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09. Juli 2008

Der Mann der Frauen

Mein Mann Steven hat schon immer anderen Frauen hinterher geschaut. Ich weiß, dass er herumvögelt, und zuerst hat es mich auch gestört. Aber wenn ich ihn damit konfrontiert hätte, dann hätte er es wie alle Männer abgestritten. Aber die Anzeichen waren so offensichtlich. Er hatte angefangen öfter als gewöhnlich auszugehen und er rasierte sich jeden Tag. Sein sexueller Appetit und seine Bereitschaft, neue Dinge mit mir zu auszuprobieren, bestätigten es mir, dass er mit anderen Frauen etwas hatte.

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Wie ich schon gesagt habe, war ich zuerst ziemlich eifersüchtig und habe mich gefragt, ob er mich verlassen würde, und ich habe gehofft, dass seine neueste Flamme nicht so gut im Bett war wie ich. Nach einer Weile ließ ich mich auf seine abenteuerlichen Spielchen ein. Wir hatten Sex im Freien, im Auto, ja sogar an öffentlichen Plätzen. Unser Geschlechtsleben entwickelte sich von vormals durchschnittlich zu absolut phantastisch. Ich wollte ihn nicht verlieren, ich musste kämpfen.

Eines Tages fand ich heraus, wer diese andere Frau war. Und zwar rein zufällig. Es war meine beste Freundin Sarah! Ich war gelinde gesagt schockiert. Ich konnte nicht verstehen, warum sie unsere Freundschaft aufs Spiel setzte.

Als ich mit Sarah wieder einmal einen unserer regelmäßigen Einkaufsbummel unternahm, kamen wir auch auf das Thema Sex zu sprechen. Sarah und ich haben es schon immer genossen, miteinander über alle sexuellen Probleme sprechen zu können seit wir junge Mädchen in der Schule waren. Ich lenkte die Diskussion in Richtung der Seitensprung Sex. Ihr Gesicht sprach Bände. Es bestand nur noch aus reiner Panik und Schock.

Sie brach sofort in Tränen aus und schluchtze nur: »Du weißt es! Stimmt’s?«

Ich sagte: »Ja, aber hör mit mal zu. Seit ihr es miteinander treibt, ist mein Sexleben phantastisch. Alles ist so richtig befriedigend. Dank dir! Ich muss einfach nur wissen, dass du mir Steven nicht wegnimmst.«

Sarah sagte: »Aber das will ich ja gar nicht. Es ist rein sexuell. Sowohl Steven als auch ich wollen an unseren Ehen festhalten. Ehrlich, Tina, das musst du mir glauben.«

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Sarah begann wieder zu schluchzen, entschuldigte sich und sagte mir wie schrecklich sie sich fühle. Ich versicherte ihr, dass es in Ordnung sei. Aber ihr Schluchzen wurde immer schlimmer. Ich tröstete sie, hielt sie in meinen Armen, wobei ihr Kopf an meiner Schulter ruhte. Ich fasste ihr ans Kinn und hob ihr Gesicht an. Tränen kullerten über ihre Wangen herab. Sie tat mir so leid. Ihre blauen Augen glänzten hell durch ihre Tränen, mein Herzschlag setzte kurz aus, weil sie so schön aussah. Ich konnte es nicht verhindern, ich musste sie einfach zärtlich auf ihre Lippen küssen. Sie reagierte und erwiderte meinen Kuss. Plötzlich wurde uns beiden klar, dass wir noch immer im Einkaufszentrum waren, so dass wir abrupt aufhörten uns zu küssen.

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09. Juli 2008

Fetisch Roman – Kapitel 29 – Offenheit – Sichtweise Antje

Also wieder einmal nach Feierabend in Sir Elias‘ SM-Laden. Ich bin wirklich gespannt, wieviel Besprechungen dort noch stattfinden werden wegen der Sache mit Bernd. So, wie Alexander am Telefon geklungen hat, als er mich zu sich bestellt hat, kann es allerdings auch genauso gut sein, daß es die letzte ist.

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Die nette Verkäuferin ordnet den Stapel der Magazine, den die Kunden regelmäßig durcheinanderbringen. Obwohl wir uns sonst immer sehr herzlich begrüßen, würdigt sie mich diesmal keines Blickes. Das Barometer hier steht also eindeutig auf Sturm.

Eine Kundin ist auch noch da, und Alexander ist sehr vertieft in das Gespräch mit ihr; ungewöhnlich vertieft, was mich ein wenig stutzen läßt. Aber egal, es ist noch jemand da. Also schön brav „Sir Elias“ sagen und ganz unverbindlich tun. Und ein wenig dumm in der Gegend herumstehen, bis er Zeit für mich hat. Mein Laune, ohnehin schon allenfalls im Basis-Camp, steigt weiter hinab. Bloß daß unten keine bunte Menschenmenge wartet, die den erfolgreichen Abstieg bejubelt.

Jetzt sieht Alexander hoch. Er kommt herüber zu mir, streicht mir mit den Fingerspitzen ganz sanft über die Wange und fragt leise: „Es tut mir leid, es kann noch ein paar Minuten dauern. Darf ich dich nach hinten führen?“ Ich bin etwas perplex über seine Reaktion. Tut es ihm etwa leid, mir gleich die Meinung sagen zu müssen?

Im Hinterzimmer mache ich es mir auf dem Sofa bequem. Alexander zögert. „Nun mach schon – deine Kundin wartet,“ dränge ich. „So eilig habe ich es nicht, daß du mir den Kopf wäschst!

Es dauert fast eine Viertelstunde, bis er zurückkommt. Auf einem kleinen Kocher macht er Wasser heiß, brüht uns eine große Kanne Tee auf. Aha, es wird also ein längeres Gespräch.

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Dann sitzen wir uns gegenüber, und keiner wagt es, als erster den Mund aufzumachen. Schließlich gebe ich mir entschlossen einen Ruck. „Alexander, bringen wir es hinter uns. Es ist richtig, ich habe als – seit einiger Zeit nur passives, aber doch – Mitglied deines SM-Stammtischs Bernd, einem anderen Mitglied, damit gedroht, seinen Arbeitgeber und seine Kollegen über seine bizarren Neigungen zu informieren. Ich weiß, daß das ein Ausschlußgrund ist, und ich werde den Ausschluß selbstverständlich akzeptieren. Nur, bitte, verlang nicht von mir, daß ich mich bei Bernd dafür entschuldige; ich hatte meine Gründe dafür, zu solch einer unfairen Methode zu greifen. Und ich habe eine noch viel größere Bitte: Wenn du es über dich bringst, brich den Kontakt zu mir nicht ab. Mir liegt sehr viel an dir. Und es würde mir ganz ausgesprochen leid tun, wenn dieser Mistkerl es hinkriegt, daß wir nichts mehr miteinander zu tun haben.

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