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13. November 2009

Versautes Wochenende mit Sextreffen

Ich habe ja schon viele verrückte Sachen gemacht – aber das war wirklich eine der verrücktesten! Zwischendurch habe ich ja manchmal gedacht, mir ist echt nicht mehr zu helfen, und ich hätte es beinahe bereut. Trotzdem habe ich es durchgezogen; und es war das versauteste Wochenende, das ich jemals erlebt habe. Aber nicht dass ihr das jetzt falsch versteht; das Wochenende war nicht versaut in dem Sinn, dass es irgendwelchen Murks gegeben hätte. Es war anders versaut. Erotisch versaut … Und daran war nur Miles schuld.

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Miles, ein Brite, mit Wohnsitz in irgendeinem nicht sehr großen Kaff im Westen von England. Er war der Vater eines Sohnes im Alter von meinem Sohn, und wir haben uns während eines Schüleraustauschs kennengelernt. Er hatte den nämlich angeleiert, denn er war nicht nur Vater eines Sohnes an der betreffenden Schule, sondern auch der Headmaster; also das, was bei uns ein Rektor oder Direktor ist. Wie der Kontakt zwischen ihm und der Rektorin der Schule meines Sohnes zustande gekommen ist, das weiß ich nun nicht. Ich vermute mal, über das Internet, aber ich kann es nicht genau sagen und es spielt ja nun eigentlich auch überhaupt keine Rolle. Kaum war jedenfalls der Kontakt zwischen Miles und der Rektorin entstanden, war es auch schon vereinbart, dass er einmal zwei Tage nach Deutschland kommen würde. Erstens, um sich alles anzuschauen, und zweitens, damit man die Einzelheiten des Schüleraustauschs besprechen konnte. Nun ist unsere Rektorin ganz ausgesprochen keine Englischlehrerin, und die richtigen Englischlehrer an der Schule, die hätten dolmetschen können bei diesen Gesprächen – Miles spricht nur sehr wenig Deutsch und kann sich höchstens ein bisschen im Alltag verständigen -, die hatten ja alle ihren Unterricht.

Da kam die Rektorin, die ich auch privat sehr gut kenne, auf die Idee, ich könnte doch vielleicht anwesend sein, wenn sie sich mit Miles unterhält, denn mein Englisch ist ganz passabel. Ich muss zugeben, zuerst war ich nicht sehr begeistert. Ich hatte schließlich meinen eigenen Job, und wenn ich den auch freiberuflich mache, mir also meine Zeit weit gehend frei einteilen kann, so bedeutet das doch nicht unbedingt, dass ich sehr viel davon habe. Von der Zeit, meine ich. Zumal ich auch noch alleinerziehende Mutter bin. Andererseits fand ich das schon eine gute Idee, sich um einen Schüleraustausch mit England zu bemühen, und wenn es sich machen ließ, wollte ich auch gerne meinen Teil dazu beitragen, dass er stattfand. Außerdem war ich auch neugierig auf diesen Headmaster. Die Rektorin, die schon mehrfach mit ihm telefoniert hatte, um für den Kurzbesuch alles zu regeln, hatte mir erzählt, er klinge unheimlich nett am Telefon und sie hätte sich richtig gut mit ihm unterhalten, mit ihrer eigenen Tochter als Dolmetscher.

An einem Donnerstagmorgen sollte Miles in der Schule aufkreuzen. Und ich war diejenige, die ihn auch noch vom Flughafen abholen sollte, denn die Rektorin hatte natürlich keine Zeit dafür … Also wühlte ich mich durch den Vormittagsverkehr um Frankfurt herum und kam pünktlich am Flughafen an. Ein Bild von Miles hatte ich nicht, und er wusste auch nicht, wie ich aussehe. Also war ich darauf angewiesen, eines der albernen Schilder zu tragen, was ein paar Schüler für mich vorbereitet hatten. Als die Massen herausströmten, nachdem sein Flug gelandet war, hielt ich das Schild hoch und fühlte mich reichlich unwohl. Doch dann kam ein Mann auf mich zu, sehr groß, sehr schlank, nicht gerade gut aussehend, aber mit genau der Art von scharf geschnittenem Gesicht, die ich unglaublich anziehend finde. „You must be Stefanie„, sagte er – und umarmte mich einfach. Ich war ziemlich erstaunt über diese überraschende Herzlichkeit. Schließlich kannten wir uns ja gar nicht. Außerdem störte das dumme Schild ziemlich bei der Umarmung. Die ich aber trotzdem ziemlich angenehm fand … Auf der Rückfahrt unterhielten wir uns, und ich stellte fest, die Rektorin hatte nicht zu viel versprochen. Mit Miles konnte man wirklich prima reden. Die Zeit verging wie im Fluge, obwohl wir sogar noch in einen dicken Stau gerieten. Trotzdem konnte ich ihn sogar fast pünktlich abliefern. Das Dolmetschen war anstrengender, als ich es gedacht hatte. Es war schon lange her, dass ich soviel Englisch gesprochen hatte. An Miles‘ Aussprache hatte ich mich ja schon während der Fahrt gewöhnen können, aber die Rektorin nahm überhaupt keine Rücksicht auf mich. Sie quasselte wahnsinnig schnell und in einer Tour, und ich hatte wirklich Mühe mitzukommen und alles zu übersetzen. Entsprechend war ich nachmittags ziemlich erledigt und ganz froh, dass sich nun eine Weile jemand anderes ums Dolmetschen kümmern würde, die Tochter der Rektorin nämlich. Natürlich versuchte die Rektorin noch, mich dazu zu überreden, dass ich unbedingt abends noch mitkommen solle, zum Essen, aber ich hatte wirklich genug, und bei mir zu Hause wartete die Arbeit auf mich. Mir entging allerdings nicht die sichtbare Enttäuschung in Miles‘ Gesicht. Und irgendwie freute mich das wahnsinnig. Nicht dass er enttäuscht war; aber dass er mich gerne dabei gehabt hätte. Es machte ein gutes Gefühl, ein wenig prickelnd.

