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11. Dezember 2008

Sexträume

Ich wünsche mir oft, ich wäre nicht so eine graue Maus, sondern ein richtiger Vamp. Eine Frau, der die Männer hinterher sehen. Eine Frau, der die Männer nachlaufen. Eine Frau, die nicht nur von Sexabenteuern träumt, sondern die Sexabenteuer erlebt. Aber noch habe ich es nicht geschafft, mich zu verändern. Ich bin und bleibe eben eine Hausfrau; ein wenig mollig, ohne große Ausstrahlung, meistens zweckmäßig angezogen und nicht schick oder gar sexy. Und meistens träume ich nur von Sex, statt ihn zu erleben.

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Von meinem Mann bekomme ich schon lange keinen Sex mehr. Vielleicht einmal alle paar Monate entschließt er sich dazu, mich zu besteigen, und das ist dann meistens auch schon nach zwei Minuten wieder vorbei. Da gibt es kein Vorspiel, keine Zärtlichkeit, und noch nicht einmal Leidenschaft. Ehelicher Sex, das ist manchmal nicht erotischer, als aufs Klo zu gehen – es dient einfach einer körperlichen Notwendigkeit, nicht mehr. Dabei kann Sex doch so unheimlich schön sein … Zumindest ist er das in meiner Fantasie. Real habe ich so etwas nur sehr selten erlebt. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass die Erotik für mich irgendwann vielleicht doch einmal so fantastisch sein kann, wie sie das in meinen Sexträumen ist. Bis dahin muss ich mich leider damit bescheiden, diese Sexträume aufzuschreiben. Das allerdings, das muss ich sagen, ist auch eine feine Sache. Sexgeschichten aufschreiben, das ist fast so schön wie Sexabenteuer erleben. Zumindest macht es den trüben Alltag einer Hausfrau viel schöner. Meine erotische Fantasie ist auch immer sehr schnell dabei; da entstehen aus dem kleinsten Anlass heiße Sexgeschichten. Die immerhin auch einen großen Vorteil haben – es dauert viel länger, eine Sexgeschichte zu schreiben, als es dauern würde, das Sexabenteuer zu erleben. Denn da ich eine verheiratete Frau bin, könnte das ja ohnehin immer nur eine Affäre sein, nur ein kleiner Seitensprung. Trotzdem wünschte ich manchmal, ich hätte den Mut, meinen Hausfrauen Alltag aufzupeppen und diesen kleinen Seitensprung zu wagen …

Da ist zum Beispiel dieser junge Mann in dem großen Supermarkt, in dem ich oft einkaufe, weil da alles viel billiger ist und man als Hausfrau aufs Geld schauen muss. Die haben nicht nur Lebensmittel im Sortiment, sondern auch Drogeriewaren, Haushaltsgeräte, Spielzeug und sogar Kleidung. Wenn wir eine größere Anschaffung planen, informiere ich mich meistens erst einmal, was es dort so alles gibt. Das spart mir die stundenlange Lauferei in allen möglichen anderen Einkaufsmärkten. Soviel Zeit hat auch eine Hausfrau nicht, dass sie stundenlang shoppen gehen kann … Wenigstens kriege ich meine Aufgaben als Hausfrau nicht so geregelt, dass mir diese Zeit bleibt, und da ist der Supermarkt die perfekte Anlaufstelle. Bei den technischen Haushaltsgeräten – DVD Spieler, Plasma Fernseher, LCD Bildschirme, Computer, Staubsauger, Rührgeräte und so etwas – ist ein junger Mann, der die Kunden auch berät, wenn sie eine Frage zur Technik haben. Es ist jetzt wirklich nicht so, dass ich nun von Technik gar keine Ahnung hätte. Eigentlich bin bei uns sogar ich immer zuständig, wenn es um technische Geräte geht. Ich kann sie bedienen, sie in Grenzen sogar reparieren, ich entscheide darüber, was wir am besten anschaffen, wenn neue Haushaltsgeräte gebraucht werden, und wenn ich etwas nicht weiß, dann hilft mir das Internet weiter mit Technik News und Einkaufstipps und so etwas.

Aber manchmal ist es einfach viel angenehmer, einen Menschen zu fragen. Als mein Mann auf die Idee gekommen ist, wir bräuchten unbedingt einen Blu Ray Player, während ich noch nicht sicher war, ob sich das wirklich schon lohnt, denn so viele DVDs schauen wir gar nicht, und schon gar nicht so oft, dass die größere Haltbarkeit ein Argument wäre, da habe ich beschlossen, ich lese jetzt gar nicht erst lange im Internet nach, sondern ich gehe gleich in den Supermarkt und frage den Fachmann. Der hat mich dann auch wunderbar beraten. Und mir dabei übrigens zugestimmt, dass sich einstweilen für unsere Bedürfnisse die Anschaffung noch nicht rentieren würde. Nach wenigen Minuten war das Gespräch zu Ende und ich bin nach Hause gefahren. Dort allerdings habe ich mich gleich erst einmal an den Computer gesetzt und aufgeschrieben, was mir die ganze Zeit durch den Kopf gegangen ist, als wir uns unterhalten haben und was mir einen ganz nassen Slip beschert hat. Wollt ihr es lesen? Hier, bitte, da ist meine kleine Sexgeschichte!

