Manchmal ist es wirklich wie verhext. Da hatten wir jetzt endlich die ersten schönen Tage, der Frühling war mit aller Macht gekommen und hatte uns mit einer Hitze beschenkt, die eines Hochsommers würdig gewesen wäre, und ich hatte nach dem langen, kalten, dunklen Winter eine unbändige Lust, endlich mal wieder den Sex im Freien zu erleben. Über sechs Monate ohne Parkplatzsex – das übersteht eine Hobbyhure wie ich nur mühsam, denn was uns Hobbyhuren auszeichnet, das ist ja, dass wir den Sex in seiner aufregendsten Form lieben. Und im Freien, also Outdoor poppen, das ist nun einmal erheblich aufregender, als es immer nur im Bett oder auf dem Sofa oder meinetwegen auch auf dem Küchentisch miteinander zu treiben.
Dabei muss aufregender Sex übrigens nicht immer spontan passieren; manchmal fordert einiges dann doch eine gewisse Vorbereitung. Gerade beim Outdoorsex. Die kleine Geschichte vom letzten Wochenende, die ich euch jetzt erzähle, ist allerdings ein echter Beweis dafür, dass auch alles Planen nichts hilft, wenn es das Schicksal denn einfach nicht gut mit einem meint. Wobei am Ende doch noch alles gut geworden ist; das mal vorweg. Aber es hat schon eine Weile gedauert … Zuerst einmal war es gar nicht so einfach, einen Partner zu finden, der zum Sex im Freien bereit ist. Man glaubt gar nicht, wie zickig und zimperlich manche Männer sein können, wenn es um Parkplatz Sex geht. Dabei träumen sie doch angeblich alle davon! Aber anscheinend sind wir Frauen da erheblich robuster und unternehmungslustiger, sexabenteuerfreudiger sozusagen. Obwohl wir weit mehr riskieren, wenn wir es unter freiem Himmel mit einem Mann treiben. Wir kriegen weit schneller eine Blasenentzündung als Männer, wir reagieren meistens weitaus allergischer auf Pollen, Insekten und heimliche Zuschauer und so weiter. Trotzdem wir also das eindeutig höhere Risiko tragen, sind wir Frauen und Hobbyhuren aber doch oft die treibende Kraft hinter dem Outdoor Sex, wenn „er“ viel lieber ganz gemütlich in der Wohnung vögeln möchte.
Nun hatte ich aber keine Lust, einen Sexpartner erst noch großartig überreden zu müssen. Deshalb habe ich es in meiner Kontaktanzeige für Sofortkontakte gleich deutlich gemacht, dass es mir erstens ausdrücklich um Outdoorsex ging, und zweitens ebenso ausschließlich um einen One Night Stand. Bin ich verrückt und lade mir einen festen Partner auf, wenn ich stattdessen jede Menge Männer haben kann? Gemeldet haben sich auch gleich etliche, die Lust auf den Sex im Freien hatten. Angeblich. Ich habe die aber im Sexchat erst noch auf Herz und Nieren geprüft, denn ich hasse negative Überraschungen beim Sex. Dabei stellte es sich sehr schnell heraus, dass der eine Heuschnupfen hatte, der andere einen empfindlichen Rücken und so weiter – kurz, eigentlich waren die meisten gar nicht so begeistert davon, den Sex nach draußen auf die grüne Wiese zu verlegen. Bis auf einen Mann; und der wurde es dann, den bestellte ich mir dann zum Blind Date.
Damit wir nicht erst lange irgendwelche mühsamen Unterhaltungen führen mussten oder anderes – wenn ich Sexkontakte suche, dann geht es mir um Sexkontakte und nicht ums Quatschen, da kann man sich einiges sparen, was sonst zu einem Date dazugehört, das ganze Kennenlernen, die Annäherung etcetera – bestellte ich ihn gleich auf einen Waldparkplatz, den ich vom letzten Sommer her noch kannte. Er war schon da, als ich kam – er stand neben seinem Wagen, einem der mindestens einem Dutzend Autos auf dem Platz -, und ist gleich ausgestiegen, um mich zu begrüßen. Er hat mir gut gefallen; sein Bild, das er mir auf meine Kontaktanzeige zugesandt hatte, hatte nicht gelogen. Ich mag Männer, die ein bisschen südländisch aussehen … Latin Lover … Um das Eis zu brechen, habe ich ihn umarmt. Hand geben ist doch doof, wenn man eigentlich nur miteinander poppen will … Dabei bin ich ihm gleich einmal an seinen Hosenstall. Es gibt nichts, was ein Sexabenteuer mehr beschleunigt, als wenn wir Frauen und als echte Hobbyhuren erweisen und gleich zur Sache kommen.
So mögen es die Männer auch am liebsten; nur haben die ganzen Emanzen und Frauenrechtlerinnen ihnen ja beigebracht, dass man Frauen und Sex nicht als selbstverständlich nehmen darf, dass man sich beides erobern und erkämpfen muss und dafür alles mögliche Gesülze nötig ist. Was für ein Unsinn! Natürlich, wenn es um eine feste Beziehung geht, einen Lebenspartner, dann kommt es auch auf andere Dinge an. Aber wenn ich als Frau lediglich ein Sexabenteuer suche und scharf aufs Vögeln bin, ebenso wie der Mann, dann braucht es eigentlich nur eines – nämlich dass man sich sozusagen „riechen“ kann. Dass man sich körperlich anziehend findet, dass es prickelt. Dieses Prickeln habe ich bei ihm sofort gespürt, und der Reaktion unter meiner Hand nach zu urteilen blieb er von mir auch nicht ganz unberührt. Nun, ich bin vielleicht kein Topmodel, aber mit langen, blonden Haaren, blauen Augen, einer schlanken Figur, üppigen Brüsten und langen Beinen kann ich da doch schon gut mithalten auf dem allgemeinen Sexmarkt. Für viele Männer bin ich sogar der Traum der schlaflosen Nächte, und oft sogar noch, bevor sie meine rasierte Muschi entdeckt haben … Jedenfalls, schon in den ersten Sekunden war es klar, zwischen uns, da gab es das gewisse Etwas, das zu einem heißen Blind Date unbedingt dazugehört. Jetzt mussten wir bloß noch eine geeignete Stelle finden, an der wir das ausleben konnten …