Das ist ja wohl die Höhe – da gibt Werner doch glatt gegenüber unseren Freunden Sarah, Natalie und Michael mit seinen Kochkünsten an! Wobei das allein ja noch nicht so schlimm wäre; aber die Art, wie er es tut, die schreit regelrecht nach Rache. Sehr selbstgefällig und überheblich erklärt er den Vieren, dass ich beim Kochen eine absolute Niete bin und er es deshalb übernommen hat, am Küchenherd zu stehen, weil es ihm ja schließlich schmecken soll, was auf den Tisch kommt. Kochen tue ich inzwischen auch – aber innerlich; vor Wut! Wie kommt er dazu, mich bei unseren Freunden derart herabzusetzen? Es ist richtig, dass Werner bei uns fürs Kochen zuständig ist. Das hat aber einen ganz anderen Grund als den, über den er sich jetzt schon etliche Minuten lang ausgebreitet hat. Es liegt daran, dass wir eine Sadomaso Beziehung führen; ich bin die Domina, er ist der Sklave.
Als solcher hat er zu tun, was ich ihm sage, und da ich die Hausarbeit verabscheue, die er „gar nicht so schlimm“ findet, darüber hinaus den anstrengenderen Job mache und auch weit mehr Geld nach Hause bringe als er ist bei uns er für den Haushalt zuständig. Unter anderem halt auch für das Kochen. Das lief nicht einmal ausschließlich auf der Sadomaso Ebene ab, sondern ich habe ihn ganz einfach vor die Wahl gestellt, entweder er übernimmt das, oder ich leiste mir eine Haushälterin, und das Geld dafür fehlt uns dann halt im Budget für Urlaub und anderen Luxus. Das hat ihn sehr schnell überzeugt. Außerdem scheint er es zu lieben, nackt zu putzen, wenn ich in der Nähe bin, ihm ab und zu mal einen Klaps auf den knackigen Po verpasse, ihm an die Eier gehe oder ihm sonst meine dominante Aufmerksamkeit schenke. Natürlich reden wir im Freundeskreis nicht offen darüber. Was wir privat miteinander treiben geht schließlich keinen etwas an. Andere Leute würden ihr Sexleben ja auch nicht in der allgemeinen Konversation ausbreiten; also warum sollten wir Sadomasos das tun? Ich lege normalerweise auch großen Wert darauf, dass unsere dominant-devoten Rollenspiele immer nur ganz intim stattfinden, wenn wir miteinander alleine sind, und auf keinen Fall in der Öffentlichkeit. Aber ich glaube, unter diesen Umstände werde ich da mal eine Ausnahme machen. Wer sich seiner Domina gegenüber so öffentlich und empörend respektlos zeigt, der muss seine Strafe auch ebenso öffentlich und empörend erhalten, das steht ja schon mal fest. Natürlich werde ich jetzt nicht vor unseren Freunden mit einer echten Sklavenerziehung beginnen. Es gibt ja auch andere Methoden, als Domina seine Überlegenheit zu zeigen …
Ich stehe auf, um mich um die Häppchen zu kümmern, die es gleich zu essen geben soll. Der Herr Meisterkoch bleibt natürlich sitzen. Ein weiterer Grund, ihm mal wieder zu zeigen, was er eigentlich ist und wohin er gehört. Einfach auf dem Sofa hocken zu bleiben, während die Frau des Hauses sich um die Versorgung der Gäste kümmert ist für jeden Mann ein Fauxpas. Für einen devoten Sklaven allerdings ist es ein absolut kriminelles Vergehen. Immerhin gibt es mir aber die Gelegenheit, noch einmal ganz schnell in unserem Schlafzimmer zu verschwinden, ohne dass jemand etwas merkt. Heimlich gehe ich an die Truhe, in der wir unsere SM Spielsachen haben. Ketten, Peitschen, Reitgerten, Rohrstöcke, Knebel, Halsbänder, Klammern, Gewichte, Haushaltskerzen, das Reizstromgerät … Das würde ich ja nun sehr gerne einsetzen, denn dabei fängt Werner immer an zu zappeln wie rasend. Aber das hat leider Kabel und keine drahtlose Verbindung, deshalb kommt das für das, was ich plane, nicht in Frage. Aber ich habe schon längst eine andere Idee, die ist fast noch besser. Das Teil funktioniert zwar auch sozusagen mit Kabel, also genauer gesagt mit einem Schlauch, aber den werde ich bestimmt irgendwo so verstecken können, dass es niemand merkt.
Ich muss nur dafür sorgen, dass ich beim Essen neben ihm sitze, aber das wird sich sicher ohne Probleme machen lassen. Mit zuckersüßer Stimme rufe ich Werner in die Küche. Er kommt lässig angelatscht. Kaum ist er drin, schließe ich die Tür. Ich knalle sie nicht, denn das würde ja die anderen aufmerksam machen, aber es ist schon eine sehr deutliche und bestimmte Bewegung, mit der ich sie ins Schloss fallen lasse. „Zieh deine Hose aus!“, herrsche ich Werner an. Zuerst entrüstet, dann unsicher sieht er mich an. Zur Unterstützung meiner Anweisungen habe ich mir noch den mit Leder bezogenen Rohrstock aus unserer BDSM Kiste mitgebracht. Ich dachte es mir nämlich schon, dass er in dieser Situation mit unseren Freunden im Nebenzimmer meine Befehle nicht widerspruchslos befolgen wird. Mit dem Rohrstock klopfe ich mir jetzt aufmunternd gegen die Handfläche. Das tut nicht weh; aber wenn ich den Rohrstock loszischen lasse auf Werners nackten Hintern, dann wird das weh tun! Und seinen nackten Hintern kriege ich garantiert gleich zu sehen. Ein bischen Seil habe ich nämlich auch noch auf der Arbeitsfläche liegen; spätestens wenn ich ihn auf den Küchentisch gefesselt habe kann ich ihm die Hose selbst ausziehen.
Aber das ist gar nicht nötig; zwar zögernd, aber doch ratscht Werner seinen Reißverschluss nach unten, öffnet den Knopf und lässt sich die Hose auf die Knöchel fallen. „Ganz aus!“, befehle ich. „Und die Unterhose auch.“ Er tut, was ich ihm befohlen habe, schielt aber immer wieder ängstlich auf die Tür. Klar – es kann jeden Augenblick einer unserer Freunde hereinkommen. Das gefällt mir auch nicht so ganz – aber ich bin sicher, das wäre Werner weit peinlicher als mir. „Beeil dich einfach – dann erwischt uns schon keiner“, bemerke ich ebenso aufmunternd wie hämisch. Mein Hinweis scheint zu wirken. Ganz schnell hat Werner die Hose und die Unterhose unten auf seinen Füßen. „Leg dich bäuchlings über den Tisch“, ordne ich nun an. Er tut es. Einen Augenblick lang überlege ich, ob ich ihn jetzt doch noch an den Tisch fesseln soll. Aber das ist dann doch ein bisschen zu aufwendig und dauert einfach zu lange. Ich bin ganz sicher, er wird auch so still halten. Zumal jetzt sein nackter Hintern schon wehrlos meinem Rohrstock ausgesetzt ist. Den ich jetzt allerdings erst einmal weg lege; in erreichbarer Nähe jedoch. Ich nehme mir das andere Teil, was ich aus der Sadomaso-Schatzkiste mitgebracht habe. Es ist ganz neu; eigentlich hatte ich Werner damit am Abend überraschen wollen, wenn unsere Gäste wieder weg sind. Eine Überraschung wird es für ihn nun auch; allerdings etwas anders als ursprünglich geplant …