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04. Januar 2010

Die 23-jährige Jungfrau

34 war ich, als ich einmal in einem kleinen schottischen Dorf Urlaub machte, und dabei Lynn traf, die große Liebe meines Lebens; eine 23-jährige Jungfrau. Dabei war Lynn verheiratet; sie war die Ehefrau des Besitzers der Ferienwohnung, die ich gemietet hatte. Lynn war dem Teenager Alter noch nicht lange entwachsen; und sie sah auch, selbst von nahem, noch aus wie ein 18-jähriges Girl. Sie hatte lange, blonde Haare, die ihr gerade und ohne Wellen oder Locken wie ein Wasserfall über die Schultern und den Rücken glitten und bis zum knackigen, aber kleinen Po reichten. Ihre Figur war knabenhaft, teenagerhaft; sie war extrem schlank, mit nicht allzu viel Busen, kaum Taille, und schmalen Hüften.

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Das war es aber nicht, was mich an ihr anzog, und zwar gleich, als ich sie das erste Mal sah. Nein, das war eher ihr scheues Lächeln. Scheu und strahlend zugleich war es, ihr Lächeln, und es belebte nicht nur ihren erstaunlich breiten und vollen Mund, sondern auch ihre riesigen graublauen Augen, die dadurch von innen heraus richtig leuchteten. Lynn begrüßte mich an der Seite ihres Mannes, als ich ankam, völlig erschöpft von der langen Fahrt zuerst mit der Eisenbahn und dann mit einem Leihwagen, und vor allem durch das ungewohnte Linksfahren. Sie gab mir eine schmale, kühle Hand und lächelte dabei. Dann verschwand sie wieder im großen Wohnhaus, während ihr Mann mir die Ferienwohnung zeigte; eine Art Gartenhütte auf dem großen Anwesen, aber innen total modern und mit allem Komfort ausgestattet, dabei auch gar nicht teuer. Lynn hatte mir so gut gefallen, dass ich hoffte, im Laufe meines Urlaubs mehr von ihr zu sehen; und tatsächlich traf ich sie regelmäßig.

Dennoch kam ich zumindest die ersten Ttage nicht richtig an sie heran. Sie wirkte so, als sei sie total eingekapselt in ihrer eigenen Welt. Einer Welt, die sie schützte, sie aber auch gefangen hielt. Ihr Mann, Aidan, war in etwa in meinem Alter, und er sah nicht schlecht aus. Allerdings schien er sich ausschließlich auf sein Hobby zu konzentrieren, die Ornithologie. Ich bekam ihn nach der Begrüßung bei meiner Ankunft kaum noch zu Gesicht, denn ständig war er unterwegs, Vögel beobachten, kategorisieren und fotografieren. Ich hatte keine Ahnung, was er arbeitete, um den Lebensunterhalt zu verdienen; falls er überhaupt etwas arbeitete. Fragen konnte ich ihn nicht, denn ich sah ihn ja kaum. Außerdem wäre das unhöflich gewesen. Wegen seiner ständigen Abwesenheit war Lynn fast immer allein zu Hause, und wenn ich etwas hatte oder eine Frage stellen wollte, musste ich mich an sie wenden. Sie kam mir einsam vor. Und zwar nicht nur, weil ihr Mann sie den ganzen Tag und oft auch bis spät in den Abend hinein alleine ließ, sondern auf eine viel tiefer gehende Art und Weise. Es kam mir vor, als sei sie noch gar nicht richtig zum Leben erwacht. Mein erster Impuls war, sie aus dieser Traumwelt herauszureißen, die sie gefangen hielt, ihr zu zeigen, dass es ein Leben außerhalb dieses kleinen schottischen Dorfes gab; oder genauer gesagt, ein Leben außerhalb des Hauses, das ich sie kaum verlassen sah. Lediglich zum Einkaufen begab sie sich manchmal ins Dorf. Freunde, die sie besuchte oder die zu ihr kamen, schien sie keine zu haben.

