Wären ihr Leid und ihr Entsetzen nicht zu groß gewesen für Tränen, sie wäre in Schluchzen ausgebrochen.
Nun stand ihr also das Schlimmste aller Schicksale bevor, schlimmer noch als die Folter. Ebensolche Schmerzen – und ein weit brutalerer Eingriff.
Zur Bettgefährtin des fremden Königs war sie bestimmt worden – durch einen einzigen Befehl von ihm.
Die Reste ihres Mutes, die sie sich der Anweisung zum Knien hatten widersetzen lassen, brachen in sich zusammen.
Der Wunsch zu fliehen, so übermächtig in ihr, und die offensichtliche Unmöglichkeit einer solchen Flucht drohten sie innerlich zu zerreißen.
Sie versuchte zu denken, einen Plan, eine Strategie zu entwickeln. Das einzige, was ihr einfiel war, dass sie ihre Kräfte sparen musste – und auf eine Gelegenheit warten, wo sie mehr tun konnte.
Sie war hilflos dem Schicksal ausgeliefert.
Ohne eine solche Gelegenheit konnte sie nichts tun; die Mächte, die rings um sie herum waren, die Hindernisse, die Wachen waren zu stark, sie zu besiegen, und zu wachsam, sie zu überlisten.
Das hatte sie bereits gemerkt, als sie am Tempel versucht hatte, über den Geheimgang zu entkommen, während die Kämpfer das Gold des Gottes unter sich aufteilten und sie ein paar Augenblicke lang nicht beachteten..
Ohne dass sie es wusste, hatte einer der beiden Hünen die ganze Zeit ein Auge auf sie gehabt und sie grob an ihrem Gewand zurückgerissen, was dabei vollkommen zerfetzt worden war. Geschlagen hatte er sie, bis ein anderer Mann ihm in die Hand gefallen war und Schlimmeres verhindert hatte.
Es war der Hüne, der erneut an ihrer rechten Seite war; weit weniger grausam, weit weniger brutal als sein Gefährte zu ihrer Linken. Dennoch schmerzte ihr Hals noch immer von dem Würgegriff, in den er sie anschließend genommen hatte, um weitere Dummheiten zu verhindern, wie er es nannte.