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Sie war froh, dass sie sich kurzfristig doch entschlossen hatte, Nylons, das Minikleid und die hohen Stiefel anzuziehen, dazu den neuen langen Ledermantel. Eigentlich hatte sie am Morgen aus reiner Trägheit zu bequemen Hosen, dicken Strümpfen, einem dicken Pulli und ihrer zwar warmen, aber alles andere als schicken Daunenjacke greifen wollen, doch im letzten Moment war es ihr unangenehm gewesen, sich so unter anderen Leuten blicken zu lassen. Vor allem unter Männern … Die nahmen sich zwar selbst immer das Recht heraus, sich dem Wetter angemessen zu kleiden, und das Wetter war nun einmal momentan sehr kalt, mit Graden unter null, und wenn sie das noch so hässlich machte, aber Frauen hatten nun einmal immer sexy auszusehen. Nylons, Stiefel und kurze Röcke oder Kleider gehörten dabei nun einmal dazu. Unterwegs hatte sie gefroren, denn es dauerte immer lange, bis die Heizung in ihrem Auto ansprang. Zitternd vor Kälte und mit blauen Lippen war sie im Supermarkt aufgetaucht. Dort jedoch war es so warm, dass sie schon bald froh war, auf die Daunenjacke verzichtet zu haben. Schon im Ledermantel, weit kühler als die Daunenjacke, lief ihr der Schweiß in Strömen unter dem Minikleid über Brüste und Bauch. Außerdem konnte sie hier mit ihren Nylons glänzen – die für diese Temperaturen mehr als warm genug waren. Es gab ihr einfach ein besseres Gefühl, so verführerisch auszusehen.

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10. Dezember 2008

Altenpflegerin und Zivi – Teil 2/2

Ich bin froh, dass wir endlich mal miteinander allein sind„, murmelte er, mit seinen Lippen direkt an meinem Hals, und das kitzelte ganz wunderbar. Ich war total überrascht; überrascht und überwältigt zugleich. Damit hätte ich nie im Leben gerechnet. Nicht dass ich etwas dagegen gehabt hätte … Aber es kam so unerwartet, und er war, bei aller Wortkargheit, jemand, der es wirklich verstand, mit seinen Lippen und seiner Zunge umzugehen. Soweit ich das von seinen ersten Küssen, keiner davon unterhalb der Schulterblätter, beurteilen konnte.

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Automatisch dachte ich daran, wie fantastisch er wohl beim Cunilingus wäre … Wir hielten beide unsere Zigaretten in der Hand, aber er war damit beschäftigt, mir ganz viele sanfte Küsse auf den Hals zu geben, und ich war beschäftigt damit, das intensiv zu genießen. So verbrannten die Glimmstängel nahezu unbeachtet. Nach einer Weile spürte ich an meinem Hals etwas, das kein Kuss war, sondern mehr ein leichter Biss. Ja, er biss sich in mir fest, saugte und lutschte, und mit einem glucksenden lachen musste ich daran denken, dass dieser junge Mann mir, einer reifen Frau über 40, gerade einen Knutschfleck verpasste. Etwas, das mir schon viele, viele Jahre nicht mehr passiert war. Kriegen reife Frauen überhaupt noch Knutschflecken verpasst? Offensichtlich ja … Und es fühlte sich fantastisch an! „Kommst du heute Abend zu mir?„, fragte er mich, als wir beide noch einen Zug aus unserer Zigarette nahmen, sie im Aschenbecher ausdrückten und dann wieder hinein gingen. Dieser junge Zivi war offensichtlich wirklich kein Freund vieler Worte. Selbst in der Erotik steuerte er direkt auf sein Ziel zu und verlor nicht mehr Worte als unbedingt nötig. Auf meine schnelle Frage hin nannte er mir dann wirklich bloß noch seine Adresse und die Uhrzeit halb acht bis acht; mehr sagte er nicht. Ich fand das sehr ungewohnt, aber es stieß mich jetzt nicht ab oder so etwas; das kann ich nicht sagen. Vielleicht war es sogar diese ungewohnte Direktheit, die mir gefiel und die mich mitreißen konnte. Reife Frauen gehen sonst wirklich nicht unbedingt mit jedem jungen Mann nur auf seine simple Frage hin aufs Zimmer …

