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20. September 2011

Reife Frauen über 50 | Flirten auf dem Zahnarztstuhl

Man flirtet nicht mit seinem Zahnarzt. Das weiß ich sehr gut. Aber ich konnte mich trotzdem einfach nicht zurückhalten, mein Zahnarzt ist so ein netter Kerl! Christian heißt er, und inzwischen nenne ich ihn auch so, obwohl ich am Anfang immer Herr Doktor zu ihm gesagt habe, das versteht sich ja. Seine Profession verdient Respekt, wenn er auch erheblich jünger ist als ich. Ich stehe als Geschäftsfrau mit meinen 53 Jahren mitten im Leben und auf dem Gipfel meines Erfolgs, er steht mit seinen 32 Jahren und seiner neu eröffneten Praxis erst am absoluten Anfang. Aber trotzdem – auch für reife Frauen fällt kein Zacken aus der Krone, wenn sie einem anderen zeigen, dass sie seine beruflichen Leistungen anerkennen, sogar wenn diese einstweilen lediglich darin bestehen, ein Studium erfolgreich abgeschlossen zu haben. Das ist ja auch schon mal nicht schlecht. Außerdem beherrscht Christian seinen Beruf wirklich perfekt. Ich hatte von meiner alten Zahnärztin irgendwann einfach die Nase voll. Ich weiß ja, dass die Krankenkassen immer weniger an Zahnarztkosten übernehmen, auch von den notwendigen Behandlungen, und mir ist es durchaus bewusst, dass ich immer mehr dazuzahlen muss. Wenn ich dann aber noch an so einen geldgierigen Arzt gerate, der jede Gelegenheit nutzt, um mich zu Behandlungen zu überreden, die die Kasse zu Recht nicht übernimmt, weil sie weder notwendig sind, noch viel helfen, dann werde ich irgendwann sauer. Vor allem, wenn ich vorher auf das Entstehen von Extra-Kosten gar nicht hingewiesen werde, sondern irgendwann einfach eine happige Rechnung über ein paar hundert Euro im Briefkasten finde. Und wenn ich für den Fall, dass ich nach den Kosten einer Behandlung frage, die die Kasse nicht übernimmt, die ich also privat zahlen muss, nur zu hören bekomme, das ginge nach Aufwand, ohne nähere Angaben. Ich bin zwar recht gut gestellt – aber reich genug, dass ich mein Geld einem Arzt oder Zahnarzt in den Rachen werfen kann und will, der Dinge mit mir macht, die nichts bringen, oder noch nicht einmal das kann, was jeder Handwerker zustande bringt, nämlich einen korrekten Kostenvoranschlag machen, bin ich nun auch wieder nicht. Und selbst wenn ich es wäre – das würde ich mit meinem Geld ganz gewiss nicht machen!

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Also hatte ich mich schon einmal vorsichtig erkundigt, ob es in unserer Stadt nicht noch einen weiteren guten Zahnarzt gab. Eine Freundin hat mir dann von einem neuen Zahnarzt im Gewerbegebiet, also von Christian berichtet, und zwar mit einem absolut verzückten Gesicht. Ich dachte mir gleich, dass sie da wohl den Mann attraktiver findet als den Zahnarzt. Unter meinen Freundinnen sind natürlich auch viele reife Frauen über 40 oder sogar über 50, und viele reife Damen sind ja heutzutage Single, allerdings meistens nicht in aller selbstbestimmten Abgeschiedenheit, sondern schon auf der Suche nach Sexkontakte. Für einen heißen Flirt tun viele meiner reifen Freundinnen alles. Deshalb war ich in diesem Fall auch erst einmal skeptisch, ob diese Empfehlung für Christian sich denn auch auf die zahnärztliche Behandlung bezog, oder nur aufs Flirten vor und nach der Behandlung. Bei meinem ersten Besuch bestand ich deshalb bewusst nur auf einer Zahnsteinbehandlung, wie die Kasse sie vorschreibt – und bezahlt. Wenn ich das hinter mir und den neuen Zahnarzt kennengelernt hatte, dann wusste ich mehr und konnte fundiert entscheiden, ob ich bei ihm blieb oder weitersuchte. Von den Arzthelferinnen her hatte ich zunächst noch keinen so guten Eindruck. Die jungen Dinger – für reife Frauen ist alles jung, was jünger als 30 ist, aber die waren auch noch jünger als 20 und damit ganz eindeutig wirklich junge Dinger – wirkten mir zum Teil etwas unsicher, nicht wirklich kompetent. Das konnte aber natürlich auch daran liegen, dass die Praxis noch ganz neu war. Außerdem war ich eher bereit, unfähige Zahnarzthelferinnen zu akzeptieren als einen unfähigen Zahnarzt. Und immerhin hatte ich nicht das Gefühl, dass die Mädels auf mich herabschauten, weil ich mich auf eine Kassenleistung beschränken wollte. Dann lernte ich Christian kennen, und zwar pünktlich um die Uhrzeit meines vereinbarten Termins. Das war schon mal ein Pluspunkt – pünktlich kommt man sonst beim Zahnarzt eigentlich nie dran. Nun konnte das auch noch daran liegen, dass er bislang noch nicht so viel zu tun hatte, das musste man weiter verfolgen, aber angenehm war es dennoch.

