24. Oktober 2007

Fetisch Roman – Kapitel 14 – Rosen – In einem Jahr … – Sichtweise David

Antje fragt, ob wir auf dem Heimweg noch etwas zu essen besorgen sollen. Ja, Hunger habe ich auch. Außerdem bin ich urplötzlich völlig erledigt und könnte auf der Stelle einschlafen. Allerdings drückt’s noch immer in der Hose; das wäre mir von allen drei Dingen, ehrlich gesagt, momentan am wichtigsten.

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Aber gut, essen wir erst einmal.

Hast du eigentlich Lust, morgen mit mir zusammen einkaufen zu gehen?“ fragt Antje währenddessen lauernd. „Ich nehme an, du meinst damit nicht Milch und Brot und so etwas, oder?“ erkundige ich mich zögernd. „Nein, nicht direkt,“ entgegnet sie. „Eher ein paar für ganz andere Dinge notwendige Utensilien in einem kleinen, ganz süßen Shop in der Fußgängerzone.

Oh Himmel! Vor meinem geistigen Auge entstehen Bilder von Ketten, Peitschen, Highheels, allen möglichen Folterinstrumenten …

Sie tut, als bemerke sie meine Verlegenheit nicht, und lobt das Essen. Ich find’s nicht so toll. Das hätte ich auch gerade noch so zustande gebracht!

Außerdem war es keine gute Idee, zuerst zu essen. Der volle Bauch setzt meinen Schwanz auf nicht einmal Halbmast, und jetzt einfach neben Antje einzuschlafen, wird eine immer verlockendere Vorstellung. Mist – wie erkläre ich ihr das jetzt bloß?

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Sie nimmt mir die Arbeit ab. „David, wir sind beide ziemlich erledigt,“ bemerkt sie vorsichtig, und ich kann sie für ihr Feingefühl nur bewundern. „Was hältst du davon, wenn wir uns einfach den Freitags-Krimi zu Gemüte führen und alles andere auf morgen verschieben?

Recht wäre mir das ja. Aber – nicht daß ich hier den allzeit bereiten Deckhengst spielen will. Gefallen tut’s mir allerdings nicht gerade, daß ich schon wieder nicht kann. „Das ist schon das zweite Mal, daß ich zu erschöpft bin für das, was ich am liebsten tun möchte,“ murmele ich, ärgerlich auf mich selbst und meinen Kleinen. „Und dabei sind wir noch nicht einmal eine Woche zusammen. Du mußt ja denken, mit mir ist überhaupt nichts anzufangen!

Im Gegensatz zu Männern denken Frauen ja nicht nur an das eine,“ entgegnet sie lächelnd. Ja, toll, amüsier du dich nur über mich, denke ich gekränkt. Sie legt die Arme um mich, und schon regt sich wieder etwas. Nicht genug für eine wilde Orgie, aber doch. „David, es war eine furchtbar stressige Woche,“ erklärt sie weich, und mir wird ganz anders ums Herz, „und krank warst du auch; ganz auskuriert ist deine Grippe außerdem sicher noch nicht. Es ist wunderschön, daß du da bist, egal, in welchem Zustand.

Ob ihr das wirklich nichts ausmacht, daß ich zu k.o. bin für das, was wir eigentlich vorhatten? Nicht, daß sie jetzt denkt, ihr Anblick bringt mich nicht auf Touren!

Eigentlich ist es wunderschön, dann nachher einfach so aneinandergekuschelt beim Krimi dazuliegen. Dann fängt Antje an, den Täter zu raten. Sie trifft’s sogar sofort. Das weiß ich, weil ich den Film schon einmal gesehen habe. Nicht schlecht, die Frau! Aber ich will ihr den Spaß nicht verderben und tippe auf den miesen Macker, der zunächst ganz offensichtlich als Täter aufgebaut wird. Sie hat einen Heidenspaß an meinem Widerspruch.

Leider verpasse ich ihren Triumph bei der Auflösung, denn irgendwann bin ich einfach weg.

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Am nächsten Morgen wache ich sehr früh auf, voller Energie; und voller schweinischer Gedanken. Ich muß mich mit Gewalt davon abhalten, über Antje herzufallen, die so süß und seelig schläft. Es brummt in meinem Kopf und in meinem Schwanz; ich kann nicht aufhören, an den geplanten Einkauf zu denken. Und vor allem aber an sie, an dieses wunderbare Stöhnen, wenn ihr etwas gefällt.

Aber wenigstens einen Tee sollte ich meinem kleinen Morgenmuffel schon machen, bevor ich mit etwas anderem anfange.

Auch der hilft jedoch nichts. Sie brummelt nur etwas, als ich sie mit einem sanften Kuß wecke, und dreht sich von mir weg. Ich biete ihr an, Brötchen zu holen. Sie grunzt etwas unverständliches. Na, ich nehme es einfach mal als Zustimmung, werfe mich in meine Klamotten und ziehe los.