Aber ihr wisst ja, dieser junge Mann reizte mich enorm. Zumal er wirklich mehr aufzuweisen hatte als ein zumindest ganz ansehnliches und ansprechendes Äußeres; so bemüht und engagiert, wie er in seiner sozialen Tätigkeit als Zivildienstleistender war, das war sprach wirklich für ihn und für seinen Charakter. Und dann ist es ja auch so, reife Frauen wissen, was sie wollen; und wenn sie es dann vom Leben tatsächlich auf dem Silbertablett angeboten bekommen, dann sagen sie ganz gewiss nicht nein, selbst wenn die Umstände etwas merkwürdig sind. Man muss ja nicht erwarten, dass in der Erotik immer alles gleich verläuft. Das Aufregende an den verschiedenen Sexabenteuern ist ja eigentlich, dass keines dem anderen gleicht und man die Liebe und den Sex immer wieder neu entdeckt. Reife Weiber wissen das; junge Girls erwarten dann eher noch, dass auch in den Details alles so verläuft, wie sie sich ihr Erotikabenteuer in Gedanken vorgestellt haben. Ich als reife Frau hingegen wusste gerade das Andersartige zu schätzen, und ich fühlte mich toll dabei. Endlich wieder auch selbst für einen Mann begehrenswert und nicht nur diesen Mann begehrend …

Den Rest meiner Schicht auf der Altenpflegestation verbrachte ich wie auf Wolken. Ich schwebte nur so durch die Gänge und durch die Zimmer. Kein Job war mir zu schwer oder zu unangenehm, ich lächelte die ganze Zeit, noch bei der unangenehmsten Aufgabe, und brachte sogar die Kraft auf, mich neben den mühsamen Alltagsarbeiten, die erledigt sein wollten, auch noch das eine oder andere Gespräch mit den alten Leuten zu führen. Glücklich sein macht die Menschen einfühlsamer und hilfsbereiter; zumindest geht es mir so. Wenn es mir schlecht geht, werde ich egoistisch und unleidlich, aber mit einem derartigen Glücksgefühl im Bauch wie an diesem Tag geht mir nicht nur alles leicht von der Hand, sondern da helfe ich auch, wo ich kann, weit über meine Pflicht hinaus. Unser Zivi – langsam wird es jetzt endlich auch Zeit, dass ich ihn bei seinem Namen nenne, und der ist übrigens Markus – ließ sich nichts anmerken. Oder sagen wir es mal so – er ließ sich fast nichts anmerken, wenn wir uns begegneten, was mich dazu brachte, ganz nervös und hektisch und aufgeregt zu sein. So ganz vergessen war unsere Umarmung in der „Raucherecke“ draußen aber nicht; er sah mir schon weit öfter als sonst in die Augen, mit Leidenschaft und Sehnsucht im Blick, er lächelte, und zumindest ein aufmerksamer Beobachter konnte es durchaus erkennen, dass da zwischen uns etwas gelaufen und noch aktiv am Laufen war. Spätestens, als er mir mit zwei Fingerspitzen ganz leicht heimlich über den Handrücken strich, als wir beide bei einem schweren Korb mit Bettwäsche gemeinsam anfassen mussten …

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Als unsere Schicht zu Ende ging, musste ich schnell weg, denn ich hatte einer Freundin versprochen, für sie etwas in der Apotheke zu besorgen. Deshalb konnten Markus und ich uns nicht richtig voneinander verabschieden. Einen langen, heißen Blick tauschten wir allerdings doch noch miteinander aus (mich wundert es bis heute, warum den keiner bemerkt hat, denn mich schien sein Blick geradezu zu verbrennen!), und in diesem Blick lag alles, was mit Worten nicht gesagt wurde, aber ihm und mir auf der Seele lag. Ebenso leicht und froh, wie ich gearbeitet hatte, tänzelte ich in die Apotheke und zu meiner Freundin. Sie jammerte mir etwas vor, wie schlecht es ihr ginge. Deshalb half ich ihr noch schnell, ihre Wohnung ein wenig in Ordnung zu bringen – sie hatte es am Rücken und konnte sich deshalb nicht so flink bewegen, wie dies fürs Putzen nötig ist -, bevor ich mich auf den Weg in meine eigene Wohnung machte. Dort stürzte ich natürlich zuerst einmal unter die Dusche. Wer in einem Krankenhaus oder in einer ähnlichen Institution arbeitet, nimmt automatisch diesen typischen Geruch an, den man gar nicht so recht beschreiben kann. Andere nehmen ihn vielleicht nicht einmal so wahr, aber wir selbst, wir erschnüffeln diesen Geruch sofort; und wir hassen ihn.

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