Ich wünsche mir oft, ich wäre nicht so eine graue Maus, sondern ein richtiger Vamp. Eine Frau, der die Männer hinterher sehen. Eine Frau, der die Männer nachlaufen. Eine Frau, die nicht nur von Sexabenteuern träumt, sondern die Sexabenteuer erlebt. Aber noch habe ich es nicht geschafft, mich zu verändern. Ich bin und bleibe eben eine Hausfrau; ein wenig mollig, ohne große Ausstrahlung, meistens zweckmäßig angezogen und nicht schick oder gar sexy. Und meistens träume ich nur von Sex, statt ihn zu erleben.
Von meinem Mann bekomme ich schon lange keinen Sex mehr. Vielleicht einmal alle paar Monate entschließt er sich dazu, mich zu besteigen, und das ist dann meistens auch schon nach zwei Minuten wieder vorbei. Da gibt es kein Vorspiel, keine Zärtlichkeit, und noch nicht einmal Leidenschaft. Ehelicher Sex, das ist manchmal nicht erotischer, als aufs Klo zu gehen – es dient einfach einer körperlichen Notwendigkeit, nicht mehr. Dabei kann Sex doch so unheimlich schön sein … Zumindest ist er das in meiner Fantasie. Real habe ich so etwas nur sehr selten erlebt. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass die Erotik für mich irgendwann vielleicht doch einmal so fantastisch sein kann, wie sie das in meinen Sexträumen ist. Bis dahin muss ich mich leider damit bescheiden, diese Sexträume aufzuschreiben. Das allerdings, das muss ich sagen, ist auch eine feine Sache. Sexgeschichten aufschreiben, das ist fast so schön wie Sexabenteuer erleben. Zumindest macht es den trüben Alltag einer Hausfrau viel schöner. Meine erotische Fantasie ist auch immer sehr schnell dabei; da entstehen aus dem kleinsten Anlass heiße Sexgeschichten. Die immerhin auch einen großen Vorteil haben – es dauert viel länger, eine Sexgeschichte zu schreiben, als es dauern würde, das Sexabenteuer zu erleben. Denn da ich eine verheiratete Frau bin, könnte das ja ohnehin immer nur eine Affäre sein, nur ein kleiner Seitensprung. Trotzdem wünschte ich manchmal, ich hätte den Mut, meinen Hausfrauen Alltag aufzupeppen und diesen kleinen Seitensprung zu wagen …
Da ist zum Beispiel dieser junge Mann in dem großen Supermarkt, in dem ich oft einkaufe, weil da alles viel billiger ist und man als Hausfrau aufs Geld schauen muss. Die haben nicht nur Lebensmittel im Sortiment, sondern auch Drogeriewaren, Haushaltsgeräte, Spielzeug und sogar Kleidung. Wenn wir eine größere Anschaffung planen, informiere ich mich meistens erst einmal, was es dort so alles gibt. Das spart mir die stundenlange Lauferei in allen möglichen anderen Einkaufsmärkten. Soviel Zeit hat auch eine Hausfrau nicht, dass sie stundenlang shoppen gehen kann … Wenigstens kriege ich meine Aufgaben als Hausfrau nicht so geregelt, dass mir diese Zeit bleibt, und da ist der Supermarkt die perfekte Anlaufstelle. Bei den technischen Haushaltsgeräten – DVD Spieler, Plasma Fernseher, LCD Bildschirme, Computer, Staubsauger, Rührgeräte und so etwas – ist ein junger Mann, der die Kunden auch berät, wenn sie eine Frage zur Technik haben. Es ist jetzt wirklich nicht so, dass ich nun von Technik gar keine Ahnung hätte. Eigentlich bin bei uns sogar ich immer zuständig, wenn es um technische Geräte geht. Ich kann sie bedienen, sie in Grenzen sogar reparieren, ich entscheide darüber, was wir am besten anschaffen, wenn neue Haushaltsgeräte gebraucht werden, und wenn ich etwas nicht weiß, dann hilft mir das Internet weiter mit Technik News und Einkaufstipps und so etwas.
Aber manchmal ist es einfach viel angenehmer, einen Menschen zu fragen. Als mein Mann auf die Idee gekommen ist, wir bräuchten unbedingt einen Blu Ray Player, während ich noch nicht sicher war, ob sich das wirklich schon lohnt, denn so viele DVDs schauen wir gar nicht, und schon gar nicht so oft, dass die größere Haltbarkeit ein Argument wäre, da habe ich beschlossen, ich lese jetzt gar nicht erst lange im Internet nach, sondern ich gehe gleich in den Supermarkt und frage den Fachmann. Der hat mich dann auch wunderbar beraten. Und mir dabei übrigens zugestimmt, dass sich einstweilen für unsere Bedürfnisse die Anschaffung noch nicht rentieren würde. Nach wenigen Minuten war das Gespräch zu Ende und ich bin nach Hause gefahren. Dort allerdings habe ich mich gleich erst einmal an den Computer gesetzt und aufgeschrieben, was mir die ganze Zeit durch den Kopf gegangen ist, als wir uns unterhalten haben und was mir einen ganz nassen Slip beschert hat. Wollt ihr es lesen? Hier, bitte, da ist meine kleine Sexgeschichte!
Sie war froh, dass sie sich kurzfristig doch entschlossen hatte, Nylons, das Minikleid und die hohen Stiefel anzuziehen, dazu den neuen langen Ledermantel. Eigentlich hatte sie am Morgen aus reiner Trägheit zu bequemen Hosen, dicken Strümpfen, einem dicken Pulli und ihrer zwar warmen, aber alles andere als schicken Daunenjacke greifen wollen, doch im letzten Moment war es ihr unangenehm gewesen, sich so unter anderen Leuten blicken zu lassen. Vor allem unter Männern … Die nahmen sich zwar selbst immer das Recht heraus, sich dem Wetter angemessen zu kleiden, und das Wetter war nun einmal momentan sehr kalt, mit Graden unter null, und wenn sie das noch so hässlich machte, aber Frauen hatten nun einmal immer sexy auszusehen. Nylons, Stiefel und kurze Röcke oder Kleider gehörten dabei nun einmal dazu. Unterwegs hatte sie gefroren, denn es dauerte immer lange, bis die Heizung in ihrem Auto ansprang. Zitternd vor Kälte und mit blauen Lippen war sie im Supermarkt aufgetaucht. Dort jedoch war es so warm, dass sie schon bald froh war, auf die Daunenjacke verzichtet zu haben. Schon im Ledermantel, weit kühler als die Daunenjacke, lief ihr der Schweiß in Strömen unter dem Minikleid über Brüste und Bauch. Außerdem konnte sie hier mit ihren Nylons glänzen – die für diese Temperaturen mehr als warm genug waren. Es gab ihr einfach ein besseres Gefühl, so verführerisch auszusehen.