den Flur ins Schlafzimmer, wo Martin mich schon erwartete. Er war allerdings noch vollständig angezogen. Das machte mich etwas sauer. Ich sollte nackt herumlaufen, aber er hatte das nicht nötig? Triumphierend zeigte er auf unser großes Bett. „Und? Was meinst du?„, fragte er. Ich warf einen flüchtigen Blick aufs Bett. Er hatte das ganze Bettzeug einfach auf die Erde geworfen (und wer würde das alles nachher wieder aufräumen müssen? Ich natürlich!), und auf dem Laken lagen vier Lederbänder, an denen jeweils Ketten hingen, die zu den vier Füßen des Bettes führten. Aha – er wollte mich also aufs Bett fesseln; der bizarre Sex, den er sich vorstellte, das war nichts anderes als Bondage. Fast war ich ein wenig enttäuscht – da hatte ich mir mehr erwartet. Aber nun ja, vielleicht kam da ja noch etwas, wenn ich erst einmal gefesselt war. Er bedeutete mir, mich aufs Bett zu legen. Ich war noch immer nicht so richtig in Stimmung für Sex. Warum hatte Martin es mir nicht offen gesagt, dass er Lust auf Fesselspiele hatte? Dann hätten wir gemeinsam alles vorbereiten können, und ich wäre bestimmt erregter gewesen, als ich es unter diesen Umständen war.

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Aber ich legte mich halt mal aufs Bett und spreizte Arme und Beine, wie er es von mir verlangte. Schade, dass wir damals nicht das Messingbett gekauft hatten; das wäre für die Bondage Erotik noch viel praktischer gewesen … Aber Martin hatte ja auf diesem schlichten Holzbett bestanden. Was immerhin wenigstens kein Fußteil hatte, sonst wäre das mit dem Fesseln nämlich erheblich schwieriger geworden. Oder vielmehr, nicht mit dem Fesseln, sondern damit, was er anschließend noch vorhatte. Da kam ja hoffentlich noch was. Er schloss die Lederbänder um meine Gelenke. Viel Bewegungsspielraum hatte ich danach nicht mehr; er hatte das schon ganz gut geplant – ich war so gefesselt, dass ich Arme und Beine nur noch geringfügig verschieben konnte. Beides würde gespreizt bleiben müssen. Ich schämte mich ein bisschen, ihm meine – noch immer trockene – Muschi so nackt präsentieren zu müssen. Als nächstes legte er mir ein Tuch als Augenbinde um, wofür ich wieder den Kopf heben musste. Es wurde zwar nicht ganz dunkel, denn es schimmerte noch Licht durch den dünnen Stoff, aber blind war ich danach dennoch. Das passte mir gar nicht, denn dann konnte ich ja überhaupt nicht mehr sehen, was er als nächstes tun würde. Das fand ich echt doof! Gut, wenn man ohnehin geil ist, dann erhöht es vielleicht den Reiz, vorher nicht zu wissen, was kommen würde. Aber ich war nicht geil; ich machte hier ja nur notgedrungen mit, weil ich es Martin versprochen hatte. Auf einmal kam ich auf die Idee, mir vorzustellen, statt Martin sei es Thomas, der mich jetzt ganz zart streichelte, meine Brüste und meinen Bauch. Das trieb schon etwas mehr Feuchtigkeit zwischen meine Beine. Ich führte den Gedanken weiter, als sanfte Fingerspitzen nun über meine Schenkel krochen. Schon stöhnte ich das erste Mal, und die vorhin vermisste Erregung überkam mich mit doppelter Macht.

