Bestimmt haben einige von euch den Film „Secretary“ gesehen. Aber wisst ihr auch, wie das ist, wenn man als Frau tatsächlich devot und die Angestellte eines dominanten, eines sehr dominanten Chefs ist?
Die Angestellte – und die Sklavin, inklusive Bürosklavin …
Wobei dann noch etwas dazukommt, zum Chef; aber dazu später mehr.
Als ich für mein Vorstellungsgespräch das erste Mal die alte Villa am Stadtrand betreten habe, in der er als Steuerberater arbeitet, hatte ich Herzklopfen. Dieses Herzklopfen habe ich auch jetzt noch, jeden Morgen, wenn ich zur Arbeit gehe; allerdings aus etwas anderen Gründen …
Fast ein halbes Jahr lang war ich schon arbeitslos gewesen, als ich mich bei ihm beworben habe. Nicht etwa, weil ich als Steuerfachgehilfin gar keinen Job gefunden hatte. Aber ich wollte einen richtig guten Arbeitsplatz, an dem ich mich auch wirklich rundum wohl fühlen konnte.
Ich gebe zu, das ist reichlich unverschämt in Zeiten, in denen man noch immer froh sein muss, überhaupt Arbeit zu haben. Aber eine kleine Erbschaft von meiner Tante mütterlicherseits hat mir die finanzielle Freiheit verschafft, mir einen solchen Luxus zu gönnen.
Trotzdem oder auch gerade deswegen, weil ich recht hohe Ansprüche habe, klapperte ich regelmäßig eifrig überall in den Zeitungen und im Internet die Stellenanzeigen ab. Schließlich wollte ich ja meinen Traumjob nicht verpassen.
Dank guter Noten im Abschluss und eines hervorragenden Dienstzeugnisses von meinem ersten Chef, einem unglaublich lieben Mann, der dann nur seine Kanzlei aus Altersgründen schließen musste, schaffte ich es auch oft bis zum Vorstellungsgespräch und wurde nicht bereits in der Vorrunde abgewiesen.
Meistens reichte das schon aus um zu wissen, in dieser Kanzlei wollte ich bestimmt nicht arbeiten.
Überhitzte oder eiskalte Räume, teilweise sogar noch ohne Tageslicht, altmodische PCs, mürrische Chefs und griesgrämige Kolleginnen – na, danke. Das wollte ich mir nicht täglich antun.
Das war bei meinem jetzigen Chef ganz anders.
Schon von außen gefiel mir das Haus wahnsinnig gut. An der Türklingel stellte ich fest, er wohnte oben und hatte seine Kanzlei unten, bewohnte also das gesamte Haus. Ersichtlich allein. Ohne Mitbewohner und/oder Ehefrau. Oder wenigstens sah es auf den ersten Blick so aus.