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05. August 2009

Der Pizzabote – Domina Hausbesuch

Als ich die Pizza beim Pizzaservice bestellt hatte, da hatte ich extra dazugesagt, dass sie in spätestens einer halben Stunde geliefert sein müsse, und der Typ, den ich am Telefon hatte, versprach mir das. Er garantierte es mir sogar; auch wenn ich ihm den wahren Grund dafür nicht mitgeteilt hatte. Der bestand nämlich darin, dass ich in einer Stunde einen Kunden hatte, in meinem Domina Studio. Ich hatte aber einen Wahnsinnshunger, und weil eben jener Kunde es bei den SM Sessions gerne sehr lange mag, konnte ich mich darauf gefasst machen, dass er mich mindestens zwei Stunden beschäftigen würde. Solange wollte ich nicht mit knurrendem Magen dastehen. Also plante ich das so, zuerst schnell noch eine Pizza herunterschlingen, mich dann umziehen, und ihn pünktlich um acht empfangen, so dass ich mich ganz auf ihn konzentrieren konnte und nicht ständig ans Essen denken musste.

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Es hätte auch alles gut gehen können – wenn der Pizzabote sich nicht verspätet hätte. Bei ein paar Minuten hätte ich ja nichts gesagt; die sind immer drin. Aber es wurde fünf nach halb acht, 20 vor acht, Viertel vor acht, und er war immer noch nicht da. Wenn er jetzt nicht bald kam, konnte ich die Pizza bloß noch wegstellen, um sie mir nachher in der Mikrowelle wieder aufzuwärmen. Ich war schon ganz schön sauer, und mir blieb gar nichts anderes übrig, als mich schon mal in mein Domina Outfit zu schmeißen. Was ich dann auch tat – ein knapper Rock aus Lack, darüber ein Korsett, ebenfalls aus Lack, und an den Beinen Nylonstrümpfe mit Strapsen und über-kniehohe Stiefel. Jetzt war ich wenigstens schon einmal fertig, für meinen acht Uhr Sklaven. Es wäre doch zu peinlich, wenn er mich in meiner normalen Kleidung, in Jeans und T-Shirt sehen würde. Auftreten und entsprechend auch Kleidung sind unglaublich wichtig für Dominas. Normalerweise sollte ein wohl erzogener Sklave zwar seine Hingabe auch dann zeigen, wenn ich ihm im Schlabber-Anzug mit nackten Füßen gegenüberstehe – aber das ist nur die Realität. In der Praxis sieht es meist anders aus. Vielleicht sind nur wenige Sklaven wirklich gut erzogen? Oder vielleicht ist es eher so, wie ich glaube, dass es ist – Kleider machen Leute, und wenn es um dominant-devote Rollenspiele geht, gilt das erst recht.

So, und da stand ich nun, in meinem Fetisch Outfit, starrte auf die Uhr, schlug mit meinen Fingerspitzen einen ungeduldigen Trommelwirbel, und wartete auf den Pizzaboten. Endlich, es war schon beinahe zehn vor acht, klingelte es. Hoffentlich war wenigstens er das, und nicht schon mein Kunde, dachte ich noch so bei mir, als ich öffnete. Doch ich hatte Pech – es war bereits der Kunde. Strafend sah ich ihn an. „Auf wann hatte ich dich bestellt?„, fragte ich kalt. „Auf – auf acht Uhr, Herrin„, erwiderte er, den Kopf gesenkt. „Und wie viel Uhr haben wir jetzt?“ „Z-zehn vor acht, Herrin.“ „Das bedeutet also was?„, bohrte ich. „D-dass ich zu früh bin, Herrin„, erklärte mein braver Sklave. „Richtig„, bestätigte ich. „Du wirst jetzt erst einmal ins Bad gehen und duschen. Anschließend erwartest du mich nackt in der angemessenen Haltung mitten im Zimmer, hast du verstanden?“ „J-ja, Herrin„, murmelte er. Man konnte es ihm ansehen, welche Wonne ihm schon meine demütigende Standpauke verursachte. Ich führte ihn in mein kleines privates SM Studio. „Darf ich noch eine Frage stellen, Herrin, bevor ich duschen gehe?„, bat er leise. Mit einer ungeduldigen Handbewegung gab ich ihm zu verstehen, dass er die Erlaubnis zum Sprechen besaß. „Werden Sie mir irgendwann einmal meinen Wunsch erfüllen, mich zusammen mit einem anderen Sklaven zu erziehen?“ Zunächst ohne zu antworten sah ich ihn an.