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22. Mai 2009

Besserwisser – Sadomaso Erziehung

Es gibt nichts Schlimmeres als Leute, die alles besser wissen. Und dann gibt es ja ein paar Bereiche, in denen manche sich nicht etwa aufgrund eines tatsächlichen Wissensvorsprungs, sondern ausschließlich aufgrund ihres Geschlechtes nur noch umso mehr dazu berufen fühlen, alles besser zu wissen und das jedem mitzuteilen. Fußball und Autos, das sind zwei solcher Bereiche, wo die meisten Männer automatisch glauben, sie seien uns Frauen weit überlegen. Obwohl das oftmals gar nicht stimmt. Ich zum Beispiel kann einen Reifen wechseln, mein Freund kann das nicht. Und wo es schon daran hapert, kann es mit allem anderen auch nicht allzu weit her sein. Trotzdem tut er immer so, als sei er der Autofachmann und ich die ahnungslose Blondine. Okay, blond bin ich tatsächlich, aber deswegen noch lange nicht blöde! Ein anderes Gebiet, das sind die Computer. Da gebe ich gerne zu, dass ich von PCs so gut wie nichts verstehe. Ich kann vielleicht für die Zwecke, für die ich sie benötige, damit umgehen, privat wie beruflich, aber sobald es an die Hardware geht bin ich aufgeschmissen. Auch da bildet mein Freund Markus sich ein, mir weit überlegen zu sein. Was sich allerdings nicht darin äußert, dass er mir das, was nun gerade am Rechner kaputt ist, wieder in Ordnung bringt, sondern mir einfach nur erklärt, was ich alles falsch gemacht habe, um die PC Probleme zu verursachen.

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Das ist in einer solchen Situation ungeheuer hilfreich, wo man sowieso schon einen halben Nervenzusammenbruch hat, weil der Bildschirm blau anläuft, die Buchstaben Fäden ziehen, keine Installation mehr möglich ist oder, noch schlimmer, Windows nicht mehr hochkommt. Oder der Rechner auf einmal keinen Pieps mehr sagt, so wie es mir letzte Woche gegangen ist. Meistens hat man selbst dabei wirklich nichts falsch gemacht. Oder wenn, dann höchstens etwas, was jedem anderen ebenso passieren kann. Jemand, der einem die eigene Schuld dann mit Gewalt einreden will, macht sich verständlicherweise damit nicht unbedingt beliebt. Vor allem, wenn Markus in solchen Situationen wenigstens helfen würde, dass der PC wieder läuft, dann würde ich mir ja noch den einen oder anderen spitzen Spruch von ihm gefallen lassen. Aber er steht bloß da und hält Vorträge, was ich hätte anders machen müssen. Dabei, wie soll jemand, der sich selbst so wenig im Innenleben eines Computers auskennt, dass er die Probleme beheben kann, ein fundiertes fachmännisches Urteil über ihre Ursachen abgeben? Das passt ja irgendwie nicht so ganz zusammen.

Aber das ist ja mal egal – jedenfalls geht einem das echt tierisch auf den Sack, wenn jemand einfach nur so besserwisserisch redet, statt zu helfen. Auch wenn man wie ich keinen hat; keinen Sack, meine ich. Als letzte Woche mein Rechner auf einmal totenstill war und blieb, so oft ich auch auf dem Einschaltknopf herumdrückte – heute weiß ich natürlich, das war das Netzteil, das hatte einfach den Geist aufgegeben, aber da bekam ich einfach nur einen riesigen Schrecken und die totale Panik, denn ich musste für den nächsten Tag im Büro unbedingt noch eine Präsentation fertigstellen -, da wäre ich am liebsten auf Markus losgegangen. Er hatte nämlich nichts Besseres zu tun, als mal wieder alles besser zu wissen und mir zu erklären, ich hätte einfach am Tag zuvor den Rechner nicht einfach wutentbrannt ausschalten sollen, als meine WLAN Verbindung immer wieder zusammenbrach und ich mit aller Gewalt nicht die Musik downloaden konnte, die ich – ganz legal natürlich – im Internet erworben hatte, und die ich mir eigentlich noch für mein Abendjogging auf meinen MP3-Player hatte spielen wollen. Es ist bestimmt richtig, dass so etwas einen Computer garantiert nicht besser macht, wenn man ihn schlicht ausschaltet, statt ihn ordnungsgemäß herunterzufahren. Aber sollte ihn das kaputt gemacht haben? Das glaubte ich ja nun wirklich weniger. Obwohl Markus genau das steif und fest behauptete. Was meine Laune noch eine Ecke mehr in den Keller sinken ließ, und sonderlich gut war die ohnehin schon nicht.

