… ja, wenn nicht eines Tages, genaugenommen gestern Abend, etwas passiert wäre, das alles verändert hat.
Wie üblich war ich gestern auf dem Nachhauseweg vom Büro kurz im Blumenladen, um mir eine weitere Topfpflanze mit Übertopf zu holen.
Mein herrliches Black Girl – von dem ich übrigens mittlerweile wusste, dass sie Aimée heißt, denn ein paar Tage zuvor hatte sie auf einmal ein entsprechendes Namensschild an ihrem grünen Kittel – lachte wie immer, wenn ich meinen Wunsch vorbrachte. „Haben Sie nicht langsam genug Blumen in Ihrer Wohnung?“ fragte sie mich, halb spöttisch, halb provozierend.
„Blumen kann man doch nie genug haben„, erwiderte ich. „Aber Sie haben recht. Es wird Zeit, dass ich meine Pflanzen-Sammlung mit einer ganz besonderen Blume kröne. Vielleicht können Sie mir etwas empfehlen?“
Ihr musste klar sein, dass ich damit das Ende meiner täglichen Besuche ankündigte.
Denn so sehr dieses wunderschöne Black Girl auch meine Gedanken und Träume und meine Fantasien beim Onanieren beschäftigte, und besonders letzteres wurde eigentlich immer schlimmer, immer intensiver, immer intimer – langsam hatte ich genug von dieser unerwiderten Schwärmerei.
Ja, ich war frustriert, ich war wütend, ich war traurig – denn so sehr ich es auch in den beinahe drei Wochen zuvor versucht hatte, eine Verbindung zu ihr zu schaffen, die über das Geschäftliche hinausging, es war mir nicht gelungen.
Obwohl sie auf meine Fragen hin meistens anfangs bereitwillig Auskunft gab, kam immer sehr schnell der Punkt, wo sie mich wie beim ersten Mal ganz unmissverständlich darauf hin wies, dass ich mich in einem Blumenladen befand und ihre einzige Aufgabe im Blumenverkauf bestand.
Zwei Tage zuvor hatte ich es sogar gewagt, sie einzuladen. Ganz harmlos, zu einem Kaffee in einem öffentlichen Lokal, damit sie nicht gleich merkte, wie ich mich nach ihr verzehrte. Ihre Antwort war ein Lächeln gewesen.