Es ist erstaunlich, wie viele Sklaven, statt froh zu sein, wenn ich mich ihnen als Domina exklusiv widme, sich einen Leidensgenossen an ihrer Seite wünschen. Gerade weil ich normalerweise mehrere Kunden mit solchen Wünschen habe,lässt sich das meistens auch ohne allzu große Probleme organisieren. Es macht mir auch selbst Spaß, gleich zwei devote Männer zu foltern, zu schikanieren und zu erziehen. Also teilte ich ihm mit, das könne ich machen, ich könne ihm nur nicht versprechen, wann es soweit sei. Wofür er sich überschwänglich bedankte, bevor er endlich im Bad verschwand. Ich wusste, wenn er mit dem Duschen fertig war, würde er geduldig auf mein Wiedererscheinen warten. Die Zeit würde bestimmt nicht reichen, meine Pizza noch zu essen; ich wollte ja nicht mit ölverschmierten Lippen und Pizzateigkrümeln auf meinem Lack Fetisch Outfit meine Befehle erteilen, aber ich konnte sie wenigstens noch entgegen nehmen. Wenn der Pizzabote jetzt wenigstens endlich langsam kam.

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Um drei Minuten vor acht war es endlich soweit. Ich hatte gerade gelauscht und noch das Wasserrauschen der Dusche gehört; mein Sklave war also noch gut beschäftigt. Da klingelte es, und als ich öffnete, stand der Pizzabote mit meinem Pizzakarton davor. Er hatte nicht ein Wort der Entschuldigung dafür, dass er so spät war. Stattdessen starrte er lüstern meine Fetischkleidung an und das, was sich darunter von meinem Körper abzeichnete. Richtig frech und aufdringlich waren die Blicke, die er über meine gesamte Figur schweifen ließ. „Ihre Pizza, Lady„, meinte er dann und grinste dreckig. „Das heißt Herrin oder Mistress!„, fuhr ich ihn an. Es war ein Automatismus, diese Verbesserung. Eigentlich hatte ich mich diesem schlampigen Boten gegenüber nicht als Domina zeigen wollen. Aber wo ich nun schon einmal dabei war, konnte ich es ja auch gleich noch ein Stück weiter treiben. „Wieso kommst du so spät?„, herrschte ich ihn an. „Hat dir niemand beigebracht, dass Pünktlichkeit eine Tugend ist? Man sollte dir den Hosenboden stramm ziehen, Bürschchen, dass du mich hier fast eine halbe Stunde länger warten lässt als abgesprochen!“ Seine Frechheit war ihm weit gehend vergangen. Es war faszinierend zu sehen, wie meine Strafpredigt den frechen Glotzer mit dem überheblichen Gesichtsausdruck in einen unterwürfigen Kerl verwandelte. Bei wahrhaft submissiven Männern braucht es wirklich nicht viel, um ihre devote Ader zu wecken. Es hätte auch sein können, dass er auf meinen Auftritt als Domina mit einer abfälligen Bemerkung und einem lauten Lachen reagierte; damit gerechnet hatte ich und war bereit, mich dann aus der Affäre zu ziehen, indem ich so tat, als hätte ich bloß einen Witz gemacht. Es ist eben – leider – nicht jeder Mann devot. Doch offensichtlich hatte ich bei ihm irgendeinen Nerv getroffen. Auf einmal hatte der Pizzabote den Kopf gesenkt und den Blick zu Boden gerichtet wie ein artiger Sklave, auch wenn er sicherlich noch nie in den Genuss einer Sklavenerziehung gekommen war. Er starrte mich gar nicht mehr aufdringlich an, und seine Arroganz von gerade eben war in sich zusammengefallen. Sogar seine Schultern hatten sich demütig nach vorne gesenkt. An solchen Zeichen erkennt man als Domina den wahren Sklaven. In diesem Moment leuchtete in meinem Kopf eine Glühbirne auf. Da konnte ich doch womöglich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen!

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03. August 2009

Ausreißerin – Single Mann mit Katze

Single Mann mit Katze – das ist irgendwie etwas, was Frauen begeistert. Das habe ich schon oft gemerkt. Immer wenn ich mal wieder auf Partnersuche im Internet war und da auf die Anzeigen kontaktwilliger Damen geantwortet habe, konnte ich damit punkten, dass ich eine Katze habe. Wenn die wüssten, was so ein wildes Biest wie meine Tabita alles an Arbeit und Ärger und Aufregung verursacht! Es hat auch nie etwas genutzt, dass die Frauen einen Mann mit Katze interessant fanden; irgendwie hat es nie richtig gefunkt. In den meisten Fällen ist es nicht einmal soweit gekommen, dass die Damen sich über die Katzenhaare in meiner Wohnung beschweren konnten, weil schon vor einem ersten intimen Treffen klar war, dass man sich nicht gut genug versteht für eine Beziehung. Und zweimal ist es mir passiert, dass wir dann zwar, nach einem Blind Date in der Öffentlichkeit, in meiner Wohnung zum romantischen Rendezvous verabredet waren, die Katzenhaare auf dem Sofa aber jeglichen Austausch von Zärtlichkeiten dabei verhindert und die Lady in die Flucht getrieben haben.