Da saß ich also, hatte für meinen Job unbedingt etwas fertig zu stellen, hatte mit einem PC zu kämpfen, der einfach nicht mehr funktionieren wollte, und hatte dann noch die ständigen Vorwürfe von Markus im Ohr. Da kann man wirklich explodieren! Ich hätte es ihm so gerne heimgezahlt, und zwar am besten sofort, das hätte meine Laune sicherlich verbessert. In mir schrie alles nach Rache. Aber erst einmal musste ich ja das Praktische regeln. Ich rief also eine Kollegin an, damit ich bei ihr vorbeischauen und dort die Präsentation fertig machen konnte. Markus‘ Rechner konnte ich dazu nicht nehmen, denn da fehlte die entscheidende Software. Dann telefonierte ich mit einem guten Freund, damit der sich am nächsten Tag meines Rechners annehmen konnte. Danach raste ich los zu der Kollegin, erledigte meine Arbeit und kehrte zu Markus zurück. Der inzwischen mit einem Bier vor dem Fernseher saß. Nun hätte ich natürlich stundenlang mit ihm diskutieren können über sein Verhalten vorhin. Aber mit einem Besserwisser kann man nicht diskutieren, das bringt einfach nichts. Denn er weiß auch am Ende immer noch alles besser. Man sollte auch nicht mit ihm diskutieren, denn damit gäbe man seinem Ego ja bloß neue Nahrung. Nein, ich musste ihm auf eine ganz andere Weise zeigen, dass ich nicht das kleine blonde Dummchen bin, als das er mich gerade mal wieder behandelte. Auch wenn ich von Computern keine Ahnung habe – erstens hat er auch nicht mehr Ahnung von dem Kram, und zweitens ist das ja wohl im Alltag normalerweise nicht sonderlich entscheidend. Es sei denn, man wäre nun gerade bei einer Computerfirma angestellt.

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Erschöpft ließ ich mich neben Markus aufs Sofa fallen. „Holst du mir auch ein Bier?„, bat ich ihn. „Wie komme ich denn dazu?„, erwiderte er. Erst seine Besserwisserei – und nun auch noch das. Muss man sich das als Frau gefallen lassen? Nein, oder? Die Frage war nur, was sollte ich dagegen tun? Wie sollte ich diesem Mistkerl klar machen, dass er sich mir gegenüber einfach besser zu benehmen hatte? Ich musste mir da unbedingt etwas einfallen lassen. Und um eine Idee war ich auch nicht verlegen. Ich kann sehr fantasievoll sein, wenn es sein muss … Leider konnte ich sie an diesem Abend noch nicht umsetzen, denn sie erforderte etwas Vorbereitung. Aber gleich am nächsten Tag besorgte ich alles, was ich dazu brauchte. Eine Freundin von mir arbeitet in einem ganz speziellen Sexshop. Sensuous Magic nennt sich der. Als ich den Namen hörte, dachte ich mir zunächst gar nichts dabei, doch sie klärte mich schnell darüber auf, dies sei eine Anspielung auf SM; nach irgendeinem amerikanischen Sadomaso-Buch oder so. Als ich dann das erste Mal in dem Laden drin war, da wusste ich auch gleich, das ist kein Erotikshop, in dem man sexy Dessous, Kondome, Pornofilme und Dildos kauft. Das heißt, Dildos gibt es da schon auch – allerdings nur ganz spezielle … Neugierig hatte ich mich dort umgeschaut und dabei auch etwas entdeckt, was mir jetzt bei Markus‘ Erziehung zu einem anständigen Partner sicherlich eine große Hilfe sein würde. Das besorgte ich mir und außerdem noch ein paar Baumwollseile.

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