01. Juni 2009

Hobbynutten | Zwischen zwei Rivalen

Manchmal ist es gar nicht so einfach, sich zwischen zwei Männern zu entscheiden. Vor allem, wenn beide so attraktiv sind wie meine zwei Kollegen Silvio und Richard. Ich kenne sie beide noch nicht so sehr lange; ich habe erst vor einem halben Jahr in der Firma angefangen. Davor war ich fast zwölf Jahre lang nicht berufstätig, sondern habe mich um meine Kinder gekümmert. Der Wiedereinstieg in den Beruf danach ist gar nicht so einfach. Vor allem, weil man als reife Frau, zumal als Ehefrau und Mutter, längst nicht mehr so flexibel ist wie damals, als man mit dem Arbeiten angefangen hat. Aber vor allem diese beiden Männern haben mir sehr geholfen, mich wieder in diesen so ganz anderen Tagesablauf hineinzufinden.

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Silvio ist formell, also der Bezeichnung nach, mein Kollege. In Wirklichkeit ist er aber eher mein Vorgesetzter. Erstens arbeite ich nur Teilzeit, nicht Vollzeit wie er, und zweitens musste ich ja erst einmal alles wieder lernen. Von daher ergab es sich beinahe automatisch, dass er mir sozusagen Anweisungen gab. Meine drei Kolleginnen haben mich zunächst schwer bedauert, dass ich mit ihm zusammenarbeiten muss, denn er hat in der Firma den Ruf, ein alter Griesgram zu sein. Obwohl er so alt noch gar nicht ist; mit 45 hat er genau mein Alter, und das ist doch noch nicht alt, oder? Jedenfalls, an diesem Eindruck ist er schon ein bisschen selbst schuld. An sich sieht er fantastisch aus; hat so ein bisschen was von einem allerdings sehr groß gewachsenen Italiener. Dunkel, markant … Vielleicht fließt auch wirklich italienisches Blut in seinen Adern. Das würde seinen Vornamen erklären, aber ich weiß es nicht sicher, und darüber spricht er auch nicht. Silvio hat schulterlange, fast schwarze Haare, die sehr glatt sind, dunkle Augen, und trägt immer schwarze Klamotten. Das wirkt schon reichlich düster – obwohl es schon auch faszinierend ist; zumindest für mich. Dazu lächelt oder gar lacht er nur äußerst selten, macht keine Scherze und ist von den Scherzen der anderen auch meistens nicht unbedingt zur Heiterkeit zu bewegen. Er ist also ein sehr ernsthafter Mensch; kein Wunder, dass man ihn für griesgrämig hält. Zu mir war er aber von Anfang an sehr nett. Das heißt, ganz von Anfang an, das kann ich nicht sagen. Zuerst war er reichlich abweisend zu mir. Aber dann bin ich eines Tages, da war ich gerade mal drei Tage in der Firma, einfach in sein Büro marschiert und habe ihm ganz offen gesagt, dass ich ihn sehr gerne mag, aber so nicht mit ihm arbeiten kann, wenn er sich so feindselig verhält. Er hat geschluckt und eine Weile überlegt – und sich dann bei mir entschuldigt. Seitdem verstehen wir uns prima, und ich mag ihn wirklich sehr. Es ist sogar weit mehr als einfach nur mögen; ich finde seine schlanke Gestalt in der dunklen Kleidung und seine schulterlangen Haare einfach sexy, von seinen dunklen Augen einmal ganz zu schweigen. Schon oft habe ich mir vorgestellt, wie das denn wäre, wenn ich mit ihm eine Affäre anfange. Also Lust dazu hätte ich, und zwar nicht zu knapp!

