Ich wusste nicht, ob ich lachen oder vor Beschämung im Erdboden versinken sollte. Man ist es ja gewohnt, wenn man als Mann in einem Baumarkt steht, dass die Frauen nicht viel Hilfreiches zu den Kaufentscheidungen beizutragen haben. Wobei es natürlich auch Ausnahmen gibt; es gibt Männer, die von Do it yourself keine Ahnung haben, und es gibt Frauen, die machen selbst dem geschicktesten Heimwerker noch was vor. Aber bei uns beiden, bei meiner Freundin Gabi und mir, bin ich derjenige, der für alle handwerklichen Arbeiten zuständig ist, und sie hat nicht nur zwei, sondern sogar vier linke Hände; wenn ihr wisst, was ich meine …
Als es also darum ging, bei uns im Bad eine neue Dusche einzubauen, war es klar, wer die ganzen Geräte aussuchen und installieren würde. Wobei ich ihr selbstverständlich im Rahmen der vorgegebenen Preiskategorie ein Mitspracherecht einräumte. Wir wohnten zwar in einer Mietswohnung, aber die alte Dusche war eine absolute Katastrophe. Damit konnte man vielleicht für eine Überschwemmung im Bad sorgen – duschen konnte man darin jedenfalls nicht. Wir haben mit dem Vermieter deswegen gesprochen, und er hat uns einen Vorschlag gemacht, den ich echt brauchbar fand. Er wollte die Materialkosten übernehmen, wenn ich bereit war, die Dusche selbst einzubauen. Wobei er selbstverständlich ein preisliches Limit setzte. Schließlich wolle er uns keine „goldene Dusche“ finanzieren, meinte er. Meine Freundin fing hysterisch an zu kichern, als ob er etwas ganz furchtbar Komisches gesagt hätte. Ich verstand ihre ziemlich massive Heiterkeit nicht, und unser Vermieter ebenso wenig. Er fand es zwar ganz nett, dass eine junge Frau wie Gabi sich für seine Scherzchen begeistern konnte – aber ein bisschen unwohl fühlte er sich schon. Vor allem, als sie mit dem Kichern gar nicht wieder aufhören wollte. Auch als unser Vermieter längst schon wieder fort war bekam sie einen Lachanfall nach dem anderen und wiederholte dabei immer wieder „goldene Dusche“. Ich fand das so langsam gar nicht mehr lustig. Barsch forderte ich sie auf, mir wenigstens zu erklären, was sie in eine so alberne Stimmung versetzt hatte. Sie sagte wieder nur „goldene Dusche“ – und verschwand im Bad, noch immer in sich hinein kichernd.
Als sie wieder herauskam war ihre Hysterie endlich überstanden, und ich vergaß den Vorfall wieder. Bis wir dann ein paar Tage später gemeinsam im Baumarkt standen und zusammensuchten, was wir für den Einbau einer neuen Dusche brauchen würden. Der neue Anfall wurde diesmal von einer Duschgarnitur ausgelöst, die – nun ratet mal? Ja, genau, die golden war. Schon wieder fing sie an, dauernd „goldene Dusche“ vor sich hin zu murmeln, und vor lauter Lachen liefen ihr die Tränen über die Wangen. Einerseits war ihr Anblick durchaus erheiternd; aber inzwischen hatten uns schon mehrere andere Leute verwundert angestarrt, und mir war das Ganze so langsam oberpeinlich. Vor allem, weil ich immer noch nicht genau verstand, was daran nun so furchtbar zum Lachen war. Ziemlich grimmig begann ich damit, die Sachen einzupacken, also auf den großen Wagen zu laden, die ich bei uns einbauen wollte. Von Gabi war so schnell keine Hilfe zu erwarten – die kicherte immer noch. Das hielt an, bis wir zu Hause waren. Weshalb ihre Hilfe beim Auspacken auch nicht gerade überragend war. Meine Geduld war am Ende. Kaum hatte ich alles weit gehend alleine hoch geschafft in unsere Wohnung, packte ich Gabi bei den Schultern und hielt sie fest genug, dass sie sich beschwerte, ich täte ihr weh.
„Entweder sagst du mir jetzt sofort, worüber du lachst„, zischte ich, mittlerweile außer mir vor Wut, „oder ich schmeiß dich raus!“ Es war nämlich eigentlich meine Wohnung gewesen, in die Gabi ein paar Monate vorher mit eingezogen war. Mein Vermieter war damit einverstanden gewesen, allerdings war der Mietvertrag noch nicht auf uns beide umgeschrieben worden. (Übrigens, Gabis Einzug war es auch, der den Austausch der Dusche beschleunigt hatte; ich selbst hatte mich einfach damit abgefunden, mit einer so miesen Dusche auskommen zu müssen.) Natürlich meinte ich das nicht ernst, was ich gesagt hatte. Immerhin klang meine Drohung gravierend genug, dass Gabi jäh wieder nüchtern wurde. Ja, genau – wie eine Art Rausch war ihr albernes Kichern gewesen. „Du weißt nicht, was eine goldene Dusche ist?„, fragte sie, ein bisschen unsicher und sehr verwundert. „Ich dachte, du hättest die Anspielung verstanden.“ „Offensichtlich nicht„, knirschte ich. „Also erkläre sie mir, oder wir haben ernsthafte Probleme miteinander.“ Auf einmal war Gabi ganz kleinlaut. „Ich – ich weiß nicht, wie ich das erklären soll„, meinte sie. So schüchtern kannte ich sie gar nicht. „Ich werde jetzt mit den Vorbereitungen für den Umbau anfangen„, erklärte ich. „Und wenn ich damit fertig bin, hast du dir überlegt, wie du mir das alles erklären kannst.“ Damit ließ ich sie stehen.
Mit Ausmessen und Überlegen verging eine ganze Weile. Flüchtig dachte ich währenddessen auch einmal an Gabi und ihre Heiterkeit. Auf die Erklärung war ich ja nun echt gespannt, und zwar sehr! Andererseits, so wichtig war es mir irgendwie auch nicht. Ich rechnete insgeheim auch mit einer Begründung, die ebenso albern war wie ihr Gekicher vorher. Als ich fertig war und nun genau wusste, was ich am nächsten Wochenende in welcher Reihenfolge zu tun hatte, saß Gabi am Computer. „Schau dir das einfach mal an„, sagte sie – und verschwand ganz schnell aus dem Zimmer. Na, da war ich aber neugierig, was sie mir da nun wohl zeigen wollte. Und was das mit einer goldenen Dusche zu tun hatte. Als ich den ersten Blick auf den Bildschirm warf, hätte ich beinahe gleich alles wieder weggeklickt. Was war denn das? Da waren diverse Bilder, große und kleine, und auf denen waren einfach alle am Pissen, die Frauen wie die Männer. Das war ja geradezu widerlich! Oder doch nicht? Irgendetwas faszinierte mich daran. Vor allem als ich die total verzückten Gesichter sah. Das schien wirklich Spaß zu machen, diese Pipisex Spiele.