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01. November 2010

Sex im Zug | Die Fremde im Zug

Ich hatte meine Frau vorher noch nie betrogen. Ich hatte weder die Absicht zu einem Seitensprung, noch spürte ich vor dieser alles entscheidenden Zugfahrt entsprechende Gelüste aufs Fremdgehen. Ich war ein ganz braver Ehemann; vielleicht ein bisschen langweilig, aber dafür äußerst zuverlässig. Meine Frau konnte sich immer darauf verlassen, dass andere Frauen mich nicht reizten. Sie selbst reizte mich zwar auch schon längst nicht mehr. Das kann auch niemand erwarten und verlangen, nach fast 15 Jahren Ehe. Aber ich war fest entschlossen, dieses nachlassende Feuer des ehelichen Sexlebens nicht in einen Seitensprung ausarten zu lassen und dort das zu suchen, was ich bei meiner Frau nicht mehr fand. Das wäre mir irgendwie billig vorgekommen. Keine Frau ist besser als meine Ehefrau.

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Eine andere Frau mochte zwar neu sein, fremdartig und ungewohnt, was alleine schon einen großen Reiz ausmacht gegenüber dem Altgewohnten, und deshalb wusste ich sehr wohl, es konnte irgendwann der Zeitpunkt kommen, an dem ich in Versuchung geriet – aber nachgeben würde ich dem nicht, das hatte ich mir fest vorgenommen. Das hatte meine Frau nicht verdient, dass ich sie betrog, denn sie war mir eine ebenso brave Ehefrau, wie ich ihr ein braver Ehemann war. Sie konnte ja nun auch nichts dafür, dass die ungeduldige Begierde der Menschen sie ständig an immer neue Ufer drängt, ihnen immer das als am begehrenswertesten erscheinen lässt, was sie nicht haben können, und durch die Gewohnheit das entwertet, was man hat, und was man genießen könnte, wenn es nicht so vertraut und dadurch irgendwie schal geworden wäre. Ja, soweit zu den guten Vorsätzen, die ich hatte. Und nun zu der Realität, die mir sämtliche Pläne durchkreuzte. Mein erster und einziger Seitensprung Sex ist zwar jetzt schon viele Jahre her; und seitdem bin ich meiner Frau auch nie mehr untreu geworden. Trotzdem kann ich diesen einen Seitensprung nicht vergessen. Und ich kann auch die Fremde im Zug nicht vergessen, mit der ich fremdgegangen bin. Eine Frau, von der ich nicht einmal den Namen weiß. Eine Frau, von der ich lediglich weiß, dass sie damals, vor vielen Jahren, in einem kleinen Ort an der Eisenbahnstrecke zwischen Heidelberg und Darmstadt wohnte. Das heißt, so ganz sicher weiß ich das auch nicht; ich weiß lediglich, dass sie dort ausgestiegen ist. Aber vielleicht wohnte sie da gar nicht, sondern sie wollte nur eine Freundin besuchen oder so etwas.