Ach, ihr wollt mich darauf hinweisen, dass ich verheiratet bin? Ja klar – sonst wäre es ja keine Affäre, sondern eine Beziehung! Was mit meinem Mann ist? Na, der sucht sich sein erotisches Vergnügen schon lange anderswo, und dasselbe nehme ich mir ganz frech ebenfalls heraus. Wenn ihr mich dafür eine Hobbynutte nennt – bitte schön, ich habe nichts dagegen, denn diese Bezeichnung ist für mich eher ein Kompliment als eine Beleidigung. Andererseits macht ein einziges Sexabenteuer, zumal wenn es lediglich in der Fantasie stattfindet, eine Frau noch lange nicht zur Hobbynutte, selbst wenn es ein Seitensprung ist. Und genau da kommt mein zweiter Kollege ins Spiel, Richard. Der eigentlich gar kein direkter Kollege ist, denn er arbeitet in einer ganz anderen Abteilung. Wir sehen uns nur ab und zu bei gemeinsamen Meetings oder wenn sonst etwas zu besprechen ist und ansonsten beim Mittagessen. Da kommt Silvio nie mit den anderen mit, sondern geht lieber seiner eigenen Wege, und dafür flirte ich dabei immer sehr heftig mit Richard. Was ich in Silvios Gegenwart nie machen würde, denn ich bin mir ganz sicher, typisch Latino ist er sicher total eifersüchtig. Wobei ich mir ja noch nicht sicher war, ob er überhaupt etwas von mir wollen könnte, so erotisch gesehen.

Das müsste ich erst einmal herausfinden. Wobei ich mir schon ziemlich sicher war, sobald ich es ihm deutlich machte, dass ich sozusagen zur Verfügung stand, dann würde er schon zugreifen. In jedem Fall wollte ich mir meine Chancen auf eine Affäre mit ihm aber nicht dadurch verringern, dass ich vor seinen Augen einen Flirt mit einem anderen Mann anfange, da passte das richtig gut, dass ich die beiden Männer zu völlig unterschiedlichen Zeiten und Gelegenheiten sah. Übrigens ist Richard nun zwar nicht das genaue Gegenteil von Silvio, aber schon ein ganz anderer Typ. Er ist ebenfalls über 40, nicht sehr groß, hat sehr dünne, kurz geschnittene blonde Haare, einen blonden Oberlippenbart – und eigentlich ist er, wenn man es genau nimmt, fast hässlich. Seinem Gesicht fehlen vollständig die ebenmäßigen Proportionen. Aber er macht das alles durch seinen unglaublichen Charme mehr als wieder wett, mit dem er Frauen wie Männer um den Finger wickelt. Er strahlt ständig, ist immer gut gelaunt, und spart nie mit Komplimenten, was jeden sofort für ihn einnimmt. Die Frauen allerdings besonders, und ich bin da keine Ausnahme. Bei Richard bin ich mir auch ziemlich sicher, wenn ich ihm das entsprechende Signal gebe, dann ist eine Affäre mit ihm nur eine Frage der Zeit. Wir flirten nicht nur, er legt mir auch, wann immer es gerade passt, mal eine Hand auf den Arm, mal einen Arm um die Schulter, und wenn er neben mir sitzt, was ihm allerdings nicht jedes Mal gelingt, dann spüre ich auch schon mal seinen Schenkel gegen den meinen. Das sind schon ziemlich eindeutige Signale seinerseits; nur mein antwortendes Signal fehlt da noch.