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Als ich am nächsten Morgen wieder in der Schule eintraf, begrüßte er mich so überschwänglich, als seien wir alte Bekannte, die sich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen hatte; auch wieder mit einer Umarmung, und diesmal sogar mit einem Wangenküsschen. Ich bedauerte es sehr, dass Miles, wie ich wusste verheiratet war; sonst hätte ich es mir glatt überlegt, ein wenig mit ihm zu flirten … Aber eigentlich hatte ich keine Lust auf einen Seitensprung. So etwas macht doch am Ende immer nichts als Probleme … Aber ihr fragt euch jetzt sicherlich die ganze Zeit, was bisher an dieser Sache nun so furchtbar verrückt sein soll. Wartet einfach mal – das kommt schon noch. Nachdem auch der zweite Vormittag mit Dolmetschen vorbei war, sagte Miles auf einmal, er würde gerne noch zwei Tage in der Stadt bleiben, um sie sich ein wenig anzusehen. Dabei sah er mich so bedeutungsvoll an, dass es klar war, er hoffte, dass ich diese Stadtbesichtigung vielleicht mit ihm teilen würde … Sofort versuchte die Rektorin, das Zimmer in seinem Hotel zu verlängern.

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09. November 2009

Orgasmus ohne Anfassen – dicke Huren

Es war vielleicht etwas unanständig, aber Männer machen das nun einmal; sie unterhalten sich über Sex, und sie unterhalten sich über Frauen. Da sind die Frauen ja auch nicht viel anders gepolt; die unterhalten sich schließlich auch regelmäßig über Männer, und wenn sie beim Sex auch sicherlich zurückhaltender sind als wir Männer, den Sex zum Beispiel Erotik nennen und das Poppenmiteinander schlafen“ oder so, so weißt ich es doch von mehreren Ex-Freundinnen, dass die Weiber sich durchaus auch mal ganz offen über die sexuellen Qualitäten ihrer Partner unterhalten, sich gegenseitig Tipps geben, wie es im Bett besser laufen kann und so. Deshalb habe ich da nur ein ganz bisschen ein schlechtes Gewissen, wenn ich mit einem Kumpel über eine Freundin rede und über den Sex mit ihr.

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Neulich sind wir irgendwie auf das Thema gekommen, ob man Frauen nur dann einen Orgasmus verschaffen kann, wenn man sie anfasst. Wir waren da in einer größeren Männerrunde zusammen, vier Mann insgesamt, und Robert hat dann mächtig angegeben. Robert ist unser Casanova, der die Frauen reihenweise flach legt und sich dafür nicht einmal anstrengen muss, weil sie ihm scharenweise nachlaufen. Warum auch immer; ich muss sagen, ich kapiere das nicht, warum sie das tun, denn er sieht weder exorbitant gut aus, noch ist er jetzt sonderlich charmant oder höflich oder so, und dass er zu den Girls besonders zärtlich ist, behauptet er nicht einmal selbst; er ist da eher so der Typ Draufgänger. Kurz, er besitzt alle die Qualitäten nicht, auf die Frauen doch angeblich so total abheben. Entweder lügen sie uns da was vor, damit wir uns bemühen, anständige Menschen zu sein, also quasi als eine Art Erziehungsmethode, oder es gibt außer diesen Eigenschaften noch etwas, was man nicht richtig definieren kann, und was letztlich noch entscheidender ist als Aussahen, Charme und Zärtlichkeit.

Bevor ihr fragt – nein, sein Schwanz ist auch nicht größer als der Durchschnitt; ich habe ihn schon gesehen, sogar erigiert, als wir früher mal unter der Dusche nach dem Fußballtraining so unsere bisexuellen Spielchen getrieben haben … Aber genug davon – ich wollte ja erzählen, womit Robert an diesem Abend angegeben hat. Er hat behauptet, er hätte schon mehrfach Frauen nur durch seine Stimme und ganz ohne Anfassen dazu gebracht, dass sie kommen. Natürlich hat das keiner von uns so richtig glauben wollen; wir waren uns alle ganz sicher, dass er da maßlos übertreibt. Obwohl ausgerechnet er das Übertreiben nun wirklich nicht nötig hat; er erlebt auch so genügend Sexabenteuer, die muss er nicht noch in der Fantasie künstlich hochpuschen. Robert hat uns aber sofort angeboten, wir dürften gerne mit ihm die Probe aufs Exempel machen. Mit anderen Worten – er wollte uns das live vorführen, wie er eine Frau ohne Anfassen zum Orgasmus bringt.

