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08. Juni 2009

Die perfekte Behandlung gegen Rückenschmerzen

Sie sind doch Hausfrau und haben den ganzen Tag nichts zu tun„, meinte die blöde Kuh am Telefon blasiert. „Dann können Sie doch auch zum Herrn Doktor in die Praxis kommen.“ Ich hätte beinahe geheult Ja, klar bin ich Hausfrau. Aber genau bei dem, was Hausfrauen zu tun haben, und das ist eine ganze Menge, hatte ich mir die Zerrung im Rücken geholt, die es mir jetzt fast unmöglich machte, mich zu bewegen. Ich hatte die großen Fenster an der vorderen Front geputzt. Also bücken, strecken, bücken, strecken, auf die Leiter klettern und wieder herunter. So wie das echte Hausfrauen eben noch selbst machen, statt sich dafür den Fensterputzer ins Haus zu holen. Oder zumindest Hausfrauen wie ich, wo der Mann auf dem Haushaltsgeld den Daumen drauf hat und solche Dinge wie fremde Arbeitskräfte für absolut überflüssigen und kostspieligen Luxus hält. Er meint auch, Hausfrauen hätten den ganzen Tag nichts zu tun, wie diese arrogante Sprechstundenhilfe!

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Hätte er mir mal lieber den Fensterputzer genehmigt, dann würde ich jetzt nicht so krumm da hängen. So wie ich mich momentan fühlte, würde ich ein paar Tage lang nicht richtig funktionieren können – und meinen Pflichten als Hausfrau also auch nicht nachkommen. Das würde ihn dann am Ende noch teurer kommen; was ihm ganz recht geschah. Ich versuchte es noch einmal, die Arzthelferin am Telefon zu überzeugen, dass ich wirklich unmöglich in die Sprechstunde kommen konnte. „Ich sagte Ihnen doch schon, ich habe mir die Zerrung genau bei meiner Arbeit als Hausfrau geholt„, sagte ich und unterdrückte sowohl die Tränen, als auch meine Wut auf diese verständnislose Tussi mit ihren Vorurteilen gegen Hausfrauen. „Und ich kann mich kaum bewegen und garantiert nicht Auto fahren; ich kann unmöglich in die Praxis kommen.“ Sie sagte nichts; ich hörte sie blättern. Wenn sie mir jetzt einen Termin in drei Tagen anbot, bis wohin ich sicherlich wieder in der Lage wäre, Auto zu fahren, dann würde ich ausflippen! Aber nein, sie hatte sich wohl inzwischen überlegt, dass sie mich anders nicht loswerden würde und war bereit nachzugeben. „Sind Sie heute in der Mittagspause zu Hause?„, fragte sie. Ich hatte ihr doch gerade erklärt, dass ich nicht aus dem Haus gehen konnte, weil mir der Rücken so weh tat. Wo bitte sollte ich also in der Mittagspause sein? Am liebsten hätte ich ihr genau das als schnippische Antwort gegeben, aber taktisch wäre das nicht sehr klug gewesen, wo sie anscheinend gerade dabei war, mir meinen Wunsch nach einem Hausbesuch doch zu gewähren. „Ich bin zu Hause„, erwiderte ich also mit zusammengebissenen Zähnen. „Der Herr Doktor kommt dann zwischen zwölf und halb drei vorbei„, sagte sie – und legte auf.

