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01. Mai 2008

Teil 3 – Der König und die Priesterin

Eine Kopfbewegung des Königs sandte die beiden Hünen nach draußen. Sie lauschte aufmerksam, doch sie konnte keine Schritte mehr hören.

Das bedeutete, sie standen als Wache vor dem Zelt. Selbst wenn es ihr irgendwie gelingen sollte, den König zu überlisten, zu überwältigen, sie konnte nicht fliehen.

Sie musste sich in ihr Schicksal ergeben.

Ohne sie eines Blickes zu würdigen, zog Rodamon sich die Rüstung aus, den dünnen Reif aus gehämmertem Gold, den er auf dem Kopf getragen hatte, das Untergewand, seine ledergeflochtenen Sandalen.

Nackt stand er nun vor ihr, sein Geschlecht bereits hoch aufgerichtet.

Endlich sah er sie an.

Sie zog die Knie zum Kinn, versuchte, sich ganz klein zu machen.

Es war sinnlos.

Noch ehe sie einen Atemzug getan hatte, war er über ihr. Gegen seine ungeheure Kraft war sie machtlos. Er zerriss ihr Kleid, er zwang ihre Beine auseinander, er zwang sein riesiges Gemächt in sie hinein, erstickte ihre Schreie mit seiner Hand.

Sie konnte sich nicht wehren, jede Bewegung war ihr durch sein Gewicht auf ihr völlig unmöglich.

Es war ebenso schnell vorbei, wie es begonnen hatte.

Er verkrampfte sich nach wenigen Momenten kurz, stöhnte leise, und sie spürte, wie sich etwas Heißes in sie ergoss.

Dann erhob er sich, als ob nichts gewesen wäre.

Seine Grobheit und seine rasende Eile hatten ihren Körper und ihren Geist in einen Schockzustand versetzt. Noch spürte sie keinen Schmerz, kein Grauen, nur eine gewaltige Lähmung.

Und einen einzigen Gedanken – Hohn.

Sie, die Unterlegene, die Besiegte, hatte, während sie dem äußeren Anschein nach benutzt wurde, die große Schwäche des fremden Königs entdeckt.

Das ist also das Geheimnis des großen Rodamon„, flüsterte sie, atemlos, heiser, ohne zu merken, wie ihr dabei die Tränen über das Gesicht liefen. „Er kann mit Frauen nichts anfangen. So groß ist er, so stark, so mächtig, so gut ausgestattet – und er schafft es nicht, mehr als ein paar Wimpernschläge lang ein Mann zu bleiben, bevor alles gleich schon wieder vorbei ist.

Er war herumgefahren bei ihren Worten. Seine Augen blitzten vor Zorn. Er hob die Hand, um sie zu schlagen.

Ja, die Wahrheit tut weh, nicht wahr?„, sagte sie, nun schon etwas lauter, richtete mühsam ihren zerschundenen Körper auf, und konnte den heißen Triumph in ihrer Stimme nicht verbergen.

Deshalb umgibst du dich nur mit Sklavinnen und Frauen, die du geraubt hast – weil sie den Mut nicht besitzen, sich über deine Unfähigkeit zur echten, ausdauernden Liebe lustig zu machen, nicht wahr?

Sie hatte keine Ahnung, wer ihr diese Sätze eingegeben hatte; vielleicht ihr Gott? Ein Wissen, versteckt die ganzen jahre?

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01. Mai 2008

Das Postpaket

Es gibt sie wirklich, die Geschichten von der einsamen Hausfrau und dem geilen Paketzusteller. Offen und ehrlich gesagt zweifelte ich immer an den Wahrheitsgehalt dieser Erzählungen, schließlich wird viel geredet. Ich machte den Job als Paketzusteller schon einige Jährchen, und trotzdem war es mir noch nie untergekommen, dass eine Frau etwas anderes, als das Paket, von mir wollte. Doch heute, heute sollte sich das ändern.

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Es war Mitte Januar und hundekalt draußen. Dabei waren die Temperaturen gar nicht so weit unten, wohl fünf Grad minus. Aber es schneite wie verrückt und es ging ein heftiger eiskalter Wind. Selbst mein Kugelschreiber wollte vor Kälte seinen Dienst versagen und die Quittungsblätter waren nass von den Schneeflocken. Es drohte mir eine Riesenschmiererei auf den Blättern. Ich hatte wohl noch drei Stops zu bewältigen und kramte mit klammen Fingern das Paket hervor. Mit schnellen Schritten ging ich zum Eingang des Mehrfamilienhauses und bimmelte beim Empfänger. Hier vor dem Eingang zog es noch heftiger als auf der Straße. Ich bekam keine Antwort, also schellte ich beim Nachbarn. Als ich hier auch keine Antwort bekam, klingelte ich irgendwo unten, aber wieder nichts. Ich wollte mich schon abwenden und gehen da hörte ich ein „Hallo“ aus der Sprechanlage. Es klang irgendwie unfreundlich, leicht genervt. „Hallo“, antwortete ich. „Ich hätte da ein Paket für Schreiber. Die sind momentan leider nicht Zuhause. Könnten sie die Sendung freundlicherweise entgegennehmen?“ „Kostet das was“, fragte eine weibliche Stimme aus dem Lautsprecher. Ich verneinte. „Ich brauche nur eine Unterschrift“. Ohne jedes weitere Wort wurde der Hörer der Türsprechanlage auf die Halterung geknallt und der Türöffner ertönte.

