Zu meinem 50. Geburtstag wollte ich mir etwas ganz Besonderes gönnen. Und Sex ist für reife Frauen durchaus schon etwas Besonderes; vor allem Sex mit einem gut aussehenden jungen Mann … Die Frage war nur – wie komme ich als reife Frau an einen hübschen jungen Mann heran, der es mir wirklich ebenso gut wie gründlich besorgt? Die Lösung lag eigentlich auf der Hand – ich musste mir ja bloß einen Callboy besorgen. Allerdings hätte die Tatsache, dass ich den Callboy für seine erotischen Dienste hätte bezahlen müssen, dem Ganzen doch viel von seinem Reiz genommen. Außerdem bin ich ein sparsamer Mensch; ich bin zwar weder Schottin noch Schwäbin, aber ich hasse trotzdem nichts mehr, als Geld für etwas auszugeben, was man auch gratis und kostenlos bekommen kann. Es musste doch auch möglich sein, dass ich an meinem Geburtstag ein Blind Date mit einem jungen Mann hatte, der sich nicht dafür bezahlen ließ. Zum Abendessen wollte ich ihn ja gerne einladen; aber ihm ein paar Geldscheine in die Hand drücken, nur weil er mir seinen Schwanz in die Möse gesteckt hatte? Nein, das kam ja nun überhaupt nicht in Frage. Stattdessen sah ich mich lieber mal im Internet um, in einer Sexbörse. Da findet man ja Sexkontakte für jeden Geschmack und für jede Gelegenheit.
Ihr müsst euch jetzt gar nicht wundern, dass ich in Sachen Technik und Partnersuche up to date bin; reife Frauen leben nicht notwendig hinter dem Mond. Und zumindest wenn man so wie ich noch voll im Geschäftsleben steht, führt an Computer und Internet kein Weg vorbei. Warum sollte ich diese Möglichkeiten der modernen Technik nicht auch privat nutzen? Schließlich ist auch für private Kontakte eine Single Community im Internet heutzutage ja wohl DER Treffpunkt. Ich glaube, es lernen sich inzwischen sogar fast ebenso viele Leute über Kontaktanzeigen und Foren kennen wie über reale Begegnungen im Alltag. Aber wie auch immer – das war jedenfalls der Ort, wo ich versuchen würde, meine Pläne in die Tat umzusetzen. Allerdings hatte ich, das muss ich zugeben, schon gewisse Hemmungen. So häufig war es nun nicht, dass ich einfach so ein Sexabenteuer suchte … Aber man findet sich in solchen Communitys ja leicht zurecht. Und da ich nichts zu verlieren hatte und ja auch erst einmal völlig anonym blieb, gab ich einfach eine Sexkontaktanzeige auf, in der ich ganz offen sagte, was ich suchte.
Das Echo war wirklich überwältigend. Ich bekam so viele Zuschriften von jungen Männern, wie ich mir das nie erhofft hatte. Ich hatte wirklich die freie Auswahl. Die Männer reichten im Alter von 20 bis 40. Nun war mir 20 zu jung – mein „Callboy“ sollte ja nun schon eine gewisse Ahnung davon haben, wie man Frauen verwöhnt und zufriedenstellt und das nicht erst von mir erfahren -, und 40 war mir zu alt. Okay, als reife Frau ab 50 oder jedenfalls mit fast 50 hätte ich natürlich auch mit nur zehn Jahren Altersunterschied zufrieden sein können. Aber seien wir doch mal ehrlich – ab 40 setzt der Altersprozess ein, und das gilt für die Frauen ebenso wie für die Männer. Ich wollte nun aber ein wirklich knackiges Bürschchen im besten potenten Mannesalter genießen und keinen Mann, der sich schon im mittleren Alter befand. Also sortierte ich erst einmal die Männer zwischen 25 und 35 heraus. Bei denen fielen die gleich unter den Tisch, die sich auf ihren Fotos im Profil oder als Anhang zum Mail als eindeutig wenig gut aussehend herausstellten. Ich habe da sehr hohe Ansprüche. Schließlich bin ich zwar eine reife Frau, aber überaus gepflegt, und mein Körper kann sich sehr wohl noch sehen lassen. Ich konnte immer noch dafür sorgen, dass sich die Köpfe der Männer nach mir umdrehten; wenn ich auch inzwischen weit mehr als früher dafür der Hilfe geeigneter Kleidung und geeigneter Beleuchtung bedurfte. Aber ich sehe wirklich noch recht gut aus.
Da wollte ich mich nicht mit zweitklassigem Aussehen zufrieden geben bei meinem Lover für einen Tag; das wäre unter meiner Würde gewesen. Übrig blieben aber immer noch sechs mögliche Kandidaten. Ich kam mir beinahe vor, als sei ich der Moderator einer Talentshow im Fernsehen. Nur könnte man eine Castingshow „Der ultimative Lover“ oder auch „Wer fickt am besten“ natürlich nicht im Vorabendprogramm zeigen, wegen des Jugendschutzes … Aber in meinem Alter war ich ja frei von solche n Einschränkungen. Ich setzte mich mit allen sechs Männern in Verbindung. Dabei stellte es sich heraus, dass drei von ihnen an meinem Geburtstag überhaupt keine Zeit hatten und deshalb automatisch ausschieden. Wobei ich mir ihre Kontaktinformationen, Mailadresse und Handynummer, sehr wohl für etwaige spätere erotische Bedürfnisse sorgfältig vermerkte. Die anderen drei jedoch konnten alle kommen; sie hatten an dem entscheidenden Tag, der glücklicherweise auch ein Samstag war, ausreichend Zeit. Woraufhin ich mich mit dem Versprechen von ihnen verabschiedete, ihnen bald Bescheid zu geben, was denn nun werden würde.
Eigentlich hätte ich nun alle drei jungen Männer live treffen müssen, auf einen Kaffee oder so, und danach eine Auswahl zwischen ihnen treffen sollen. Aber auf einmal fühlte ich mich ganz verrückt und abenteuerlustig; ich beschloss, mich nicht für nur einen von ihnen zu entscheiden – sondern sie gleich alle drei kommen zu lassen! Ja, das würde dann tatsächlich so etwas wie ein Sex Casting mit drei Kandidaten werden; allerdings mit gleichfalls auch drei sicheren Gewinnern. Ob ich mich dann mit dem oder den Besten von ihnen noch ein weiteres Mal verabredet, konnte ich ja anschließend immer noch entscheiden. Die drei waren alle natürlich ziemlich verblüfft, als ich ihnen meine Entscheidung mitteilte, aber keiner von ihnen machte einen Rückzieher; sie waren alle bereit, sich mit den beiden anderen zu messen und mir damit ein wirklich exorbitantes Geburtstagsgeschenk zu geben. Nun durfte ich mich natürlich auch nicht lumpen lassen und musste schauen, dass ich diesen drei Liebhabern auch wirklich etwas zu bieten hatte.