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18. Mai 2009

Rivalen – alte Liebe rostet nicht

Ich war jahrelang angestellte Anwältin und hatte es einfach nur noch satt, von meinem Chef ständig durch die Gegend gescheucht zu werden. Immer bekam ich die unangenehmsten Fälle, Gerichtstermine und Mandanten, ohne Rücksicht auf mein Spezialgebiet, Arzthaftung, denn obwohl es davon wirklich genügend Akten gab – deshalb war ich ja ursprünglich auch in diese Kanzlei gegangen – übernahm er die meisten lieber selbst. Erst wenn dann etwas hoffnungslos verfahren war oder es sich herausstellte, unser Mandant hatte uns belogen, dann durfte ich ran. Es war ein unangenehmes Arbeiten, und nach mehr als zehn Jahren hatte ich genug davon. Normalerweise hätte ich längst Partner sein müssen, aber mein Chef, mittlerweile 65 und ohne die Intention, so bald auch nur kürzer zu treten mit seinem Arbeitspensum, hatte mir nach fünf Jahren erklärt, er wolle es lieber so machen, dass ich Angestellte bliebe und irgendwann einmal seine Kanzlei vollständig übernehme. Damals war ich dumme Gans noch damit einverstanden gewesen und es schien mir als die perfekte Lösung. Hätte ich gewusst, dass er wahrscheinlich voll weiterarbeitet, bis er 75 ist, ich hätte mich nie darauf eingelassen.

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Ich bin jetzt über 40, denn ich habe mit dem Jurastudium erst spät angefangen. Ich habe ein paar Jahre zwischendurch in der Arztpraxis meines Vaters ausgeholfen und eine Zusatzausbildung als Arzthelferin gemacht. Daher ja auch mein Spezialgebiet. Wahrscheinlich werde ich über 50 sein, bevor ich in dieser Kanzlei etwas zu sagen habe, so habe ich mir vor ein paar Monaten überlegt. Über 40, noch immer Angestellte, die in erster Linie die Wünsche ihres Chefs zu erfüllen hat, mit Arbeitszeiten, die es verhindert haben, dass ich jemals ans Heiraten und Kinderkriegen denken konnte – und zumindest für Letzteres ist es jetzt, mit über 40, ganz eindeutig zu spät -, und das Ganze auch noch für ein Angestelltengehalt, das nicht einmal für die Anschaffung einer Eigentumswohnung reichte. Wenn einen ein mieser Job mit guter Bezahlung entschädigt, ist das noch eine Sache – aber so kam ich mir vor, als hätte ich wirklich das schlechteste denkbare Los gezogen. Als mein Chef deshalb an seinem 65. Geburtstag, statt zu verkünden, dass er sich zurückziehen und mir mehr und mehr die Leitung überlassen würde, noch mindestens fünf, wenn nicht gar zehn Jahre voll arbeiten würde, begann ich, mich nach einem anderen Job umzusehen.

Mein Freund Robert war es, der mir etwas in der Firma vermitteln konnte, für die er schon jahrelang gearbeitet hatte. Sie macht Fortbildung für Anwälte; Seminare, Workshops und so weiter. Wir waren zusammen zur Schule gegangen, hatten dann zwar dasselbe studiert, aber in unterschiedlichen Unistädten, uns lange aus den Augen verloren und nur zufällig wiedergetroffen. Seitdem allerdings waren wir unzertrennlich. Nein, Robert ist wirklich nicht mehr als ein Freund; wir hatten nie Sex miteinander, und wir werden auch nie Sex miteinander haben. Ich finde Robert, mit seiner zierlichen Figur, seinen blauen Augen und seinen blonden Locken, die langsam grau werden, nur sieht man es bei Blond nicht so, einfach nur knuddelig und süß, aber seine erotische Anziehungskraft auf mich ist gleich null. Und er ist mir auch zu sehr ein Luftikus, der meistens immer gleich zwei oder drei Freundinnen hat. Nur eine unter vielen zu sein, dazu wäre ich nie bereit gewesen; ich wollte immer die Nummer 1 sein. Und so sonderlich gut aussehend fand ich Robert auch nicht, obwohl viele Frauen anderer Meinung waren. Da hatte ich ganz andere Männer kennengelernt im Laufe meines Lebens; wenn auch keine der Beziehungen gehalten hatte. So langsam begann ich mich schon damit abzufinden, denn schließlich war ich ja längst eine reife Frau, dass ich trotz meiner wirklich reichhaltigen Sexerfahrung als alte Jungfer enden würde. Dann lernte ich Markus kennen, einen Kollegen von Robert und entsprechend auch von mir als neuer Mitarbeiterin bei der Firma.

