Man sollte ja eigentlich denken, wenn man es mit devoten Männern zu tun hat, dass man dann als dominante Frau ganz besondere Aufmerksamkeit genießt und es auf jeden Fall mit jemandem zu tun hat, der sich die größte Mühe gibt, einem die ausgesprochenen, wenn nicht gar die unausgesprochenen Wünsche zu erfüllen. Aber mit dieser Hoffnung kann man auch schon einmal danebenliegen. So ging es mir im Fall des Sklaven einer sehr guten Freundin und dominanten Kollegin, die für ein paar Wochen beruflich ins Ausland musste und ihren Sub während dieser Zeit nicht vollkommen verlottern lassen wollte. Man weiß ja als Domina, wie das ist – kaum kümmert man sich einmal nicht ausreichend um seine Sklaven und betreibt die Sklavenerziehung nicht konstant weiter, schon verfallen sie gleich in absolut schlechte Angewohnheiten. Ständig muss man ihnen hinterher sein und darf in der Sklavenausbildung nicht nachlassen.
Ich konnte ihre Sorge nur zu gut verstehen, dass sie, wenn ihr Sklave viele Wochen lang nicht unter dominanter Aufsicht stand, mit der Sklavenschule, die er bereits weitgehend absolviert hatte, sicherlich gleich wieder von vorne anfangen musste. Weil ich zu diesem Zeitpunkt auch gerade ein wenig Zeit hatte, versprach ich es ihr gerne, ihrem an mich herangetragenen Wunsch zu erfüllen, mich ein wenig um ihren Sklaven zu kümmern. Diese Aufgabe reizte mich sogar sehr, zumal es sich bei ihrem Sub um einen Schwarzen handelte, einen Afroamerikaner, von dem sie mir schon wahre Wunderdinge berichtet hatte. Natürlich hatte auch ich schon von den oft angeblich so überragenden sexuellen Fähigkeiten der Schwarzen Boys gehört. Ich hatte auch schon selbst meine Erfahrungen mit dem Black Sex machen können, hatte dabei allerdings feststellen müssen, dass die schwarzen Männer sich nicht grundsätzlich von den Weißen unterscheiden. Es gibt schlechte Liebhaber unter den Black Guys, mittelmäßige, gut und sehr gute; es ist da alles vertreten, ebenso wie bei jeder anderen Hautfarbe. Von daher konnte ich es immer nicht so recht nachvollziehen, weshalb man ausgerecht die Afrikaner und Afroamerikaner immer als so perfekte Liebhaber ansieht. Aber Lloyd, der Sklave meiner Domina Freundin, sollte angeblich wirklich ein exquisites Exemplar sein als Lover, und das wollte ich doch gerne einmal ausprobieren.
Leider kam für meine Freundin alles so kurzfristig und überraschend, dass sie es nicht mehr schaffte, mich, die Domina auf Zeit, ihrem Sub vorzustellen. Sie verschaffte mir jedoch ein Bild von ihm, auf dem er nackt war und wirklich absolut hervorragend aussah, und sie gab mir seine Mailadresse, seine Telefonnummer und seine Handynummer. Ich hatte die Erlaubnis, mich jederzeit bei ihm zu melden, ihm Aufgaben zu übertragen und ihn für Sadomaso Sessions zu mir einzubestellen – und damit war Lloyd auch einverstanden, wie sie mir sagte. Ich wollte nicht allzu lange warten, bis ich meine Aufgabe als Interims-Domina anfing, und so meldete ich mich gleich an dem Sonntagabend, als meine Freundin abgereist war, per SMS bei Lloyd und befahl ihm, mich anzurufen. Doch kein Anruf kam; dabei war einer der letzten Befehle meiner dominanten Freundin an ihren Sklaven der gewesen, dass er sein Handy ständig dabeizuhaben hatte, falls ich etwas von ihm wollte, und auch seine Mails regelmäßig einmal in der Stunde kontrollieren sollte, das hatte sie mir bei einem schnellen Anruf vom Flughafen aus noch mitgeteilt. Ich nahm aber an, dass Lloyd