Früher habe ich mir das ja gefallen lassen, wenn ein Mann beim Sexabenteuer total egoistisch war und einfach nur an sich selbst gedacht hat, denn junge Mädchen denken ja erst einmal, das müsse so sein, aber heute sehe ich das überhaupt nicht mehr ein. Ich bin da einfach älter und erfahrener geworden. Ob One Night Stand oder feste Beziehung – beim Sex sollten beide etwas davon haben. Das ist doch eigentlich eine Selbstverständlichkeit, die man im Prinzip nicht einmal extra erwähnen müsste. Findet ihr nicht auch?
Klar; theoretisch stimmen mir da sogar die Männer zu. Mit Worten sind sie mit dem Mund ganz groß; nur beim Oral-Sex versagen dann oft ihre Zungenkünste … Denn wenn es darum geht, das in die Praxis umzusetzen, das mit der Gleichberechtigung beim Orgasmus, dann sieht es meistens ganz anders aus. Es ist wirklich nahezu unglaublich – aber manche Männer bringen es echt fertig, einen zu poppen oder aber sich von einem den Schwanz blasen zu lassen, denn sie selbst halten von Oralsex ja jede Menge, nur verstehen sie meistens Fellatio darunter und nicht Cunnilingus, und anschließend wahlweise einzuschlafen oder sich ein Fußballspiel anzusehen. Beim Mann ist das ja leider so, kaum hat er abgespritzt, ist es mit der erotischen Stimmung auch schon vorbei. Wir Frauen, die wir meistens etwas länger bis zum Höhepunkt brauchen, schauen dann einfach in die Röhre. (Während er in die Glotze schaut oder schnarcht …)
Die meisten Männer scheren sich einfach einen Dreck darum, ob ich als Frau auch gekommen bin. Und wie gesagt, das habe ich lange Zeit geschluckt. Ebenso wie das Sperma beim Blowjob. Aber man wird keine 30, ohne dass man nicht ein paar grundsätzliche Dinge gelernt hat. Frauen ab 30 erwarten einfach bestimmte Dinge von Sex und Erotik; und wenn die nicht kommen, dann leben sie lieber ohne Mann. Ein Liebhaber, der nur an den eigenen Orgasmus denkt, das ist kein Liebhaber, sondern ein selbstsüchtiger Rüpel, und mit so jemandem gebe ich mich jetzt, mit Anfang 30, nicht mehr ab. Jedenfalls nicht auf Dauer. So ganz knallhart bin ich noch nicht geworden, dass ich die Egoisten gleich zum Teufel schicke. Vielleicht muss ich dafür keine Frau ab 30 sein, sondern eine Frau ab 40, dass ich mich mit solchen Typen gar nicht mehr befasse. Ich versuche schon noch mein Glück, auch wenn ich feststelle, dass einer ganz schön egoistisch ist. Einen Versuch, ob er sich nicht bessern kann, ist es in meinen Augen immer wert. Zumindest wenn ich mich richtig verknallt habe und den Typen eigentlich ganz süß finde. Wenn ich festgestellt habe, dass er nicht nur keinen Orgasmus schenken kann, sondern auch sonst ein Blödmann ist, dann sieht es natürlich wieder anders aus.
Einen solchen Versuch, einen zwar eigentlich ganz lieben, aber einstweilen noch recht selbstsüchtigen Egoisten beim Sex umzuerziehen, beginne ich in aller Regel damit, dass ich ihm zuerst einmal erkläre, dass wir Frauen auch etwas vom Sex haben wollen, dass wir ebenfalls einen Höhepunkt erwarten. Dazu reicht es eben nicht, wenn die Männer nur an sich denken; sie müssen sich schon auch ein bisschen Mühe geben, unsere erotischen Bedürfnisse zu erfüllen. Meistens lässt sich das nicht mit einem schnellen Fick erledigen; und auch nicht mit einem langsamen Fick, sondern dafür ist eine Zunge an der Muschi nun einmal am allerbesten geeignet. Auch das erkläre ich den Männern, und wenn sie wollen, erkläre ich ihnen sogar, wie ich es mit der Zunge an der Muschi am liebsten mag. Ihr glaubt es nicht, wie viele Männer davon wirklich nicht die geringste Ahnung haben und eine nackte Muschi zwar bewundern, aber nicht lecken können. Denen muss man manchmal sogar nicht nur erklären, wo die Zunge hin soll und was sie da anstellen muss, sondern was das überhaupt alles so ist, was wir Frauen in unserer Spalte mit uns herumtragen. Aber da bin ich gerne bereit, echte Aufklärungsarbeit zu leisten; in jeder Beziehung. Ich kann ihnen nun zwar das Muschi lecken selbst nicht vorführen, denn so gelenkig bin ich nicht, dass ich den Kopf zwischen meine Beine stecken könnte, aber ich kann die Beine weit öffnen, so dass die Typen auch wirklich alles gut sehen können, mir mit einer Hand die Schamlippen auseinander ziehen, damit alles schön offen liegt, und mit den Fingern der anderen Hand das machen, was mich beim Cunnilingus noch schärfer macht als wenn ich es mir mit der Hand besorge; um den Kitzler herumtanzen, ihn ein bisschen zusammenpressen (ah, das ist geil, wenn das einer zwischen Zunge und Gaumen macht! Oder wenn er daran saugt!), reiben, massieren, streicheln.
Meistens bleibt allerdings diese theoretische Lehrstunde in Sachen Oralsex für Frauen ziemlich erfolglos. Die Männer versuchen es vielleicht einmal mit dem Muschi lecken, und dann haben sie auch schon genug davon und sind noch dazu der Meinung, dass sie jetzt etwas ganz Besonderes geleistet haben, weil sie einer Frau mal die Muschi geleckt haben. Dass die dabei nicht gekommen ist, haben sie ab und zu überhaupt nicht gemerkt, weil sie so vertieft in den Stolz auf ihre orale Leistung sind. Da sind dann, wenn ich den Typen genug mag, um es noch ein Weilchen mit ihm probieren zu wollen, andere Methoden gefragt, um das mit dem Oralsex in die richtige Bahn zu lenken. Ihr fragt euch jetzt sicher, welche das denn sind. Nun, das kann man so generell und allgemein nicht sagen, denn es hängt sehr von dem Mann ab, den man sich zum perfekten Lecksklaven erziehen will. Ich kann euch nur sagen, wie das mit der Lecksklaven Erziehung bei meinem letzten „Schüler“ gelaufen ist, bei Andreas.