Als ich in Heidelberg in den Zug gestiegen bin, saß sie schon da. Der ganze Zug war ziemlich voll, und ich hatte Mühe, überhaupt einen freien Sitzplatz zu finden. Dann sah ich auf einem Platz eine Frau sitzen, deren nett ausgedrückt „raumgreifendes“ Benehmen mich wirklich empörte, angesichts der vielen Fahrgäste, die jetzt hektisch herumliefen, um möglichst noch vor dem Anfahren des Zuges einen Platz gefunden zu haben. Ich hatte es wegen eines Abend-Termins nicht vermeiden können, zusammen mit anderen, die täglich um diese Zeit fuhren, ausgerechnet diesen vollen Zug zu nehmen, denn mein Auto war in der Werkstatt. Das hatte mir schon die Laune ziemlich verhagelt. Die Frechheit der Fremden, sich trotz Platznot so sehr auszubreiten, brachte mich jetzt richtig in Wut. Sie saß da auf einer Doppelbank, hatte neben sich eine schwere Tasche stehen, und auf der gegenüber liegenden Bank hatte sie rechts ihren Mantel ausgebreitet – und rechts ihre Füße in Strümpfen. Ihre Schuhe standen, wie ich später sehen konnte, vor ihr auf dem Boden. Noch während ich mich darüber aufregte, wie unverschämt sie da als Einzelperson gleich vier Sitzplätze in Beschlag nahm, wo es doch ohnehin nur so wenige gab in diesem zur üblichen Pendlerstoßzeit vollbesetzten Bummelzug, konnte ich nicht umhin zu bemerken, wie sinnlich das hautfarbene Nylon im Licht der Nachmittagssonne schimmerte; mit einem hinreißenden silbernen Glanz. So seidig sahen die Strümpfe aus, ich spürte unwillkürlich den ganz starken Wunsch, mit den Händen darüber zu streichen. Das lässt sich vielleicht auch damit erklären, dass Nylons für mich ein ganz ungewohnter Genuss waren. Meine Frau ist eher der burschikose, lässige Typ. Sie trägt fast nur Hosen und höchstens im Sommer mal einen Rock oder ein Kleid, wenn sie auf Nylons verzichten kann und ihre nackten Beine zeigen, die sie immer mit Selbstbräunungs-Lotion braun färbt. Im Winter kann es zwar schon mal sein, dass sie dann doch eine Nylonstrumpfhose trägt; aber immer nur als zusätzlichen Schutz gegen die Kälte unter der Hose – und also nicht sichtbar. Außerdem sind das sowieso eher nützliche Stützstrümpfe als schicke Nylons. Das Ungewohnte der glänzenden Nylonstrümpfe war es, was mich zuerst an dieser Frau faszinierte.

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Nicht dass ich sie diese Faszination hätte spüren lassen; oh nein. Sehr zielstrebig und mit einem reichlich bösen Gesicht ging ich auf sie zu und fragte sie sehr spitz, ob sie für vier Sitzplätze bezahlt hätte, weil wenn nicht, sollte sie die zusätzlichen drei bitte umgehend für die anderen Fahrgäste räumen. Ich hatte damit gerechnet, dass sie nun ganz erschrocken eine Entschuldigung murmeln und die drei zusätzlichen Plätze räumen würde. Letzteres tat sie auch; allerdings in aller Seelenruhe und ohne ein Wort, auch ohne schlechtes Gewissen, mit einem amüsierten Lächeln auf den schön geschwungenen und sehr rot geschminkten Lippen. Diese Lippen waren es, die mich als nächstes faszinierten. Sie waren so rot … so voll … Wie es wohl wäre, sie zu küssen? Ärgerlich auf mich selbst, wegen dieser erotischen Gedanken, die sie nun schon zum zweiten Mal in mir auslöste, nahm ich ihr gegenüber Platz. Nachdem ich ihr brummig geholfen hatte, ihre Tasche im Gepäcknetz zu verstauen. Wozu sie mich nicht etwa mit Worten aufforderte, sondern indem sie mir die Tasche einfach hinhielt. Kaum saß ich, lehnte ich mich zurück und schloss die Augen. Ich musste mich gedanklich dringend auf den bevorstehenden Termin einstellen, von dem einiges abhing. Aber die ganze Zeit hatte ich das Gefühl, beobachtet zu werden. Ungehalten öffnete ich die Augen – und tatsächlich ruhten die der Fremden auf mir, die von einem ganz erstaunlichen Blaugrau waren, das mich fast an Türkis erinnerte. Ihre Schuhe, sehr schicke Sommerpumps mit Stickerei auf der Schuhspitze und einem Keilabsatz, hatte sie inzwischen wieder angezogen, die Beine übereinander geschlagen – dadurch war ihr der Rock bis über die Knie hochgerutscht -, und mit einem Bein wippte sie ständig.

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