vielleicht erst noch trauerte, weil sie nun für viele Wochen weg sein würde, und beschloss, etwas nachgiebig zu sein. Meine Nachgiebigkeit hielt an, bis mich am nächsten Tag ein SMS von Lloyd erreichte, in dem er sehr höflich mich, seine neue Herrin, wie er mich nannte, fragte, wie es mir ginge, ohne mit einem Wort auf mein SMS vom Abend zuvor einzugehen. In meiner Antwort fragte ich ihn nur, warum er nicht wie befohlen angerufen hatte. Dieses SMS blieb unbeantwortet, und ich merkte, wie ich schon ziemlich wütend auf ihn war, noch bevor ich ihn das erste Mal zu Gesicht bekommen hatte. Diesmal nicht per SMS, sondern per Mail trug ich ihm auf, die ganze Woche über keusch zu bleiben, nicht zu wichsen, und am Freitagabend um acht Uhr bei mir vorbeizukommen, damit ich seine Sklaven Erziehung fortsetzen konnte. Auch dieses Mail blieb unbeantwortet. Hätte ich nicht eine so hektische Woche erlebt, hätte ich wahrscheinlich früher nachgehakt; so aber nahm ich mir vor zu warten, bis mein neuer Sub am Freitag persönlich bei mir vorbeikam, um ihn für die bodenlose Frechheit der Missachtung der Wünsche und Anweisungen seiner Interims-Domina hart zu bestrafen. Ich war mir ganz sicher, diese Gelegenheit zu einer realen Sadomaso Session würde er sich nicht entgehen lassen.
Doch am Freitag wurde es acht, es wurde halb neun, es wurde neun. Lloyd erschien nicht. Als ich ihm ein ziemlich bitterböses SMS schickte, reagierte er nicht. Mein Ärger auf ihn war zu diesem Zeitpunkt so stark, dass ich kurz davor stand, meine Freundin anzurufen und ihr mitzuteilen, dass sie sich diesen sturen, aufsässigen Sklaven dahin tun konnte, wo der Bartel den Most holt … Um zehn habe ich sie dann tatsächlich angerufen – und ihr berichtet, wie ihr Sub sich in der ersten Woche benommen hatte. Sie war sprachlos, konnte sich das gar nicht erklären, was denn mit ihm los war – und ich merkte, dass ihre Wut auf ihn sogar noch größer war als meine eigene. Gemeinsam schmiedeten wir einen Plan, wie wir uns an Lloyd für seinen Ungehorsam rächen konnten, denn sie sagte zu Recht, wenn wir ihm das durchgehen ließen, dann war Hopfen und Malz verloren und er würde sich nie wieder in die Rolle als gehorsamer, williger Sklave hineinfinden. Für seine Bestrafung war sie sogar bereit, einen richtigen Stress auf sich zu nehmen. Sie buchte, noch während sie mit mir per Handy telefonierte, per Internet einen Flug zurück für den nächsten Morgen und traf am nächsten Tag gegen drei Uhr am Flughafen ein, wo ich sie abholte. Gemeinsam fuhren wir zu Lloyds Wohnung, zu der sie einen Schlüssel hatte. Ich hatte ja befürchtet, dass er vielleicht unterwegs sein würde, aber sie wusste, dass er samstags immer Vormittags im Fitness-Studio war – man hatte es seinem Foto übrigens angesehen, dass er sehr viel Sport trieb – und sich nachher erst einmal ausruhen musste, bevor er sich dann in die Stadt aufmachte zum Einkaufen oder um einen Kaffee trinken zu gehen. Tatsächlich stand, wie sie sagte, sein Auto vor der Tür. Wie die Rachegöttinnen marschierten wir ins Haus, die Treppe hoch in den ersten Stock, und dann schloss sie seine Wohnungstür auf. In der Wohnung war es still. Wir waren beide nicht unbedingt so gekleidet, wie man sich Dominas vorstellt; wir trugen ganz normale Straßenkleidung. Aber wahre Dominanz braucht weder Lack, noch Leder; sie braucht nur ein paar Folterwerkzeuge, von denen meine Freundin wusste, dass Lloyd davon einen ausreichenden Vorrat besaß.