Ich brauche eine Weile, bis ich mich orientieren kann. Irgend etwas hat mich mitten in der Nacht geweckt, und verwirrt versuche ich, mich zurechtzufinden. Alles ist so anders. Wo kommt dieses helle Licht vor dem Fenster her? Wieso ist das Zimmer so groß? Und diese schattenhaften Umrisse, die kenne ich nicht!
Dann steigt mir der Geruch von Eukalyptus in die Nase, ich registriere, daß mein Kopf nicht auf einem Kissen, sondern auf einer Schulter ruht, und meine Hand auf nackter Haut, die nicht meine ist. „David,“ flüstere ich, während ein jähes Glücksgefühl mich schwerelos macht.
Ein Stöhnen ist die Antwort. Erschrocken richte ich mich auf, befürchte zunächst, daß seine Grippe sich verschlimmert hat. Bis er leise sagt: „Antje, tut mir leid, daß ich dich geweckt habe. Ich hätte nie gedacht, daß es so furchtbar schwer ist, enthaltsam zu bleiben. Ich will dich so sehr, daß es wehtut.“
Nun, nachdem meine Hand auf seinem Oberschenkel ruht, direkt an der Grenze zu seinem wilden Haarbusch, ist Enthaltsamkeit auch ein fast unmögliches Unterfangen, das muß ich zugeben. Schnell nehme ich meine Hand dort fort; lasse sie ein wenig mehr in die Mitte gleiten. Sofort spüre ich, wie David sämtliche Muskeln anspannt, sich versucht, gegen die Empfindungen zu wehren.
Aber das jetzt ist keine Fortsetzung des Spiels. Seine bittersüße Qual hat sofort meine Erregung entzündet. Ich will ihn auf mich ziehen, doch er widerstrebt. „Antje, wenigstens einen Tag sollte ich schon durchhalten können,“ murmelt er rauh. Eine schnelle Bewegung, und ich knie über ihm. „David, ich will mit dir schlafen!“