Zuerst haben wir alle gelacht, hielten das für einen Scherz, aber anscheinend war es Robert damit total ernst. Er hat uns wirklich angeboten, ihm einmal dabei zuzusehen. Carsten hat sofort eingewandt, das ginge ja gar nicht, denn keine Frau wäre damit einverstanden, dass ihr bei einem solchen Spielchen eine ganze Männerrunde zusieht. Robert hat geantwortet, dass er erstens eine Dauerfreundin hat, mit der er es immer wieder mal treibt, die zeigefreudig genug ist, sich bei allem von uns live beobachten zu lassen, es zweitens ja auch die Möglichkeit gäbe, dass die betreffende Frau von unserer Anwesenheit nichts mitbekommt, und er drittens das Ganze auf Video aufnehmen und uns anschließend vorführen kann. Hätte er jeden von uns einzeln befragt, wie wir es denn am liebsten hätten, ich bin sicher, die zum Teil angeborenen, zum Teil anerzogenen und eingetrichterten Hemmungen hätten uns anderen alle dazu gebracht, ihm das mit dem privaten Pornofilm von seiner Sexübung vorzuschlagen und das für ausreichend zu erklären. Keiner hätte sich dann getraut, die Wahrheit zu sagen, nämlich dass ihm die erste Möglichkeit viel lieber wäre. Aber so mehrere Männer auf einen Haufen, da gehen dann doch schon mal die Gäule mit uns durch. Deshalb haben wir Robert am Schluss regelrecht darum gebeten, dabei einfach anwesend sein zu können, und zwar wirklich mit vollem Wissen dieser zeigefreudigen geilen Tussi, die er da erwähnt hatte. Mir stellte sich schon beim bloßen Gedanken daran der Schwanz auf, und ich bin sicher Carsten und Jakob, der Nummer Vier im Bunde, ging es nicht anders. Trotzdem nahmen wir diesen Vorschlag von Robert nicht so ganz ernst. Der erzählt viel, wenn der Tag lang ist … Wenn es aber darum geht, etwas wirklich durchzuziehen, was er großartig angekündigt hat, dann ist er meistens nicht vorne in der ersten Reihe dabei. Wir vermuteten alle, das sei auch diesmal der Fall und er würde uns einfach hängen lassen, dieses prekäre Gespräch vergessen und irgendwann so tun, als hätte es nie stattgefunden..

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Doch dann überraschte uns Robert schon wenige Tage später mit einem Anruf, bei dem er uns stolz verkündete, er hätte mit seiner kleinen geilen Schlampe alles klar gemacht, und wir sollten dann mal am Abend bei ihm vorbeikommen. Wir konnten es nicht fassen – Robert ließ es wirklich darauf ankommen. Er musste sich seiner Sache sehr sicher sein, sonst hätte er das niemals riskiert. Irgendwie war mir auf einmal nicht ganz wohl bei der Sache. Ich habe anschließend noch mit Carsten und Jakob telefoniert. Denen ging es nicht anders. Aber wie hätte das denn jetzt ausgesehen, wenn wir nun einen Rückzieher gemacht hätten? Das kam ja überhaupt nicht in Frage! Wir mussten da abends unbedingt hin, sonst hätten wir ja alle vor Robert wie Feiglinge da gestanden, und er hätte über uns triumphiert. Womöglich hoffte er sogar, dass wir im letzten Augenblick noch kneifen würden und er den Sieg in die Tasche stecken konnte, ohne etwas dafür zu tun. Da würden wir ihm doch einen Strich durch die Rechnung machen. So kam es also, dass wir abends alle drei bei Robert aufkreuzten. Ich kann euch sagen – wir kamen uns allesamt ziemlich schafsköpfig dabei vor, und wir waren verlegen genug, uns nicht einmal gegenseitig in die Augen sehen zu können. Robert bat uns herein, als ob das alles ein ganz normaler Männerabend wäre; es gab Bier, und von seiner angekündigten Dauerfreundin war einstweilen nichts zu sehen. Wir machten es uns einfach im Wohnzimmer gemütlich, wie an jedem anderen Abend bei ihm. Ich dachte schon, die Vorführung würde nun doch nicht stattfinden und war auf das Märchen gespannt, was er uns als Ausrede auftischen würde. Ein wenig fühlte ich Erleichterung, bei dieser Vermutung, aber ich fühlte auch jede Menge Enttäuschung. Ich war schon versucht, Robert einfach ganz direkt zu fragen, wie dieser Abend denn verlaufen sollte.

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