Obwohl es ja einstweilen wirklich nur gemeinsam ins Fitness Studio gehen soll, bin ich so aufgeregt, als hätten wir schon ein echtes Date. Meine Finger zittern, als ich im Aufzug, in dem alles angefangen hat, den Knopf drücke, der mich in mein Zimmer bringen wird, wo ich mir nur schnell meinen Sportanzug, ein Hotel-Handtuch, Duschgel und meine Ballettschläppchen greife, die ich zum Training immer anziehe. In Rekordzeit bin ich wieder zurück. Als ich ankomme, lächelt er etwas verlegen und streckt mir die Hand hin. „Entschuldigung – ich habe mich Ihnen noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Siegfried Assmann.“ Hastig murmele ich meinen Namen und genieße die Wärme seiner großen, kräftigen Hand um meine kleine. Wie das wohl wäre, diese Händen am ganzen Körper zu spüren?
Auf meinen Brüsten, auf meinem Po, an meinen Hüften, während er meine Bewegungen dirigiert, wenn ich in der Reiterstellung auf ihm sitze … Oh je, oh je – ich merke schon – ich bin verknallt. Meine Hormone sind in Aufruhr. Diesen Mann muss ich haben! Wir plaudern ein wenig auf dem leider viel zu kurzen Weg in ein Fitness Studio, das wirklich ganz in der Nähe des Hotels ist. Ich erzähle ihm, was ich hier mache, und er berichtet mir, dass er regelmäßig einmal im Monat hier einen Kunden besucht, kulanzhalber am Wochenende, weil der die Woche über keine Zeit für eine Besprechung hat. Er besitzt eine eigene Firma, die etwas vertreibt, worüber Assmann sich nicht näher auslässt. Das wundert mich zwar – aber andererseits ist es mir auch völlig schnuppe, ich will ja schließlich von ihm nichts kaufen, ich will ihn vernaschen! Im Fitness Studio führt er mich bei dem knackigen jungen Mann ein, der den Einlass kontrolliert und der Assmann ersichtlich gut kennt. Ich komme sogar völlig kostenlos rein! Nur trennen sich dann unsere Wege wieder. Ganz verträumt denke ich an seine großen, starken Hände, seinen Igelschnitt, seine massige Statur, als ich in der Damen Umkleide verschwinde. Als ich, wie ein rascher Blick in einen Spiegel mir zeigt ganz appetitlich aussehend in meinem hautengen Lycra-Anzug, das Studio betrete, ist Assmann weit und breit nicht zu sehen. Also setze ich mich auf einen Hometrainer und strampele los. Bei dem Gedanken an einen fiktiven Flirt mit Assmann vergehen die zehn Minuten Aufwärmen ganz fix.
Anschließend schaue ich mich erst einmal um. Natürlich auch, weil ich Assmann suche – der noch immer verschwunden bleibt -, aber nicht zuletzt, um mich über das Angebot zu informieren. Ich absolviere zuerst meine Übungen am bekannten Butterfly Gerät, dann rufe ich mir einen der Trainer herbei und lasse mir ein anderes Fitnessgerät erläutern, was ich vom heimischen Studio her nicht kenne. Er versucht sein Bestes – aber trotzdem stehe ich nachher da wie der sprichwörtliche Ochs vorm Berg, als er überraschend schnell zu einem anderen Fitnessbegeisterten verschwindet, ohne sich zu vergewissern, dass ich jetzt wirklich weiß, was ich damit anstellen kann. Wieder taucht Assmann ganz überraschend auf und ist mein Retter. Es muss ein glücklicher Zufall gewesen sein, der mich ausgerechnet an dieses Gerät geführt hat, denn er muss mich an verschiedenen Stellen berühren, um mir zu zeigen, was ich machen muss. Was unter dem Lycra Anzug heiße Schauer und erste Schweißtröpfchen auslöst, die nicht von sportlicher Anstrengung herstammen. Er selbst sieht übrigens klasse aus, obwohl er ganz normale legere Jogginghosen trägt und ein T-Shirt. Am liebsten würde ich ihn zu mir herunterziehen und es auf dem Gerät mit ihm treiben … Sollen die anderen doch zuschauen; das hätte auch einen gewissen Reiz.
Hier kennt ja immerhin niemand meinen Mann, mein Seitensprung könnte also selbst dann nicht auffliegen, wenn er öffentlich stattfinden würde. Und von der Angst vor Entdeckung beim Fremdgehen mal abgesehen bin ich eigentlich schon eine ziemliche Exhibitionistin; ich hätte nichts dagegen, mich mal beobachten zu lassen, während ein Mann mich am poppen ist. Aber für solche Spiele ist mein Mann leider nicht zu haben; der ist da etwas altbacken drauf in der Erotik. Assmann trainiert am Gerät neben dem meinen, bis er sicher sein kann, jetzt habe ich die Übung endlich kapiert, dann verschwindet er wieder. Erst fast eine Stunde später treffe ich ihn erneut, auf dem Laufband zum Cool Down. Eigentlich wollte ich mich ja wieder auf den Hometrainer schwingen, aber nun suche ich mir doch das Laufband neben seinem. Beim Cool Down soll man sich ja unterhalten können. Süß sieht das aus, wie sich von seinem Schweiß ein dunkles Dreieck von seinem Hals bis zur Brust gebildet hat. Außer Puste ist er jedoch nicht; weit weniger als ich. Ich merke so eine angenehme Erschöpfung in allen Gliedern. Zu gerne würde ich mich jetzt in seine Arme sinken und von ihm verwöhnen lassen …