Robert war es, der mich ihm vorstellte, und ich spürte von Anfang an, dass da zwischen den beiden etwas war. Die Atmosphäre knisterte regelrecht vor Spannung. Markus, groß, schlank, dunkelhaarig, mit so dunklen Augen, dass sie schwarz wirkten, fühlte sich ganz offensichtlich unbehaglich. Zuerst dachte ich, es sei meinetwegen. Dabei hatten seine dunklen Augen sogar kurz aufgeleuchtet, als er mich erblickt hatte – doch dann hatte er Robert gesehen, und es war, als ob eine Klappe gefallen wäre. Ein paar harmlose Bemerkungen der beiden, oder vielmehr für mein unbefangenes Ohr harmlose Sprüche verstärkten die Spannung noch, und irgendwann ging mir auf, es war Robert, der Markus in Verlegenheit brachte. Das fand ich sehr schade, weil es auf mich abfärbte und ich Markus eigentlich ganz reizvoll fand. Ich dachte zwar jetzt nicht gleich daran, etwas mit ihm anzufangen, aber ich hätte blind sein müssen, um nicht auf sein dunkles, sinnliches Aussehen zu reagieren. Doch er steckte mich nun in Gedanken in Roberts Lager, zumal der mir ja auch den Job verschafft hatte, und da er und Robert offensichtlich Rivalen waren, wenn ich auch noch nicht so ganz erkannte warum und worin, war ich für ihn sozusagen abgeschrieben, noch bevor er mich richtig kannte. Das merkte ich in der Folgezeit auch immer wieder; er war reichlich steif, geradezu ablehnend mir gegenüber.

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Eine andere Kollegin war es, die mir schließlich die Geschichte erzählte. Markus war frisch verheiratet gewesen, als Robert neu in die Firma gekommen war. Seine Frau hatte ab und zu in der Firma ausgeholfen, als Sekretärin, und so hatte Robert sie kennengelernt. Sie und Robert hatten sich ineinander verliebt, sie hatte sich Roberts wegen von Markus getrennt. Robert allerdings hatte sie bald darauf schon wieder in die Wüste geschickt. Ziemlich verzweifelt war sie zu Markus zurückgegangen. Er hatte sie auch wieder aufgenommen – aber wie die Stimmung in seiner Ehe seitdem war, das kann man sich ja vorstellen. Mit anderen Worten hatte Robert diese Ehe durch seine leichtfertige Art zerstört. Kein Wunder, dass Markus ihm das nachtrug, wenn es auch schon Jahre her war. Und kein Wunder, dass ich, die er für Roberts Freundin hielt, für ihn abgemeldet war. Wahrscheinlich glaubte er sogar, Robert und ich, wir seien ein Liebespaar. Leider ließ es sich nicht vermeiden, dass man sich in einer relativ kleinen Firma öfter mal über den Weg lief. Die ständigen Feindseligkeiten zwischen den beiden Männern waren nur schwer zu verkraften. Wobei Markus eher kalt und abweisend war, während Robert ihn offen aufzog. Und ich stand ständig in der Mitte, obwohl beide mich als zu Roberts „Lager“ gehörend ansahen. Was Markus davon abhielt, auch nur ein privates Wort mit mir zu wechseln. Ich kam mir manchmal schon vor wie vom Regen in die Traufe geraten, so sehr belasteten mich diese Spannungen. Dann stand ich irgendwann in der Küche, um für alle Kaffee zu kochen; eine Aufgabe, die reihum ging. Robert kam dazu, weil er gleich eine Tasse wollte, und dann kam auch Markus. Recht linkisch und steif bat er mich ebenfalls um Kaffee. So strahlend ich ihn auch anlächelte, als ich ihm eingoss, es zeigte keine Wirkung. „Markus, der ewige Frauenheld„, spottete Robert, der sich das Schauspiel betrachtete. „Du benimmst dich so wenig charmant, da nimmt selbst die Leidenschaftlichste Reißaus.“ Jetzt reichte es mir aber. Empört fuhr ich herum, kümmerte mich dabei gar nicht darum, dass ich unterwegs überall Kaffee vergoss, und fuhr Robert an: „Jetzt halt aber mal deine Klappe! Nach allem, was du gemacht hast, kannst du froh sein, dass Markus in deiner Gegenwart überhaupt noch redet!