So hörte sie wenigstens meinen Wutschrei nicht. Etwas genauer hätte sie es mir doch bestimmt sagen können! Nicht dass ich nicht gerne warten würde – aber fast drei Stunden? Wie sollte ich das denn managen? So langsam, wie ich mich überhaupt nur bewegen konnte, ständig mit den Händen auf irgendeiner Stütze, weil es sonst gar nicht ging – ich musste mich praktisch an den Möbeln entlang hangeln – würde ich eine ganze Weile brauchen, bis ich am Türöffner war. Zweieinhalb Stunden wollte ich nicht davor warten. Das wäre auch zu unbequem und schmerzhaft geworden. Ich befürchtete aber, dass mein Hausarzt bestimmt nicht bereit war, mehrere Minuten vor der Tür zu warten, bis ich mich dann endlich nach vorne geschleppt hatte. Also beschloss ich, einfach sämtliche Vorsicht in den Wind zu schreiben. Ich öffnete die Haustür einen Spalt, hängte einen Zettel an die Tür, dass ich im Schlafzimmer (den Flur rechts und dann ganz hinten) war, was mich insgesamt fast eine halbe Stunde kostete, und schaffte mich dann aufs Bett. Das Problem war nur, was auch immer es war, was mir da beim Fensterputzen plötzlich so fies ins Kreuz geschossen war und seitdem wahnsinnig schmerzte und jede Bewegung zur Qual machte, vom Liegen wurde es nicht unbedingt besser. Ich musste alle paar Minuten die Position wechseln, weil ich es sonst nicht mehr aushielt – wobei der Stellungswechsel selbst auch äußerst schmerzhaft war. Was für eine Folter! Und ein Blick auf meine Armbanduhr zeigte mir, dass es gerade erst halb elf war. Im mindesten Fall musste ich noch anderthalb Stunden auf den Arzt warten, der mir hoffentlich eine Spritze geben würde, damit dieser elende Schmerz aufhörte. Wie sollte ich das bis dahin aushalten? Ich begann nachzudenken, ob wenigstens von meiner Seite aus alles vorbereitet war.

Ich musste vorher dringend noch mal aufs Klo, aber ansonsten war ich präsentabel. Ich hatte morgens geduscht, mein Höschen war sauber und frisch, und mein typisches Hausfrauen Hauskleid war zwar nicht unbedingt elegant, aber praktisch. Vor allem wenn es darum ging, möglichst rasch den Rücken frei zu machen, denn es hatte eine Knopfleiste vorne. So konnte ich es notfalls sogar im Liegen ausziehen. Also war wirklich nur der Gang zum Bad zu erledigen. Aus Angst vor dem Schmerz und aus der Überlegung heraus, dass ich diesen Gang ganz bestimmt vor dem Hausbesuch kein zweites Mal machen wollte, wartete ich, so schwer es mir mit meiner vollen Blase auch fiel, bis kurz vor zwölf, bevor ich mich auf diesen mühsamen Weg begab. Immerhin verging die Zeit dabei recht schnell, denn ich war beschäftigt, wenn auch unter Qualen; es war schon Viertel nach zwölf, als ich zurück im Bett war. Dabei stellte ich fest, dass ich vergessen hatte, mir das Telefon ans Bett zu holen. Stöhnend vor Schmerz schleppte ich mich erneut in den Flur und holte mir den Apparat. Da war es dann schon halb eins; höchstens noch zwei Stunden Wartezeit standen mir noch bevor.

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So langsam, wie die Minuten vergingen, fürchtete ich aber mittlerweile, nicht einmal eine davon durchzuhalten. Ich rief noch einmal in der Arztpraxis an, um vielleicht eine genauere Zeitangabe zu erhalten, aber da ging natürlich keiner dran, weil die alle gerade Mittagspause hatten; in der Zeit machte der Arzt ja seine Hausbesuche. Ich versuchte zu lesen, in dem Buch auf meinem Nachttisch, was ich gestern Abend noch so spannend gefunden hatte, dass ich es sehr bedauert hatte, es weglegen zu müssen, aber es konnte mich in dieser Situation nicht fesseln. Am Ende wusste ich nur noch eine Möglichkeit, mir die Zeit so zu vertreiben, dass es wenigstens einigermaßen erträglich war und sie auch schneller herumging – ich schob einfach mein Kleid hoch, bis es um meine Taille lag, steckte meine Hand ins Höschen und begann, mich zu streicheln. Wenn ich die Füße aufstellte und die Beine ein bisschen auseinandernahm, ging das recht gut und war darüber hinaus auch noch für meinen Rücken eine recht bequeme Haltung. Allerdings war der Schmerz zu stark, als dass ich nur mit meinen Fingern dagegen hätte ankommen können. Da musste schon mehr an Stimulation her. Ohne meine Stellung zu verändern, zog ich meine Nachttischschublade heraus. Dort habe ich immer ein paar Sexspielzeuge versteckt, für den Fall, dass ich tagsüber mal Lust habe, mir eine wohl verdiente Pause mit ein bisschen Selbstbefriedigung zu versüßen. Allzu oft kommt das nicht vor, denn dafür habe ich als Hausfrau einfach zu viel zu tun – aber ab und zu doch schon. Zumindest öfter, als mein Mann mit mir schlafen will. Was höchstens einmal in der Woche stattfindet. Manchmal vergehen auch zwei Wochen, bevor er irgendwelche sexuellen Ouvertüren macht. Wie soll das ein Mensch denn aushalten, zwei Wochen ohne Sex? Also ich kann das nicht. Alle zwei, drei Tage ist für mich das absolute Minimum. Eigentlich hatte ich es mir erst am Tag zuvor selbst besorgt – aber mit dem Vibrator würde ich mich bestimmt schnell in Stimmung bringen können; trotz der Schmerzen.