Direkt neben der Bäckerei ist ein Blumenladen. Da könnte ich doch gleich … Gute Idee!

Ein süßes Kind, die Floristin. Vor einigen Wochen hätte ich sie sicher sofort angemacht. Aber irgendwie hat Antje es geschafft, daß alle anderen Frauen neben ihr ganz blaß und uninteressant wirken. David Hallinger, reiß dich zusammen, ermahne ich mich. Langsam wird es gefährlich für dich. Du versinkst viel zu schnell und viel zu tief in dieser Beziehung. Ja, bisher war ich immer so furchtbar stolz darauf, daß keine von den ganzen Tussis mich ganz hat vereinnahmen können. Nicht einmal halb. Antje aber verschlingt mich sozusagen mit Haut und Haaren. Und das gefällt mir auch noch! Kopfschüttelnd stehe ich da.

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Die Verkäuferin nimmt es als Ablehnung und sucht eine andere langstielige rote Rose heraus. Ach, doch nicht die! Die ist ja schon so aufgeblüht, daß sie in drei Stunden verwelkt ist! Treffsicher wähle ich eine von den geschlosseneren. Beim Verabschieden ernte ich noch einen sehnsüchtigen Blick. Nee, mein Kind, tut mir leid. Gerade weil ich nichts an ihr finde, bin ich noch einmal ganz besonders charmant.

Jetzt schnell zurück, und das Tablett für Antje fertig gemacht. Diesmal werde ich auch nicht den Fehler machen, zuviel in mich reinzustopfen. Schließlich habe ich noch etwas vor, wenn Antje mag.

Aber erst einmal bringe ich ihr die Rose; in einem kleinen, dünnen hohen Glas, das ich hinten im Schrank gefunden habe.

Mißtrauisch beäugt sie sie. Ist die Geste ihr jetzt zu intim, oder was?

Bringst du mir in einem Jahr auch noch samstags immer eine Rose mit?“ fragt sie patzig. Oho, die Dame ist ungnädig! Da ist ein kleines Danke wohl zuviel verlangt. Nee, meine Liebe, also so nicht! Bei allem Verständnis für schlechte Laune beim Aufwachen – alles kann ich auch nicht mit mir machen lassen!

Ja, weißt du,“ gebe ich zurück,. „wir wissen ja gar nicht, was heute in einem Jahr ist.

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Sie sieht so erschrocken und verletzt aus, daß es mich sofort reut. So schnell kann ich das aber nicht zugeben. Also verschwinde ich erst einmal wieder in der Küche.

Dann packe ich ihr das Tablett aufs Bett. Und nun ist es höchste Zeit, den blöden Satz von vorhin aus der Welt zu schaffen. „Um noch einmal auf deine Frage von vorhin zurückzukommen,“ sage ich, „eigentlich hoffe ich ja, daß es in einem Jahr die Rosen im Garten gibt. Dann brauche ich nicht mehr extra loszulaufen, sondern wir frühstücken einfach auf der Terrasse. Mir wäre das erheblich lieber, denn dann muß ich nicht einmal die paar Minuten von dir getrennt sein.

Sie wird rot, und ihre Augen glitzern verräterisch. Wenn ich gewußt hätte, daß es sie so freut, hätte ich ihr eben schon erklärt, daß ich ihr nur zu gerne die nächsten tausend Jahre jeden Samstag Morgen eine Rose bringe.

Eine Weile sagt sie gar nichts. Na, wo bleibt denn jetzt deine berühmte große Klappe, denke ich, breit grinsend.

Endlich scheint sie zu kapieren, daß ich sie mit meiner ausweichenden ersten Antwort nur habe ärgern wollen. Sie stürzt über mich her, beißt mir in den Hals, kitzelt ihn dann mit der Zunge und dem Lufthauch ihres Atems, daß ich mich hin- und herwerfe und sie schließlich anflehe, damit aufzuhören.

Sie richtet sich auf und lacht. „Ich könnte mir überlegen, diesen Teil von dir in Ruhe zu lassen, wenn du mir vielleicht ein paar andere Stellen frei machst. Warum hast du dich überhaupt angezogen?“ Das bringt auch mich zum Lachen, und macht den Neigungswinkel meines Schwanzes noch ein paar Grad steiler. „Ich fürchte, beim Bäcker wäre man nicht so begeistert gewesen, wenn ich ohne Klamotten dort aufgetaucht wäre,“ entgegne ich. „Und im Blumenladen?“ fragt sie sofort. Typisch!

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Oh, die junge Dame dort wäre sicher begeistert gewesen,“ ziehe ich sie auf. Sie schlägt ihre Vampir-Eckzähne in mein Ohrläppchen, als wollte sie mir Löcher für Ohrringe verpassen, was mir einen leisen Schmerzenslaut entlockt. „Aber ich bin ja bereits vergeben,“ korrigiere ich meine Aussage sofort.

Und nun schmeißt sie sich auf mich, daß mir Hören und Sehen vergeht …

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