„Fahren wir dann ein Stückchen Rad?“ rief Karsten aus der Küche.
Diese Aufforderung war mir ein Signal, als würde er sagen: ´Zieh dich aus, ich will dich, jetzt und hier.´ Ich griente vor mich hin und begann schon, mich auf den schönen Nachmittag zu freuen. Dass er sehr schön werden sollte, dafür wollte ich diesmal selbst sorgen.
Ich kannte meinen Naturburschen. Eine Radtour und ein Stößerchen in Gottes freier Natur, das war bisher bei ihm immer eine Einheit. Es hatte lange gedauert, bis ich mich daran gewöhnte. Meistens kostete mir das Radeln so viel Kraft und der Sattel traktierte die Muschi mitunter sosehr, dass ihr nach allem anderen war, als nach einem knüppeldicken Besucher. Mit der Zeit brachte ich alles in geordnete Bahnen. Für meinen Sattel fand ich einen kuscheligen Bezug, und die Kräfte wusste ich auch besser einzuteilen. Sein breites Grienen, wenn ich vorher oder danach um einen ruhigeren Tritt bat, übersah ich einfach. Meine umsichtige Prophylaxe zahlte sich jedenfalls aus. Oft habe ich dann selbst unterwegs Ausschau nach einem versteckten Plätzchen gehalten, obwohl ich wusste, dass er mit seiner Wahl gar nicht so kleinlich war. Er war von Kind auf am FKK großgeworden, hatte ein ganz anderes Verhältnis zur Nacktheit. Nicht nur einmal winkte er freundlich zurück, wenn wir uns auf einer Wiese liebten und vorbeifahrende Autos oder Radler mutwillig Signal gaben.
„Weiß schon Bescheid„, zwitscherte ich, als mich von hinten etwas Hartes an den Po traf. Bei den Gedanken, die mir gerade durch den Kopf geschossen waren, hätte ich brennend gern sofort die Beine für ihn breit gemacht. Ich beherrschte mich, wollte ihm schließlich nicht den Nachmittag im Grünen verderben. Es hielt ihn nun mal bei Sonnenschein nicht in der Wohnung.
„Kommst du endlich?“ schrie er vom Hof herauf. Er saß bereits in seinem Sattel und hielt mein Rad startklar. Ich schob noch alles an mir zurecht und wagte die ersten Schritte!!