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03. Juni 2009

Ersehnter Besuch – (Sex)treffen

Maßlos enttäuscht lag ich in meinem Bett. Noels Besuch war zwar wunderschön gewesen. Wir hatten viel Spaß miteinander gehabt die zwei Tage, die er jetzt da gewesen war, und auch an diesem letzten Abend waren wir wieder bis in die Puppen auf gewesen – es war schon lange nach Mitternacht -, und hatten geredet. Aber genau das war auch das Problem; wir hatten geredet, und zwar nur geredet. Dabei hatte ich mir von diesem Besuch soviel mehr erhofft! Wir hatten uns im Internet kennengelernt. Da beginnen heutzutage ja die meisten privaten Kontakte; jedenfalls habe ich das mal irgendwo gehört. Aber eigentlich ging es mir nicht einfach um irgendwelche Kontakte, sondern es sollten schon erotische Kontakte sein, die ich mir von meinen Internet-Aktivitäten versprach. Es waren auch jede Menge Männer an Sexkontakte zu mir interessiert; aber der Mann, der mir von allem her, was ich von ihm in Mails und Chats mitbekam, am besten gefiel, der sagte kein Wort von Erotik oder gar Sex.

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Ich war nun davon ausgegangen, wenn einer sich in eine Sexbörse begibt, also genauer gesagt in den Single Treff, wo auch ich mich angemeldet hatte, dann geht es ihm so selbstverständlich um Erotikkontakte, dass man das gar nicht erst betonen muss. Deshalb habe ich mir erst nichts dabei gedacht. Das war ja auch der Grund gewesen, weshalb ich in meinem Profil in der Singlebörse auch ganz darauf verzichtet hatte, allzu viel über Erotik verlauten zu lassen oder über meine speziellen erotischen Wünsche. Das verstand sich ja wohl von selbst, dass ich einen Sexpartner suchte, und alles andere würde sich dann schon irgendwie ergeben, so dachte ich mir – und mit den meisten anderen Typen hätte es sich auch ergeben, wenn ich die Kontakte zu ihnen gepflegt hätte. Nur bei Noel eben nicht. Anfangs fand ich das ja noch wahnsinnig angenehm, dass man mit ihm über alles reden konnte und eben nicht nur Sex das Thema war. Wir Frauen sind da ja ein bisschen komisch; wir mögen den Sex ebenso gerne wie die Männer, aber wir mögen nicht so gerne darüber reden … Auch ist es uns extrem wichtig, dass wir mit unserem zukünftigen oder aktuellen Lover über Gott und die Welt quatschen können. Auch wenn uns schon längst de Möse juckt …

