13. Juni 2007

Kapitel 7 Fetisch Roman | Enthaltsamkeit II – Sichtweise Antje

Ich brauche eine Weile, bis ich mich orientieren kann. Irgend etwas hat mich mitten in der Nacht geweckt, und verwirrt versuche ich, mich zurechtzufinden. Alles ist so anders. Wo kommt dieses helle Licht vor dem Fenster her? Wieso ist das Zimmer so groß? Und diese schattenhaften Umrisse, die kenne ich nicht!

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Dann steigt mir der Geruch von Eukalyptus in die Nase, ich registriere, daß mein Kopf nicht auf einem Kissen, sondern auf einer Schulter ruht, und meine Hand auf nackter Haut, die nicht meine ist. „David,“ flüstere ich, während ein jähes Glücksgefühl mich schwerelos macht.

Ein Stöhnen ist die Antwort. Erschrocken richte ich mich auf, befürchte zunächst, daß seine Grippe sich verschlimmert hat. Bis er leise sagt: „Antje, tut mir leid, daß ich dich geweckt habe. Ich hätte nie gedacht, daß es so furchtbar schwer ist, enthaltsam zu bleiben. Ich will dich so sehr, daß es wehtut.“

Nun, nachdem meine Hand auf seinem Oberschenkel ruht, direkt an der Grenze zu seinem wilden Haarbusch, ist Enthaltsamkeit auch ein fast unmögliches Unterfangen, das muß ich zugeben. Schnell nehme ich meine Hand dort fort; lasse sie ein wenig mehr in die Mitte gleiten. Sofort spüre ich, wie David sämtliche Muskeln anspannt, sich versucht, gegen die Empfindungen zu wehren.

Aber das jetzt ist keine Fortsetzung des Spiels. Seine bittersüße Qual hat sofort meine Erregung entzündet. Ich will ihn auf mich ziehen, doch er widerstrebt. „Antje, wenigstens einen Tag sollte ich schon durchhalten können,“ murmelt er rauh. Eine schnelle Bewegung, und ich knie über ihm. „David, ich will mit dir schlafen!“

Er antwortet nicht, aber er erwidert meinen Kuß, und während unsere Zungen sich umspielen, preßt er sich an mich, und meine sanften, kreisenden Bewegungen lassen ihn schnell heftig atmen.

Schnell handele ich noch das unvermeidbare Thema Verhütung ab – aus medizinischen Gründen muß ich ohnehin ein paar Monate lang die Pille nehmen, auch wenn ihr Hauptzweck für mich (bisher) keine Rolle spielte -, dann bin ich am Ende meiner Geduld angekommen. Mit einer Hand helfe ich nach, nehme ihn in mir auf, und ich bin so feucht und begierig, daß er mich schon bald vollständig füllt.

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Nach ein paar Bewegungen spüre ich, wie sein Widerstand sich auflöst in unbändiger Lust. Wir rollen herum, und er kommt auf mir zu liegen. Eine weitere Drehung, und wir fallen beinahe aus dem Bett, dessen Ausmaße mir ja noch unbekannt sind. Lachend hängen wir über der Bettkante, lösen uns voneinander, und dann kniet er sich vor das Bett, ich umklammere ihn mit meinen Beinen, und ganz tief dringt er in mich ein. Auch wenn es echte sexuelle Lust in mir nicht auslösen kann, es ist ein zerreißend schönes Gefühl, ihn in mir zu spüren.

Sehr lange hält er nicht durch, schon bald bäumt er sich stöhnend auf, ich spüre die Zuckungen seines Höhepunktes, und dann ruht er auf mir, hält mich fest. Zärtlich streiche ich über sein schweißnasses Gesicht. Eine kleine zynische Stimme in mir verkündet provozierend, daß er nun sehr schnell einschlafen wird, während ich eine Weile damit zu tun haben werde, bis meine Erregung abgeflaut ist.

Aber weit gefehlt. Noch während ich überlege, was ich dem bösen Zyniker in mir antworten soll, rutscht David wieder vom Bett, umfängt meine Hüften und vergräbt seinen Mund in meinem Schritt. Er beginnt ganz sanft, bis meine Fingernägel ungeduldige Spuren auf seinen Schultern hinterlassen. Die kreisenden Liebkosungen seiner Zunge werden energischer, fester, und mit einer Hand greift er nach oben, umfaßt sachte die weiche Rundung meiner linken Brust.

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Schon bald merke ich, daß es diesmal nicht sehr schnell gehen wird. Ich genieße es, das wunderbare Kribbeln auf Sparflamme zu halten, genieße das Streicheln seiner Hand, die von meiner Brust zu meinem Bauch wandert und wieder zurück.

Endlich kann ich die Explosion nicht länger zurückhalten, die mich völlig erschöpft zurückläßt. „Ich glaube, ich kann mich überhaupt nicht mehr bewegen,“ seufze ich, kaum daß ich wieder einigermaßen ruhig atmen kann. Mein ganzer Körper fühlt sich angenehm schwer und befriedigt an.

Lachend erhebt sich David, nimmt mich auf und legt mich ganz vorsichtig in die Mitte des Bettes, bevor er sich neben mich fallen läßt und wir uns aneinander kuscheln.

Irgend etwas bedrückt ihn aber noch, das merke ich. Sanft flechte ich meine Finger in seine. „Was ist los, David?“

Es – es ist nur,“ erwidert er stockend, „du bist sicher enttäuscht jetzt. Du hattest mich doch gebeten zu warten.“

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Ein übermütiges Lachen bahnt sich seinen Weg aus meiner Kehle. „Ja – bis morgen, habe ich gestern abend gesagt. Und nach Mitternacht haben wir doch schon, oder?

Aufatmend läßt er den Kopf an meine Schulter sinken. Kurz darauf ist er eingeschlafen. Und ich genieße noch eine Weile die träge Schwere unserer ineinander verwobenen Körper und den Duft unserer Liebe.

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