So langsam war ich mehr und mehr davon überzeugt, das war keine gute Idee gewesen, auf diese Silvesterfeier zu gehen. Aber was sollte ich denn machen? Die Silvesterfeier, die meine Eltern bei uns zu Hause veranstalteten, war bestimmt um nichts besser, und an Silvester alleine im Zimmer zu sitzen, mit einem Buch und einem Glas Sekt, ist auch nicht unbedingt eine berauschende Vorstellung. Selbst wenn der Rausch dank genügend Sekt dann vielleicht doch noch kommen sollte.
Bloß, zu Hause in meinem Zimmer hätte ich wegen der Silvesterparty meiner Eltern ja bestimmt auch keine Ruhe gehabt. Und mich da anschließen? Oh nein, vielen Dank, aber lieber nicht.
Da waren bloß lauter Leute zwischen 40 und 50; und wenn man wie ich ein Teenager Girl von gerade mal 19 ist, sind die uralt und einfach eine ganz andere Generation, mit der man nicht gemein hat.
Richtig froh war ich gewesen, als mich dann meine Freundin Conny auf ihre Silvesterparty eingeladen hatte. Da würde ich wenigstens auf Gleichaltrige treffen; auf Teenager von 18 bis höchstens Mitte 20.
Allerdings war die Party, in dem Hobbyraum von Connys Eltern unten im Keller, gegen zehn Uhr am Silvesterabend noch so lahm, dass ich beinahe auf dem Sofa eingeschlafen wäre, auf das ich mich zurückgezogen hatte, um nicht an den albernen Spielchen der anderen zu Silvester teilzunehmen; Scrabble, Monopoly und Bleigießen. Wie im Kindergarten kam ich mir vor, und ich bereute es, überhaupt auf dieser Silvesterparty erschienen zu sein.
Obwohl – vielleicht liegt es auch an mir. Ich bin nun einmal keine Stimmungskanone – ich brauche jemanden, der mich mitzieht. Die anderen scheinen sich wenigstens ein bisschen zu amüsieren; auch wenn wirklich nicht allzu viel abgeht. Eine wilde Party wollte sie feiern, meine Freundin – ja, von wegen. Sehr wild … Irgendwie kommt überhaupt keine Stimmung auf.