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27. April 2009

Reife Frau im zweiten Frühling – Die zweite Chance

Als ich Anfang 20 war und eine junge Studentin war Volker mein Hausarzt. Ich hatte mich auf Anhieb in ihn verliebt. Bei einigen Gelegenheiten hatte ich ihm das auch mehr oder weniger dezent deutlich gemacht. Wahrscheinlich ziemlich ungeschickt; so wie junge Mädchen ohne viel erotische Erfahrung nun einmal sind. Er ist jedoch nie darauf eingegangen. Er war damals schon Mitte 30 – wahrscheinlich war ich ihm einfach zu jung und unerfahren. Außerdem war er frisch verheiratet, mit zwei kleinen Söhnen. Sehr energisch bin ich in meinen Annäherungsversuchen nie geworden, denn er war ein zu guter Arzt, als dass ich das wegen einer bloßen Laune, als die ich meine Verliebtheit damals ansah, aufs Spiel hätte setzen wollen. Mangel an Sex herrschte bei mir damals nicht, auch wenn das für mich völlig neu war, denn als Schülerin war ich immer sehr brav gewesen – aber nichts davon nahm ich so richtig ernst. Auch nicht die Sache mit Volker. Dann habe ich mein Studium beendet, bin für meinen ersten Job ziemlich weit weg gezogen, habe nach etlichen selbst geheiratet. Kinder habe ich allerdings keine. Nach einer Weile begann es in der Ehe zu kriseln. Irgendwann stellten wir beide übereinstimmend fest, wir hatten uns auseinander gelebt. Eine Scheidung war der automatische nächste Schritt. Obwohl ich sie selbst gewollt hatte fühlte ich mich anschließend ruhelos, heimatlos. So, als hätte mir einer meine Wurzeln abgehackt. Nun war ich ja auch schon Anfang 40 und damit eine reife Frau. Da weiß man so langsam, dass man über die Hälfte des Lebens hinter sich hat.

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Man hat seinem Leben eine bestimmte Richtung gegeben und sich damit auch selbst eingesperrt, eingegrenzt, beschränkt – und die Möglichkeiten, aus diesen Grenzen noch auszubrechen, sind sehr begrenzt. So langsam wird man sich als reife Frau ab 40 auch bewusst, dass man einige Chancen versäumt hat; im Zweifel unwiederbringlich. Mein Leben hätte auch ganz anders aussehen können – aber im Zweifel war es jetzt schon längst zu spät, ihm eine andere Richtung zu geben. Das alles wurde mir mit schneidender Schärfe bewusst, als ich so da stand, frisch geschieden, 42 Jahre alt, recht erfolgreich in meinem Beruf, aber genaugenommen durch und durch unzufrieden mit meinem gesamten Leben. Vielleicht war es die Illusion, doch noch einmal von vorne anfangen zu können, die mich dazu bewogen hat, ein völlig überraschendes Job-Angebot anzunehmen, das mich ausgerechnet in dieser Zeit erreichte. Im Rahmen eines Projektes, das gemeinsam von einigen Wirtschaftsunternehmen und der Universität, meiner alten Universität, auf die Beine gestellt worden war, sollte ich Mitglied des Evaluierungs-Teams werden. Noch wenige Monate zuvor hätte ich sicherlich einfach abgelehnt – aber in genau dieser Situation kam mir das wie ein Wink des Schicksals vor. Ich fühlte mich wurzellos – vielleicht konnte ich mir genau dort, wo mein Leben als Erwachsene angefangen hatte, neue Wurzeln schaffen. Ich sagte zu – und schon zwei Monate später war alles geregelt und ich wohnte nun, noch nicht sehr komfortabel, aber für die Übergangszeit mehr als ausreichend, in einer kleinen Wohnung in der Stadt, in der ich studiert hatte, bis ich eine neue Wohnung gefunden hatte. Dazu kam es dann gar nicht mehr – doch dazu später.