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Mehr war bis vor Kurzem noch nicht, weder zwischen Silvio und mir, noch zwischen Richard und mir, aber das lag allein an mir. Ich wusste nämlich noch nicht so genau, was ich machen sollte. Nicht dass ich grundsätzlich etwas dagegen gehabt hätte, zwei Männer nebeneinander zu haben. Oder vielmehr drei, wenn man meinen Ehemann mitzählt. Aber ich bin nicht nur eine zutiefst leidenschaftliche und sinnliche, sondern auch eine vernünftige Frau. Und ich wusste genau, zwei Affären gleichzeitig am Arbeitsplatz, das konnte nur Ärger bedeuten. Ich würde mich schon für einen der beiden Männer entscheiden müssen, das war mir klar. Nur, wie sollte ich das anfangen, wenn sie mir beide, jeder auf ganz unterschiedliche Art, so unheimlich gut gefielen? Ich konnte es einfach nicht, ich konnte keine Entscheidung treffen! Da muss mir irgendwie der Zufall zu Hilfe kommen, so dachte ich letzten Monat irgendwann einmal, ziemlich verzweifelt, weil ich einerseits so wahnsinnig scharf auf beide war (der Sex mit meinem Mann ist nicht gerade üppig bemessen, also fehlte mir ganz schlicht und einfach auch ein bisschen die erotische Action), und andererseits aber wegen meiner Unentschlossenheit keinen von beiden haben konnte. Tja, und der Zufall kam mir tatsächlich zu Hilfe. Kurz darauf hatte unser Abteilungsleiter – also der von Silvio und mir – einen schweren Unfall. Er würde sich zwar vollständig wieder erholen, aber weil er ja auch schon über 60 ist hatte er beschlossen, er würde diese Gelegenheit nutzen, um in Frührente zu gehen. Deshalb musste so schnell wie möglich ein Nachfolger her. Der erste und sozusagen natürliche und offensichtliche Kandidat war Silvio. Aber dann teilte zu unserer aller Überraschung noch ein zweiter Kandidat mit, dass er sich um diese Stelle bewerben würde, und zwar ausgerechnet Richard. Als er mir das bei einem Mittagessen berichtete, war ich entgegen seiner Erwartung nicht erfreut, sondern schockiert. Das änderte sich auch nicht, als er mir sagte, das sei nur, damit er während der Arbeit mehr in meiner Nähe sein könne. Es gefiel mir einfach nicht, dass die beiden Rivalen um meine erotische Gunst – der eine offen, der andere ein wenig versteckt – nun so offen auch noch Rivalen für diesen Abteilungsleiterposten waren. Eine Niederlage ist für einen Mann schlimm genug. Nun jedoch bestand die Gefahr, dass einer der beiden sogar gleich zwei würde hinnehmen müssen, eine berufliche, und eine erotische. Kurz – die Situation hatte sich nicht verbessert, sondern sie hatte sich massiv verschlechtert.

Und dann kam mir auf einmal eine Idee. Zuerst hielt ich sie für völlig wahnwitzig, aber je mehr ich darüber nachdachte, desto brauchbarer und besser erschien sie mir. Und so bewarb ich mich wenige Tage später, als die Sache noch völlig offen war, ebenfalls um den Posten des Abteilungsleiters. Auch wenn ich noch recht neu in der Firma war, meine Leistungen waren beachtlich, das bestätigte mir jeder, vom Alter her konnte ich solch einen Posten gut ausfüllen – und außerdem war ich eine Frau, und in dieser Firma versucht man, Frauen immer ein bisschen zu puschen. Positive Ungleichbehandlung, nenne ich das bei mir – und in dieser Angelegenheit kam es mir gerade recht. Ich wollte aber nicht nur plötzlich den Posten des Abteilungsleiters ebenfalls haben, ich wollte auch wissen, wie die beiden Männer auf meine Bewerbung reagieren würden. Das sollte für mich den Ausschlag geben, welchen der beiden ich dann für eine Affäre bevorzugte. Falls überhaupt einen; denn mir war schon klar, ich konnte es mir durch diesen Schritt unter Umständen auch mit beiden völlig verscherzen. Dann musste ich mir eben ein neues Opfer für einen Seitensprung suchen, vielleicht am besten außerhalb der Firma. Und mein Plan ging auf – das alles wurde ein voller Erfolg. Ja, ich bin inzwischen tatsächlich Abteilungsleiterin. Okay, es hat nicht nur Vorteile – auch wenn ich jetzt ein paar Stunden mehr arbeiten muss, was für mich nicht immer einfach zu machen ist, bekomme ich doch kaum mehr Geld, aber das stört mich nicht. Es ist das Prestige, was zählt. Ich bin richtig stolz auf den neuen Job, und mein Mann ist es natürlich ebenfalls. Wenn der wüsste, welche Folgen das noch hatte …