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Andererseits war ich ja nun nicht als Missionar da, sondern um Urlaub zu machen. Es ging mich überhaupt nichts an, wie die beiden Wirtsleute ihr Leben gestalteten; ich sollte mich da wirklich nicht einmischen. Das nahm ich mir wenigstens fest vor. Es gelang mir auch ein paar Tage lang ganz gut. Bis zu dem einen schicksalhaften Tag. Ich war auf einer Wanderung in einem schier endlosen Wald, als ich auf einmal etwas hörte. Es war ein Planschen wie in einem Schwimmbad, und es war ein wirklich silberhelles Lachen, das die pure Lebensfreude ausstrahlte. Irgendwo musste hier ein Teich sein, und da waren Leute am Baden. Neugierig geworden, ging ich in Richtung der Geräusche. Es dauerte nicht lange, bis ich den Teich fand; er war teilweise überwachsen und nicht sehr groß, schimmerte aber da im durch das Blätterdach fallenden Sonnenlicht so einladend, dass ich richtig Lust bekam, auch ein Bad zu nehmen. Wenn niemand sonst da gewesen wäre, oder wenn ich eine lustige Gruppe beim Schwimmen angetroffen hätte, hätte ich das auch gemacht. Eine Badehose hatte ich zwar nicht dabei, aber eine Unterhose erfüllte ja denselben Zweck. Allerdings war nur ein einziges Wesen in dem Teich am Schwimmen; und zwar ein eindeutig weibliches, den langen Haaren nach zu schließen, die um sie herum schwammen wie Seegras.

Ich stockte mitten auf dem Weg zum Teich. Wenn sie alleine war, warum hatte sie dann gelacht? Weil sie glücklich war? Diese kleine Wassernixe reizte mich; ich wollte mehr von ihr sehen und mehr von ihr wissen. Trotzdem zögerte ich, einfach zum Teich zu gehen; ich wollte sie ja schließlich nicht erschrecken. Wer sie wohl war? Sie schwamm zum Ufer. Vielleicht hatte ich Glück und sie war mit dem Baden schon fertig. Dann konnte ich wahlweise nach ihr in Ruhe schwimmen gehen – oder ihr folgen und versuchen, sie kennenzulernen. Als sie sich am Ufer erhob, sah ich zwei Dinge. Zum einen, dass sie vollkommen nackt war. Und zum anderen, dass ich sie gar nicht erst kennenlernen musste, denn ich kannte sie bereits. Die schlanke, knabenhafte Figur und die langen Haare waren unverkennbar – es war Lynn. Ich wollte mich zurückziehen, denn ich schämte mich ja nun doch, sie nackt zu sehen. Aber hätte ich mich bewegt, hätte ich bestimmt ein Geräusch verursacht und sie so erst auf mich als heimlichen Zuschauer aufmerksam gemacht. Deshalb blieb ich einfach stehen und hoffte, sie werde mich nicht bemerken.

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28. Dezember 2009

Dunkle Verführung – Seitensprung Sex

Ich habe immer noch eine Flasche Duschgel hier stehen Dunkle Verführung nennt sich das Zeug. Ben hat es mir geschenkt. Die Flasche steht in dem silbernen Korb unserer Dusche, und jedes Mal, wenn ich duschen gehe, werde ich so an ihn erinnert. Und an meinen Seitensprung. Ich war vorher noch nie fremdgegangen, aber einmal muss ja immer das erste Mal sein … Und es war tatsächlich eine dunkle Verführung, der ich mich ergeben habe, denn Ben ist schwarz, ein Afroamerikaner bei der US Army, aber in Deutschland stationiert. Wenigstens war er das bis vor einigen Wochen; dann wurde er woanders hin versetzt, zurück nach Amerika.

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Er hat sich darüber gefreut, so ungern er mich auch verlassen hat. Und auch ich war in gewisser Weise froh, denn das hat doch endlich dem Seitensprung Sex ein Ende gesetzt, bevor mein Mann etwas davon mitbekommen konnte, und das ist auch ganz gut so. Denn zwischen Ben und mir war es von Anfang an klar, bei dieser Affäre geht es ausschließlich um Sex und um sonst nichts. Das war keine Beziehung, und es war da auch keine Basis für irgendetwas anderes außer Sex. Der Sex allerdings, der hat sich wirklich gelohnt. Es hat mich noch nie ein Mann so umfassend befriedigt wie Ben. Deshalb konnte ich auch, nachdem ich das beim ersten Mal erlebt hatte, auch beim zweiten und dritten und wiederholten Mal nicht nein sagen. Es war einfach zu wunderbar; Ben ist der perfekte Liebhaber. Wenn er auch, das muss ich ehrlich dazu sagen, für etwas anderes als für einen Lover nicht taugt.

