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19. Dezember 2007

Fetisch Roman – Kapitel 18 – Schock – Bloß weg hier! – Sichtweise David

Das Erlebnis auf dem Parkplatz läßt mich schlaff und leer zurück. Ich habe ihr alles gegeben. Jetzt ist nichts mehr da. Ich bin weg, sie hat mich in sich aufgesaugt. Bloß noch eine sprechende, sich bewegende Hülle ist übrig.

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Ich denke, ich glaube, ja, ich weiß, ich liebe sie. Aber ich muß erst einmal wieder zu mir selbst finden. Muß mich wiederfinden. Momentan bin ich nur ein willenloses Schilfrohr im Wind ihrer Wünsche und Launen. Das entspricht mir nicht. Das stößt mich ab. Wenigstens ein paar Tage Ruhe brauche ich. Vor ihr, vor ihrem unerbittlichen Eindringen in mich und meine tiefsten Abgründe.

Und, ganz praktisch, ich möchte endlich wieder einmal wichsen, wann, wo und wie oft ich das mag. Völlig unkontrolliert von ihr. Nächste Woche habe ich drei Tage Urlaub. Bisher habe ich ihr das noch nicht gesagt. Irgend etwas hat mich davon abgehalten. Jetzt kenne ich den Grund. Diese Tage werde ich nutzen. Gut nutzen.

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Stellt sich nur noch das Problem, wie ich ihr das beibringe. Möglichst schonend, denn Krach will ich keinen. Und die Beziehung beenden will ich auch nicht. Aber ich will in mir erst einmal wieder etwas schaffen, das eine Beziehung eingehen kann und nicht wie ein formloser schlapper Lappen an ihr hängt.

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18. Dezember 2007

Bin ich jetzt fremdgegangen?

Die heiße Luft steht in der kleinen Bucht. Ungemütlich, wenn man sich eingesperrt fühlt. Um die schroffen Felsen des Algarvestrandes kommt man erst, wenn wieder Niedrigwasser ist, und die Steilküste schließt das freiwillige Gefängnis nach hinten ab. Er kann nur schlafen, denke ich, und lasse die Augen über den nussbraunen Rücken meines Göttergatten gleiten.

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Richtig ärgerlich bin ich schon über den Kerl, der sich neben uns ausgebreitet hat, keine fünf Meter entfernt. Scheinbar hat er keine andere Beschäftigung, als mich anzustarren und öfter auch mal mit einem merkwürdigen Schmunzeln meinen schlafenden Mann. Es macht mich zornig, weil er zu fragen scheint: Wie bist du an den Langweiler geraten? Wie recht er damit hätte. Wo ist all der Sturm des Mannes geblieben, in den ich mich einst verliebt habe? Häuslebau und jeden Tag vierzehn Stunden Beruf haben ihn ausgelaugt.

Ich schrecke heftig zusammen. Wie von selbst sind bei meiner Rückbesinnung auf unsere Sturm- und Drangzeit meine Hände in eine unmissverständliche Haltung zwischen die Schenkeln geraten. Viel zu hektisch ziehe ich sie von dort zurück, jetzt erst wieder an den stillen Beobachter denkend. Weit war ich gerade in die Vergangenheit gewandert, in die Zeit unserer jungen Liebe, in das Ehebett der ersten glücklichen Jahre.

Nein, der Kerl ist unmöglich. Kann er sich nicht wenigstens abwenden. Muss er mir seine unverschämte Beule in der Badehose zeigen, die er sich vermutlich bei meinen selbstvergessenen Handgriffen zugezogen hat? Provoziert er? Guck doch einfach nicht hin, dumme Kuh! Der eigene Rüffel wirkt nur einen Moment, dann schiele ich schon wieder. Das fehlt noch. Nun schöpfe ich auch noch ganz tief nach Luft. Das entgeht ihm mit Sicherheit nicht.

Ist der Junge verrückt oder unverschämt. Lang streckt er sich auf den Rücken. Ungeniert lässt er zu, dass sich das Zelt in seiner Leibesmitte aufrichtet. Ich weiß, dass er mich mit Seitenblicken aus halbgeschlossenen Lidern weiter beobachtet. Zumindest zieht er mich nicht mehr mit den Augen aus. Schade eigentlich!

Aha, Revanche? Seine Hände liegen wie zufällig lang auf den Schenkeln, aber die Daumen streichen unübersehbar immer wieder um die Beule herum. Mir wird ganz anders. Gefällt mir der merkwürdige Flirt? Jedenfalls lege ich mich auf den Bauch und öffne nach Minuten das Oberteil. Weiße Streifen am Rücken mag ich nicht. Ich bin mir klar, dass ich ihm den Ansatz meiner schönen vollen Brust zeige. Nichts Ungewöhnliches. Würde ich in dem knallengen Bikini vor ihm stehen, hätte er weit mehr zu sehen.

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Der Kerl geniert sich doch wirklich nicht, ohne Skrupel eine Hand in die Hose verschwinden zu lassen. Er tut es mit Sicherheit für mich. Sonst ist niemand in der kleinen Bucht, außer meinem schlafenden Mann.

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