Ich bin Verkäuferin in einem Sexshop. Manche mögen nun meinen, das ist ein Super-Job. Ich bin jetzt auch nicht unzufrieden, aber ich möchte schon einmal klarstellen, dass es eigentlich nur ein Job wie jeder andere Job als Verkäuferin auch ist. Dass ich Sexspielzeuge und Sexvideos und Dessous verkaufe, das heißt nun nicht, dass ich den ganzen Tag mit nasser Muschi herumlaufe; auch wenn viele Männer das offensichtlich glauben. Ich verkaufe etwas und Punkt. Ob das nun Gemüse ist oder Brot oder eben Sextoys, das spielt für mich keine Rolle. Ich achte nicht groß auf das, was über den Ladentisch geht, sondern konzentriere mich eher darauf, die Kunden gut zu beraten und ihnen die Dinge zu verkaufen, die sie haben wollen und die ihren Vorstellungen am besten entsprechen. Das bedeutet notwendig natürlich auch, dass ich mich in dem speziellen Fach der Waren auskenne, die ich verkaufe, in diesem Fall also mit Sex und Sexspielzeugen. Schamhaft oder gar prüde darf man als Verkäuferin in einem Erotikshop nicht sein. Das bin ich auch ganz bestimmt nicht – und dabei hilft mir genau die Tatsache, dass ich es nichts Besonderes finde, Dildos und Vibratoren und Analplugs und so weiter zu verkaufen. Das sind für mich ganz normale, natürliche Dinge, über die ich sehr nüchtern reden kann. Allerdings passiert es schon ab und zu, dass mich im Sexshop auch mal etwas erregt. Zum Beispiel wenn ich in einem Männermagazin ein geiles Bild sehe, wenn ein neues Sex Toy hereinkommt, das ich gerne mal ausprobieren würde, und bei ähnlichen Gelegenheiten. Meine Erregung halte ich aber schon deshalb immer im Zaum, weil es mir als Angestellte in diesem Laden natürlich nicht erlaubt ist, die Kunden anzumachen oder mich ihnen auch nur als begehrenswerte Frau zu zeigen. Deshalb trage ich in dem Shop auch kein sexy Outfit, sondern ein sehr nüchternes, zwar elegantes, aber keineswegs offenherziges schwarzes Kleid, schwarze Nylons und flache Schuhe. High Heels sind mir ganz ausdrücklich nicht erlaubt, weil die für viele Männer ein richtiges Sexsymbol sind. Ich weiß, das ist nicht überall so. In manchen Sexshops werden die Angestellten sogar mehr oder weniger dazu aufgefordert, in sexy Kleidung aufzutauchen. Aber mein Chef, der Inhaber dieses Erotik Shops, ist da etwas komisch. Man könnte fast denken, er ist prüde und sexfeindlich eingestellt, wäre da nicht die Tatsache, dass er eigentlich ja Sex verkauft, in gewisser Weise.
Das schlichte schwarze Kleid hat mich nicht weiter gestört, aber das mit dem High Heels Verbot, das war wirklich schwer für mich, denn ich liebe hochhackige Schuhe in jeder Form, von den Riemchensandaletten bis zu den Overknee Stiefeln. Um ehrlich zu sein, hatte ich mich sogar richtig darauf gefreut, in dem Sex Shop zu arbeiten, denn vorher war ich mir sicher gewesen, dass es mir dort möglich sein würde, die ganze Zeit Highheels zu tragen. Zwar sind spitze hohe Absätze jetzt nicht unbedingt gesund, vor allem nicht, wenn man den ganzen Tag stehen muss, aber sie sehen einfach fantastisch aus, und ich liebe auch dieses Gefühl leichter Spannung, das durch Schuhe mit hohen Absätzen meine Muskeln von den Zehen bis zu den Oberschenkeln und sogar bis zu den Hüften durchzieht. Deshalb war ich zunächst ganz enttäuscht darüber, dass ich lediglich Pumps mit halbhohem Absatz oder Ballerinas oder flache Stiefel tragen sollte. Ich wurde jedoch in gewisser Weise dafür entschädigt. Und zwar gehört es natürlich auch mit zu meinen Aufgaben, die neu angelieferte Ware auszupacken, zu begutachten, ob alles korrekt ist, und sie mal in den Regalen im Laden auszubreiten, mal im Lager bereitzustellen. Und zu den Waren, die regelmäßig neu geliefert wurden, gehören natürlich ab und zu auch einmal High Heels. Eigentlich hätte es natürlich gereicht, wenn ich dabei die Schuhkartons auf äußere Schäden überprüft und ab und zu mal eine Stichprobe vom Inhalt gemacht hatte, doch ich war da erheblich gründlicher, und zwar meistens allerdings auf meine Kosten, also nach Feierabend. Wenn der Laden dicht war und ich abgeschlossen hatte, konnte ich mich um die neue Ware in aller Ruhe kümmern. Und dabei nahm ich mir jedes Mal die Freiheit heraus, bei den neuen High Heels ein Paar auch anprobieren. Meine Schuhgröße ist 38, also eine echte Standardgröße, da war eigentlich immer was dabei bei den Stiefeln und Stiefeletten und Pumps und Sandalen, und ich genoss es sehr, so wenigstens vorübergehend Schuhe tragen zu können, die ich mir nie hätte kaufen können, dazu waren sie einfach zu teuer..