Ach so, ja – ihr wollt jetzt selbstverständlich wissen, welcher der beiden Rivalen das Rennen nun gemacht hat, beziehungsweise zuerst einmal, ob überhaupt einer? Um diese Frage zu beantworten, muss ich ein bisschen ausholen. Es tut mir ja leid, wenn ich dadurch eure Geduld strapaziere … Richard war der Erste, der von meiner Bewerbung erfuhr. Vormittags hatte ich sie abgegeben und eigentlich zuerst Silvio informieren wollen, als meinen bisherigen Beinahe-Vorgesetzten, doch der war nicht da. Also erzählte ich zuerst Richard davon, beim Mittagessen. Ihm fiel regelrecht sein Schnauzbart aus dem Gesicht. Er sah total entgeistert und auch entsetzt aus. Mit seiner Hand auf meinem Oberschenkel, unter dem Tisch, um seinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen, versuchte er mich dann zu überreden, meine Kandidatur zurückzuziehen, weil ich doch viel zu hübsch und sexy sei, um meine Zeit mit so etwas zu verschwenden. Dabei scheute er sich nicht einmal, auf die Innenseite meiner Schenkel zu geraten und sich dann ganz schnell verdächtig meinem Schritt zu nähern. Etwas, was ich in einer anderen Situation erregend gefunden hätte. Jetzt aber ärgerte es mich, denn es war doch eigentlich nur das Zeichen, dass er selbst den Sex bereit war einzusetzen, um diesen Job zu bekommen – ohne einen Gedanken an mich und meine Wünsche zu verschwenden. Ich war schwer enttäuscht. Eigentlich hatte Richard damit bereits verloren, und ich beschloss bei mir, wenn er Abteilungsleiter würde, dann würde ich mich versetzen lassen. Das besagte aber noch lange nicht, dass Silvio damit automatisch gewonnen hatte. Nach dieser Erfahrung mit Richard erwartete ich von ihm eine ähnliche Reaktion, nur wahrscheinlich ohne intime Annäherung, als ich ihn nachmittags dann endlich wegen meiner Bewerbung sprechen konnte.

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Aber da wurde ich ebenso überrascht, wie ich es bei Richard gewesen war, nur aus einem ganz anderen Grund. Mit ausgebreiteten Armen kam Silvio auf mich zu, als ich sein Büro betrat, und nahm mich einfach in seine Arme. Das erste Mal konnte ich nun seinen schlanken Körper gegen meinen spüren, und ich muss euch verraten, das hat ganz schönes Herzklopfen in mir verursacht! Oh, es war wahnsinnig gut, und in meinem Bauch verwandelte sich sofort alles in eine warme Flüssigkeit. Heimlich, nicht allzu auffällig, presste ich mich ein wenig an ihn. Weiter zu gehen wagte ich nicht, denn ich hatte ja die Befürchtung, diese plötzliche Umarmung, die ich für Wiedersehensfreude hielt, könnte sofort wieder verschwinden, wenn er erfuhr, ich bewarb mich um denselben Posten wie er. Dann hielt mich Silvio ein wenig von sich weg und sagte: „Ich finde es so toll, dass du dich entschlossen hast, in unserer Firma aufzusteigen!“ Aha – er hatte also von meiner Bewerbung bereits gehört – und war überhaupt nicht sauer? Wie ungewöhnlich! Nun, die Überraschungen waren noch nicht zu Ende, denn dann sagte Silvio noch: „Um deine Chancen nicht zu schmälern, habe ich meine eigene Bewerbung gleich zurückgezogen und der Geschäftsleitung dabei empfohlen, dich zu ernennen. Ich wollte den Job eigentlich ohnehin nicht haben – aber ich wollte auch nicht, dass jemand aus einer anderen Abteilung ihn bekommt.“ Mir blieb beinahe der Mund offen stehen. Silvio hatte meinetwegen auf seine Chance verzichtet, hier zum Abteilungsleiter zu werden? Was für eine großartige Geste! Damit kann jeder Mann das Herz jeder Frau gewinnen; dafür müsste er nicht einmal halb so gut aussehen wie Silvio. Nein, an diesem Tag geschah weiter nichts zwischen Silvio und mir, aber als meine Ernennung zwei Wochen später verkündet wurde, da feierten wir in der Abteilung, und abends waren dann nur noch Silvio und ich da, und da kamen wir uns endlich so richtig näher. Seitdem schwebe ich wie auf Wolken; ein neuer Lover, und ein neuer Job – was will ich mehr?

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