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29. April 2008

Der König und die Priesterin

Sie hatte das Gefühl, ihre Arme seien in Schraubstöcke eingeklemmt. Die beiden Hünen rechts und links von ihr, die sie festhielten und über den Boden schleiften, als wäre sie ein willenloses Bündel, wären für manch einen kampferprobten Krieger schon einzeln weit überlegene Gegner gewesen.

Zu zweit und für sie als Frau, geübt in den Fähigkeiten der Heilkunst und nicht in denen der Verwundung, des Kampfes, waren es geradezu übermächtige Naturgewalten, denen sie ausgeliefert war.

Ohne die Chance, sich zu wehren, überließ sie sich der Misshandlung, versuchte, ihren Geist in andere Gefilde zu locken, weit weg von ihrem Körper, der wie eine Puppe über den nach dem Gefecht zertrampelten Sand gezogen wurde, in Richtung eines weißen Zeltes; des größten Zeltes auf diesem Platz, auf dem der Feind residierte, unmittelbar vor den Toren ihrer Stadt.

Ihrer vom Untergang bedrohten Stadt.

Einen Augenblick gelang es ihr, den Innenhof des Tempels vor sich zu sehen, die Kühle des Pflanzenschattens und des großen Brunnens zu spüren, doch das tröstliche Bild entglitt ihr sofort wieder.

Sie war nicht mehr im Tempel, wo sie sich für sicher gehalten hatte, zusammen mit anderen Priesterinnen und Priestern, unter dem Schutz ihres Gottes – sie war in der Hand der Feinde ihrer Heimatstadt.

In einem gezielten, schnellen Angriff hatten sie sich in den Tempel unmittelbar hinter dem schwächsten Teil der Stadtmauer gewagt, die zwei Priester getötet, die außer ihr die einzigen waren, die dort ausgehalten hatten, nachdem die Belagerung ihrer Heimatstadt begonnen hatte, das Gold geraubt.

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23. April 2008

Fetisch Roman – Kapitel 24 – Einladung – Vom Umgang mit Frauen – Sichtweise David

Mühsam kann ich Antje dazu überreden, sich wegen ihres Problems an Alexander zu wenden. Wenn sie diesen Bernd, der sie jetzt so unverschämt behandelt, beim SM-Stammtisch mehrfach gesehen hat, dann kennt Alexander ihn und kann vielleicht sogar selbst vermitteln. Zumindest hat er wahrscheinlich eine Idee, was man unternehmen könnte.

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Verstehe ich gar nicht, daß sie sich so ziert, mit Alexander zu telefonieren. Daß sie in ihn verknallt ist, sieht ein Blinder mit Krückstock; und er mag sie auch. Da müßte beiden doch jeder Vorwand recht sein, miteinander in Kontakt zu kommen. Statt dessen treffen sie sich immer nur zufällig in seinem SM-Laden. Keiner von beiden führt ein privates Treffen herbei. Wirklich seltsam, das.

Nein, sie hat Angst, ihm auf die Nerven zu gehen. Als überspannte Zicke dazustehen. Was ist daran wohl überspannt, habe ich sie gefragt, wenn jemand, den du vom Stammtisch kennst, dir beruflich das Leben zur Hölle macht. So schlimm sei es doch auch nicht, hat sie geantwortet. Woraufhin ich ihr erklärt habe, wenn es so schlimm nicht wäre, solle sie mich in Zukunft auch verschonen mit ihren Tiraden gegen Bernd.

Dann war sie beleidigt. Zugegeben, besonders nett war das nicht, mein Satz. Aber gewirkt hat er. Jetzt, eine halbe Stunde später, hängt sie am Telefon und erzählt ihm alles. Während ich in der Küche stehe und mich um etwas Eßbares kümmere.

Ein wenig mulmig ist mir zumute. Was ist, wenn Alexander ihr ganz beiläufig erzählt, daß er sich neulich mittags mit mir getroffen hat? Sie wird hochgehen wie eine Rakete, weil ich ihr davon nicht längst berichtet habe. Aber erst paßte es wirklich nicht, und so nachträglich ist es auch blöde. Ruft sofort den Eindruck hervor, ich hätte etwas zu verbergen. Was nicht stimmt. Sie weiß, daß Alexander meinen Schwanz zum Schwellen bringt, und ich seinen. Aber eigentlich haben wir bei diesem Mittagessen nur besprochen, daß wir dem nicht gegen und nicht ohne Antje nachgeben werden, und nicht hinter ihrem Rücken.

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Entweder zu dritt – oder gar nicht.

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