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Das ist nämlich eine der Kehrseiten, wenn man eine Katze hat – sie verliert ihr Fell, und zwar beim Wechsel zum Sommerfell oder Winterfell gleich büschelweise, insgesamt aber auf jeden Fall durchgehend. Da kann man noch so oft und gründlich Staub wischen und Staub saugen – die Katzenhaare in der Wohnung wird man nicht los. Denn während ich tagsüber im Büro bin, kommen ja gleich wieder neue. Und selbst wenn ich die alle beseitigen würde, wenn ich nach Feierabend nach Hause komme – da gibt es ständig Nachschub. Und so gerne die Frauen auch alle die Vorstellung einer Katze mögen, mit den praktischen Notwendigkeiten, die mit der Haltung einer Katze verbunden sind, wollen sie dann doch lieber nichts zu tun haben. Da sind ja nicht nur die Katzenhaare; da ist das Katzenklo, da sind die ganzen Tierarztbesuche fürs Impfen und so weiter, da sind die Näpfe, und da sind die ganzen Sachen, die entweder angekaut oder heruntergeworfen werden, wenn das grau gestreifte Biest in meiner Wohnung unterwegs ist.

Nicht dass ihr mich jetzt falsch versteht; ich mag das Biest und möchte auf keinen Fall auf ihre Gesellschaft verzichten. Aber manchmal macht sie schon ganz schön viel Arbeit, und geärgert habe ich mich auch schon oft, wenn sie gerade mal wieder etwas erwischt hatte, an dem mein Herz hing, und es als Objekt für Kauübungen benutzt hat. Dass sie die zwei Male erfolgreich verhindert hat, aus einem Flirt ein Sexabenteuer werden zu lassen, das habe ich meiner Katze aber natürlich nicht übel genommen. Erstens kann sie ja nichts dafür. Und zweitens könnte ich mit Frauen, die eine Katze lediglich theoretisch, aber nicht als real existierendes Lebewesen mögen und akzeptieren, sowieso nichts anfangen. Obwohl mich, das muss ich zugeben, die Katzenhaare ab und zu auch stören – aber eine mögliche Freundin von mir wird sich damit ebenso abfinden müssen, wie ich das tue.

Noch schlimmer ist, dass Tabita öfter mal abhaut. Ich lasse sie außer im Winter oft draußen herumlaufen; dafür habe ich extra eine Katzenklappe eingebaut in die Hintertür, mit Erlaubnis meines Vermieters. Manchmal allerdings ist Tabita mit aller Gewalt nicht dazu zu bewegen, außerhalb der Wohnung herumzustromern, und dann wieder verschwindet sie tagelang und lässt sich nicht blicken. Sie ist natürlich sterilisiert; also mit Nachwuchs kann sie mir nicht ankommen. Trotzdem mache ich mir dann immer Sorgen, dass ihr etwas passiert sein könnte. Und für alle Fälle habe ich ihr nicht nur eine Tätowierung im Ohr verpasst, sondern auch ein Katzenhalsband mit einem kleinen Metallplättchen gekauft, auf das ich ihren Namen, meinen Namen und meine Telefonnummer eingraviert habe. Anfangs mochte sie das Teil gar nicht, hat immer versucht, das Halsband abzustreifen, aber inzwischen hat sie sich daran gewöhnt. Mit dieser Kontaktmöglichkeit auf dem Halsband tröste ich mich immer, wenn sie mal wieder längere Zeit verschwunden ist. Falls sie nicht überfahren wird, wird man sie wenigstens nicht ins Tierheim bringen, sondern zu mir. Missen möchte ich das Biest nämlich nicht … Genau dieses Plättchen hat mir dann am Ende doch zumindest ein heißes Sexabenteuer und einen One Night Stand eingebracht; womöglich sogar noch mehr, denn für heute Abend sind wir beide wieder miteinander verabredet. Und wenn das erneut ein ONS wird, dann kann man, bei zwei heißen Nächten, ja schon nicht mehr unbedingt von einem oberflächlichen erotischen Abenteuer sprechen. Das könnte durchaus auch bereits der Beginn einer engeren Beziehung sein. Na, ich will den Tag nicht vor dem Abend loben; erst einmal warte ich das Date heute Abend ab, dann sehen wir weiter. Aber von letzte Woche werde ich euch auf jeden Fall schon mal berichten. Das war allerdings kein Date; aber geendet hat es doch im Bett …

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Tabita war letzte Woche mal wieder für ein paar Tage auf Achse. Sie kam nicht einmal zurück, um sich Fressen zu holen; das ist bei ihr schon reichlich ungewöhnlich, und ich begann langsam, mir Sorgen zu machen. Allerdings fing ich jetzt nicht an, Plakate zu drucken und an die Bäume zu nageln. Wer Tabita findet, wird mich, wenn er sie dem Besitzer zurückgeben will, über ihre „Katzenmarke“ von alleine finden und sie mir bringen, so überlegte ich. Und wenn ihr etwas passiert war oder sie an jemanden geraten war, der sie selbst behalten wollte, dann waren solche Plakate überflüssig und würden auch nichts helfen. Natürlich fiel es mir nicht leicht, einfach abzuwarten. Abends zu Hause saß ich wie auf glühenden Kohlen. Ich fuhr und lief auch in der Umgebung herum und hielt Ausschau nach ihr, aber ich konnte sie nirgendwo entdecken. Ja, und dann klingelte irgendwann das Telefon, als ich gerade lustlos versuchte, wenigstens eine Liveshow im Fernsehen zu verfolgen, trotz meiner Sorgen um Tabita.

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