23. April 2008

Die verschwundene Domina – Teil 6

Immerhin – es dauerte dann doch eine Weile, bis er ihr antworten konnte. Ganz ungerührt ließ die Sache ihn nicht. Weil es ohnehin nur wenig Sinn gehabt hätte, sah sie von einer Bestrafung für dieses Zögern einfach ab.

Lady Tamara liebte es, mich mit auf den Rücken gedrehten Armen einfach aufzuhängen und stundenlang hängen zu lassen„, flüsterte er schließlich heiser. „Währenddessen hat sie mich überhaupt nicht beachtet. Das hat mich immer total wahnsinnig gemacht, so ignoriert zu werden.

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Ihr Kopf fuhr mit einem Ruck hoch. Lady Tamara?

Die verschwundene Lady Tamara war seine letzte Domina gewesen? Das hatte sie ja gar nicht gewusst.

Nun, sie fragte ihre Sklaven nie nach anderen Herrinnen, solange sie ihr gut dienten, und was die Kollegin betraf – so sehr nahegestanden hatten sie und Monika Becker sich schließlich ja auch nicht.

Da hatte sie der Polizei durchaus die Wahrheit gesagt.

Es war mehr oder weniger purer Zufall gewesen, dass die Becker sie letzte Woche ganz vertraulich darüber informiert hatte, sie plane einen kleinen Streich und hoffe auf ihr, Mistress Agnetas Stillschweigen als Kollegin.

Damals hatte sie sich nichts dabei gedacht.

Sie war nicht einmal neugierig gewesen, was die Becker denn nun plante, und hatte sich schnell wieder verabschiedet.

Als es dann auf einmal heute Morgen geheißen hatte, die Becker sei seit drei Tagen verschwunden und gelte deshalb als vermisst, hatte sie sich dabei ganz schön unbehaglich gefühlt.

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Was auch immer für einen Streich ihre Kollegin geplant hatte – wenn er zur Einschaltung der Polizei führte, dann ging er in ihren Augen eindeutig zu weit. Das sollte sie wirklich nicht unterstützen.

Nicht einmal durch Schweigen.

Fast war sie schon am Morgen, als die beiden Polizisten gemeinsam bei ihr aufgetaucht waren, versucht gewesen, von dem Gespräch mit der Becker in der letzten Woche zu erzählen.

Doch dann hatte sie sich über die Arroganz des einen Beamten – desjenigen, der später wiedergekommen war natürlich – so sehr geärgert, dass sie trotzdem den Mund gehalten hatte.

Sie hatte es der Becker schließlich auch versprochen.

Und überdies – wer sagte ihr denn, dass dieser kleine Streich tatsächlich in Zusammenhang mit ihrem Verschwinden stand?

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Womöglich waren es zwei ganz verschiedene Dinge, die nicht das Geringste miteinander zu tun hatten.

Dann machte sie sich nur lächerlich, und auch noch völlig sinnlos, wenn sie berichtete, was die Becker ihr gesagt hatte.

Und darüber hinaus – etwas Genaueres wusste sie ohnehin nicht darüber; sie hätte sich mit dieser Andeutung also ohnehin höchstens lächerlich gemacht und den Polizisten überhaupt nicht weiterhelfen können.

Das allerdings, das war vielleicht tatsächlich etwas, was die Polizei wissen sollte – dass dieser Sklave auch einmal bei Lady Tamara gewesen war.

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Wann hast du sie denn das letzte Mal besucht?„, fragte sie, betont beiläufig und versuchte, ein unwillkürliches Zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken.

Vor drei Tagen„, lautete die Antwort.

Fortsetzung folgt…

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