Also der Typ war echt aufdringlich. Eigentlich hatte ich mich in diesem neuen Fetisch Sexshop nur ein wenig umsehen wollen. Als Domina kann man neue Folter-Spielzeuge und Fetisch Möbel ja immer gut gebrauchen, und ich gehöre nicht zu den Leuten, die das Online Shopping lieben. Gerade die Werkzeuge, mit denen ich als Domina meine Sklaven foltere, habe ich gerne vorher in der Hand. Nur so kann ich herausfinden, ob sie wirklich zur Sklavenerziehung geeignet sind.
Vom bloßen Ansehen bekomme ich kein Gespür dafür, ob Fesseln oder Peitschen oder Klammern auch wirklich diesen ganz speziellen Lustschmerz hervorrufen können, der mir soviel Lust und meinen Sklaven soviel Schmerz verursacht. Der Sadomaso Sex ist eine Sache des Gefühls. Natürlich ist eine angeborene natürliche Dominanz Voraussetzung, und natürlich brauche ich eine gewisse Erfahrung in der Technik der BDSM Sklavenerziehung; aber alles andere bestimme ich nach der Intuition. So macht das fast jede Domina. Jedenfalls gilt das für die Dominas, die ich kenne – und das sind eine ganze Menge. Bisher musste ich, wenn ich etwas Neues kaufen wollte, immer mehr als 20 Kilometer weit fahren, in unsere Nachbarstadt, weil da der nächste gelegene BDSM Shop war. Das war ganz schön lästig. Deshalb habe ich mich unheimlich gefreut, dass es jetzt seit ein paar Wochen auch hier endlich einen BDSM Shop gibt. Nur war ich bisher nicht dazu gekommen, ihn einmal aufzusuchen, um mich über das SM Angebot zu informieren.
Aber an diesem Samstagnachmittag war es endlich soweit – ich betrat die Räume des „Bizarre Corner“, also die bizarre Ecke, wie der SM Shop sich nannte. Der erste Eindruck war auch hervorragend; man war hier in Sachen Sadomaso Erotik hervorragend ausgestattet; und das reichte von exklusiven Domina Outfits über hochhackige Stiefel, Peitschen, Fesseln, Klammern und große Geräte wie Andreaskreuz, Strafbock, Pranger und anderes bis hin zu SM Sexfilmen und BDSM Literatur; Fachliteratur über Sadomaso Techniken ebenso wie Sexgeschichten und Fetisch Romane. Alles schien mir von guter Qualität zu sein und nicht so minderwertig wie das SM Zeug, das man in vielen allgemeinen Sexshops bekommt, wo der Sadomaso Sex ja nur ein Schattendasein in der Fetisch Ecke fristet; wenn er auch auf keinen Fall fehlen darf. Das stimmte mich schon alles sehr zufrieden.
Was mir weniger gefiel, das war der Typ, der im Bizarre Corner den Verkäufer machte. Er war ganz eindeutig devot. Nun habe ich als Domina natürlich ausgesprochen gar nichts gegen devote Männer; ganz im Gegenteil, ich liebe sie. Allerdings nur, wenn ich in Stimmung bin für eine Sklavenerziehung und nicht, wenn ich einfach nur einkaufen beziehungsweise mich umsehen möchte. Aber der Kerl, der von Kopf bis Fuß in schwarzes Leder gekleidet war, allerdings nicht so dom-mäßig, sondern wirklich in Richtung Sklave, der sich nur deshalb züchtig bekleidet, weil er in der Öffentlichkeit auftritt, inklusive breitem Sklavenhalsband mit D-Ring dran, der ging mir echt auf die Nerven. Nicht nur, dass er einen Diener machte, als ich hereinkam, er wich mir auch nicht von der Seite, sondern scharwenzelte die ganze Zeit um mich herum. Dass er mir nicht die Stiefel küsste, das war alles. Und das hätte er bestimmt auch gerne gemacht. Er erläuterte mir alles, was ich zu sehen bekam, als ob ich in Sachen SM die totale Anfängerin wäre, er dienerte und katzbuckelte, dass es mir normalerweise schon Freude gemacht hätte – nur wollte ich ja eigentlich zu diesem Zeitpunkt meine Ruhe haben. Irgendwann reichte es mir; und ich beschloss, diesem so überaus eilfertigen und diensteifrigen Sklaven eine Lektion zu erteilen. Oder auch – ihm seinen sehnlichsten Wunsch zu erfüllen, von einer Domina ordentlich rangenommen zu werden, die nicht als neutrale Kundin auftritt, sondern wirklich als Domina.
Ich deutete nahezu wahllos auf diverse Domina Leder Outfits und drei verschiedene Paar Stiefel, nannte ihm meine Größe, beauftragte ihn damit, mir diese SM Klamotten zur Anprobe zu bringen, und verschwand in der Umkleidekabine. Dort entledigte ich mich des größten Teils meiner Kleidung, bis ich wirklich nur noch meine schwarzen halterlosen Nylonstrümpfe trug, meinen Lederslip und einen passenden Lederbustier, der bei mir gleichzeitig als Top über meinem kurzen schwarzen Jeansrock hatte herhalten müssen, und hielt mich bereit. Den Rest der Kleidung, meinen Jeansrock und meine Jacke, deponierte ich auf einem riesigen Sessel in der Kabine, der interessanterweise im Boden und an der Wand verankert war; zu welchem Zweck auch immer … Es dauerte nicht lange, bis der submissive Verkäufer mir alle Teile, die mich interessiert hatten, in meiner Größe herausgesucht hatte. Ich hörte ihn schon von weitem herankommen, denn er keuchte ganz schön. Ich war ja auch nicht gerade sparsam gewesen in meinen Wünschen.