Dass er nun aber so gar kein Wort über Erotik verlor, und zwar in mehreren Chats nicht, in denen wir auf dieser Plattform aufeinander trafen, zuerst im allgemeinen Chatroom, dann in einem ganz privaten, das fand ich dann schon überhaupt nicht mehr angenehm. Doch weil er gleich ein Treffen vorschlug, da kannten wir uns gerade mal erst zwei Wochen, dachte ich dann, er sei einfach ein Mann der Tat und kein Mann vieler romantischer Worte und habe begeistert zugestimmt.
Ja, und vor zwei Tagen rückte Noel dann am späten Nachmittag hier an. Ich habe ihn vom Bahnhof abgeholt, denn er gehört zu den wenigen Menschen, die ich kenne, die kein eigenes Auto besitzen und lieber die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen. Natürlich haben wir uns zur Begrüßung auch umarmt, und sein langer, schlanker Körper fühlte sich gegen meinen zierlichen Körper ungeheuer gut an. Ich fühlte mich gleich richtig beschützt; und dann war da noch etwas – ich fand es erregend, dass er mich um mehr als einen Kopf überragte und trotz seiner schlanken Figur spürbar große Kräfte besaß, denn er nahm mich einfach hoch und wirbelte mich mehrfach herum. Mir wurde richtig schwindelig dabei, und zwar gleich in doppelter Hinsicht. Zu gerne hätte ich die Umarmung fortgesetzt, aber in einem mit Menschen überfüllten Bahnhof ist das leider nur schlecht möglich; wir mussten uns erst einmal durch die Menschenmassen hindurch wühlen, und das war am einfachsten einzeln zu machen. Dann kam die Fahrt in meine kleine Single Wohnung, anschließend kochte ich uns etwas zu essen, denn er war insgesamt fast vier Stunden unterwegs gewesen zu dem Treffen mit mir, und irgendwie war die Stimmung danach nicht mehr so, dass ich mich einfach so ganz selbstverständlich an ihn hätte schmiegen können. Wie gesagt, wir unterhielten uns richtig super, es war schön und gar nicht peinlich oder so, und die Zeit verging wie im Fluge. Schon war es mitten in der Nacht und wir gingen schlafen; ich in mein Bett im winzigen Schlafzimmer, und er auf die Schlafcouch im geräumigen Wohnzimmer.

Für den zweiten Tag hatte ich einiges an „Sightseeing“ geplant, denn schließlich wollte ich ihm ja auch die Gegend zeigen. Ich merkte es gar nicht, wie die Stunden verrannen – und ganz unversehens war dann schon unser letzter Abend. Morgen früh würde ich Noel zum Bahnhof bringen, und dann war sein Besuch, von dem ich mir soviel erwartet hatte, vorbei – ohne dass wir uns auch nur einmal näher gekommen waren. Wieder einmal hatte es sich bewahrheitet, was mir eine in Sachen Dates und vor allem Blind Dates sehr erfahrene Freundin schon immer gesagt hatte: Entweder es passiert gleich – oder es passiert gar nicht, das mit der Erotik. Irgendwie entwickeln Treffen eine gewisse Dynamik. Wenn man die ganz am Anfang unterbricht, dann kann man auf diesen Zug auch schon nicht mehr aufspringen, denn er ist abgefahren. So notwendig es auch gewesen war, die körperliche Berührung zu unterbrechen, weil ein solches Gedrängel im Bahnhof herrschte, und weil Noel eben solchen Hunger gehabt hatte, so sehr ärgerte ich mich inzwischen darüber, dass ich es soweit hatte kommen lassen. Denn dadurch hatte ich mir mein erotisches Wochenende praktisch selbst versaut.

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Ja, und da lag ich nun – total heiß und feucht und gleichzeitig wahnsinnig enttäuscht. Ich war scharf auf Noel, oh ja; das war keine Frage. Mehrere Male stand ich auch kurz davor, einfach zu ihm ins Wohnzimmer zu gehen und ihm das zu zeigen. Aber was, wenn er nun schon schlief? Ihn zu wecken, das brachte ich bestimmt nicht fertig. Und was, wenn er, viel schlimmer, gar kein Interesse an einem erotischen Abenteuer mit mir hatte? Ich meine, wenn das der Fall wäre, hätte er das doch bestimmt schon auf irgendeine Weise gezeigt. Schließlich war er der Mann – und Gleichberechtigung hin oder her, überwiegend sind es noch immer die Männer, die erotische Kontakte beginnen, real und handgreiflich werden zu lassen. Ich hatte es ihm ja nun mehr als deutlich gemacht, schon in meiner wenn auch sehr dezenten Kontaktanzeige, dass ich das Single Dasein mehr als satt hatte und auf Partnersuche war. Und dass er mir als Partner sehr gefiel, das hätte er eigentlich auch erkennen müssen. Wenn er trotzdem nicht den ersten Schritt tat, dann konnte das nur eines bedeuten – er hatte kein Interesse an mir. Zumindest kein erotisches Interesse.

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