Wir haben uns nie richtig miteinander unterhalten, wir haben immer nur gevögelt – das allerdings sehr intensiv und auf eine derart leidenschaftliche Art und Weise, dass manchmal die Stunden wie Sekunden verflogen und ich total hin und weg war. Was Sex betrifft, war ich ohnehin ziemlich entwöhnt und von daher hungrig genug, manchmal von erotischer Gier geradezu aufgefressen zu werden. Boshafte Zungen könnten nun natürlich behaupten, der Sex mit Ben hätte mir nur deshalb so gut gefallen, weil ich einfach echte Entzugserscheinungen hatte. Dem Hungrigen schmeckt jedes Gericht; auch das, was er ansonsten verschmähen würde, kommt ihm wie eine köstliche Delikatesse vor. Aber so war es nicht. Es war wirklich extrem guter Sex, den mir der Seitensprung mit Ben verschafft hat. Und ob es nun daran lag, dass es „Black Sex“ war, also Sex mit einem Schwarzen, ob es an Ben ganz persönlich lag oder an den Umständen, das ist mir eigentlich ziemlich gleichgültig. Ich werde mich trotzdem immer mit einem tiefen, ziehenden Sehnen an diese Zeit zurückerinnern, als ich eine untreue Ehefrau war. Obwohl ich, wie gesagt, im Grunde auch froh bin, dass es vorbei ist.

Von meinem Fremdgehen weiß außer Ben und mir niemand etwas. Nicht einmal Julia, der ich den Kontakt zu Ben überhaupt erst zu verdanken habe. Julia, mit der Ben zusammen war bis zu seiner Versetzung, und die er mit unserem Seitensprung Sex ebenso betrogen hat, wie ich meinen Mann betrogen habe. Wäre sie nicht seine Freundin gewesen, sein „girlfriend“ oder „significant other“, ich hätte gerne mit ihr darüber geredet, über die Skrupel und die Freuden, über das Prickeln und das schlechte Gewissen beim Fremdgehen. Aber ich hätte ihr ja dann sagen müssen, mit wem ich meinen Mann betrog, und dabei hätte sie sofort gemerkt, dass auch ihr „boyfriend“ dem Fremdgehen nicht abgeneigt war – und schon wäre alles heillos kompliziert geworden. Ob ich ein schlechtes Gewissen auch ihr gegenüber habe, und nicht nur meinem betrogenen Ehemann gegenüber? Eigentlich nicht. Erstens weiß sie von nichts. Mein und Bens Seitensprung Sex tut ihr also nicht weh. Außerdem wäre sie Ben jetzt so oder so los, hat auch schon längst den nächsten festen Freund, und so spielt es eigentlich überhaupt keine Rolle mehr, was geschehen ist. Trotzdem möchte ich nicht, dass sie es erfährt.

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In den insgesamt fast drei Monaten Fremdgehen hatten wir das Glück, nie erwischt worden zu sein. Ich will jetzt nicht nachträglich durch mein loses Mundwerk doch noch die Entdeckung riskieren. Deshalb denke ich nur an die schönen Erlebnisse, die jetzt ihr Ende gefunden haben, und rede nicht darüber. Und am meisten denke ich daran, wenn ich unter der Dusche stehe. Denn mit dieser Flasche „Dunkle Verführung“, oder vielmehr mit irgendeiner Flasche von diesem Duschgel hat alles angefangen. Ich hatte an einem Wochentag bei Julia übernachtet, weil sie Hilfe dabei brauchte, ihre Diplomarbeit festzustellen. Ich dachte mir bereits, dass es eine lange Sitzung bis tief in die Nacht werden würde, bis wir mit Korrekturen und Binden und allem fertig waren, und hatte mich deshalb selbst in ihr Gästezimmer eingeladen, weil ich spät nachts nicht mehr nach Hause fahren wollte. Mein Mann war nicht begeistert. Hätte er gewusst, was letztlich aus dieser Übernachtung herauskommen würde, wäre er noch mehr dagegen gewesen, aber auch so konnte ich ihn nur mühsam dazu überreden, mich gehen zu lassen. Er ist der absolut eifersüchtige Typ, der gegen alle Kontakte etwas hat, die ich pflege, ob männlich oder weiblich. Und in Sachen Sex ist er der Meinung, was er mir nicht gibt, das muss mir auch kein anderer Mann geben, um es einmal zynisch auszudrücken.

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