Alte Bekannte von damals aufzusuchen war mir zunächst gar nicht in den Sinn gekommen. Es war erst als mich eine hartnäckige Erkältung erwischt hatte, wenige Monate später, im darauf folgenden Winter, die einfach nicht wieder verschwinden wollte, und als ich infolge dessen einen neuen Hausarzt suchte, dass ich auf den ersten vertrauten Namen stieß – Volker. Es gab ihn noch immer, er war noch immer Arzt. Vielleicht wäre es vernünftiger gewesen, aus dem Neuanfang in der alten Stadt einen richtigen Neuanfang mit völlig neuen Kontakten und Adressen zu machen, aber ganz spontan entschloss ich mich dazu, doch einen Termin bei Volker auszumachen statt bei einem anderen Allgemeinarzt. Viel nachgedacht hatte ich dabei nicht. Erst als ich mich schon einige Stunden später – ich hatte sofort einen Termin bekommen, weil ich es auch ziemlich eilig gemacht hatte, noch für denselben Nachmittag – auf den altvertrauten Weg in seine Praxis machte überschlugen sich meine Gedanken dafür umso mehr. Beinahe wäre ich wieder umgekehrt. Der Gedanke, jetzt, nach fast 20 Jahren, Volker wieder zu begegnen, der inzwischen ja Mitte 50 sein musste, verursachte mir ebenso viel Unbehagen, wie er mich zuerst spontan begeistert hatte. Obwohl – damals waren die fast 15 Jahre Altersunterschied riesig gewesen. Jetzt, wo wir beide über 40 waren, ich als reife Frau und er als reifer Mann, kam er mir auf einmal gar nicht mehr groß vor. Trotzdem – was hatte es denn für einen Sinn, „olle Kamellen“ wieder aufzuwärmen? Dann bekam ich wieder einen Hustenanfall und beschloss, jetzt nicht weiter zu grübeln sondern mir einfach ein Rezept abzuholen. Ich brauchte nun einmal dringend einen Arzt – und warum dann nicht Volker? Was später daraus werden würde konnte man ja immer noch sehen. Vielleicht erkannte er mich ja auch gar nicht wieder. Oder vielleicht fand ich ihn heute nicht mehr halb so interessant wie damals? Dann konnte ich mir ja immer noch einen neuen Hausarzt suchen. Ich musste es einfach als eine Erfahrung betrachten, die sicherlich ganz nützlich war. Und zwar auch ohne gleich daran zu denken, wie ich an Vergangenes anknüpfen konnte. Schließlich war da ja eigentlich auch gar nichts, woran ich hätte anknüpfen können; außer an ein sehr gutes Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient. Immerhin ja auch schon wertvoll genug.

Als ich ankam war das Wartezimmer brechend voll. Natürlich – man hatte mich ja auch irgendwie dazwischen geschoben. Ich stellte mich auf ein, zwei Stunden Wartezeit ein. Wenn man einen solchen Notfall-Termin bekommt, ist das ja auch akzeptabel. Auf den nächsten regulären Termin hätte ich über eine Woche warten müssen; Volker schien ganz gut zu tun zu haben. Das freute mich für ihn. Ich hatte jedoch noch keine Viertelstunde im Wartezimmer gesessen, da stand Volker in der Tür. Ich erkannte ihn sofort wieder. Er war grauer geworden, aber seine Haare waren noch immer füllig. Und lockig. Wie mich seine ungebärdigen Locken immer begeistert hatten als Studentin … Auch ein wenig stämmiger war er geworden, aber ich musste zugeben, er sah noch immer irre gut aus. Vor allem hatte er noch immer diese äußerst lebendigen dunklen Augen, die konstant zu lachen schienen. Nur sprachen ein paar Fältchen um sie herum eine etwas andere Sprache; das waren nicht bloß Lachfältchen. Bestimmt hatte er in den letzten 20 Jahren auch das eine oder andere Schwere erlebt. Sein Blick glitt über die Patienten hinweg, die ihn alle erwartungsvoll ansahen, und blieb an mir hängen. „Carola?„, sagte er; nicht ungläubig, nicht staunend, sondern eher ganz selbstverständlich und ein wenig befehlend. Ich lächelte ihn an. „Kommst du bitte gleich zu mir?„, forderte er mich auf. (Wir hatten uns damals geduzt.)

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Das überraschte mich nun doch etwas. Ich vermutete, dass man ihm eine Liste der Nachmittagspatienten hingelegt und er womöglich meinen Namen erkannt hatte; ich hatte nach der Scheidung meinen Mädchennamen wieder angenommen. Verraten will ich den nicht; aber ich versichere euch, der ist ungewöhnlich genug, dass er auffällt. Dass er mich um der alten Zeiten willen dann vielleicht vorab einmal begrüßen wollte, das hätte ich sehr gut verstanden und hätte mich auch riesig darüber gefreut. Aber dass er mich einfach vor den ganzen anderen dran nahm, die alle schon länger ihren Termin hatten und zum Teil wohl schon recht lange hier saßen, das erstaunte mich. Es löste auch sofort ein leises Murren aus. „Ich – ich kann gerne noch warten„, meinte ich unsicher. Er schüttelte den Kopf. „Nein, Carola, das ist ein absoluter Notfall„, erklärte er. „Und ich bin sicher, meine Patienten verstehen das. Schließlich bin ich für sie auch immer da bei einem Notfall.“ Mit einem liebenswürdigen Lächeln in die Runde winkte er mich heran. Nun, da blieb mir wohl nichts anderes übrig, als ihm ins Untersuchungszimmer zu folgen. Zumal das Murren nach seiner Erklärung sofort verstummt war.

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