Ich hastete mit meiner Last fünf Stufen hoch und dann sah ich sie. Eine Augenweide von Frau stand im Türrahmen. Ich traf jeden Tag schöne Frauen, dass brachte der Job mit sich. Aber dieses weibliche Wesen war mehr als der Hit. Ihre Ausstrahlung, ihr Flair hüllte mich sogleich ein und legte sich wie ein Schleier über mich. „Der schreibt ja nicht mehr“, hörte ich sie sagen. „Bitte was?“ „Na Ihr Kugelschreiber hat den Geist aufgeben. Warten sie oder kommen sie vielleicht besser herein, denn es zieht ziemlich viel kalte Luft hinein. Ich hole dann mal einen neuen Stift“. Während sie wegging sagte sie laut in den Raum hinein: „Du liebe Zeit ist das Wetter ungemütlich geworden. Sie sind bestimmt ganz nass und durchgefroren. Wollen sie nicht ihre feuchtkalte Jacke ablegen und sich kurz aufwärmen. Ich habe einen frischen Kaffee aufgebrüht“. „O ja“, sagte ich leicht verlegen. „Ein Kaffee wäre jetzt mehr als nur gut. Es wäre phantastisch“. „Also gut, dann kommen Sie weiter“.

Sie führte mich über einen kleinen Flur in ihr Esszimmer. Die Wohnung war modern eingerichtet und gewissenhaft gereinigt, das sah man sofort. Es war sehr warm und behaglich und entsprach wohl dem Charakter der Frau. Sie war hochgewachsen – größer als ich – und hatte pechschwarzes Haar, wasserblaue Augen und lange schlanke Beine, die sie etwas provozierend mittels eines kurzen Rocks zur Schau stellte. Ich fröstelte leicht. Gut, hier in der Wohnung war es warm, aber für einen Minirock war das Wetter wohl nicht ganz geeignet. Zu ihrem schwarzen Dress trug sie eine rote Bluse. Zwei Knöpfe hatte sie offengelassen, was dazu einlud einen Blick auf ihren formschönen, großen Busen zu werfen. Schwarze Nylonstrümpfe umhüllten ihre Beine, die in roten Lackschuhen mit hohem Absatz steckten. All ihre Bekleidung war abgestimmt auf ihre traumhafte weibliche Figur. Sogar das Make-up. An ihr war nichts was man sich so unter einer üblichen Hausfrau vorstellt. Ich setzte mich und bevor sie zum Schrank ging um mir ein Gedeck zu holen, hielt sie mir ihre Hand entgegen. „Ich bin die Carola“, sagte die Frau. „Sehr angenehm. Ich heiße Henry“. „Henry?“ „Ja!“ Carola äußerte sich nicht weiter.

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Wahrscheinlich fand sie meinen Namen total scheiße, was mich allerdings nicht weiter störte. Sie goss mir eine Tasse Kaffee ein und setzte sich zu mir gegenüber an den Tisch. „Nehmen Sie ein paar von den Plätzchen. Sie sind zwar von Weihnachten, schmecken aber noch gut“, lud sie mich ein und ich nahm bereitwillig ein paar von den Keksen. Eine ganze Weile lang sprachen wir über alles Mögliche und ich musste feststellen, dass Carola ein sehr umgänglicher, aufgeschlossener Gesprächspartner war. Aber dann wurde es langsam Zeit für mich und ich schickte mich jetzt an um zu gehen. Sie merkte es sofort und sagte: „Ich gieße dir noch einen Kaffee nach, wäre ja schade wenn ich ihn wegschütten müsste“. Schnell, fasst hastig stand die junge Frau auf und ging zur Kaffeemaschine herüber. Auf den Weg dorthin sagte sie: „He, sag mal, Henry. Stimmt es, dass es Männer sehr stark erregt, wenn sie daran denken, dass ein Anderer ihre Frau, naja du weißt schon, dass ein anderer Mann ihre Frau fickt?

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