Oh je, oh je, heute ist bei Antje aber wirklich der Wurm drin! Erst klemmt der Reißverschluß ihrer Jeans, dann entdeckt sie einen Fleck auf dem Pulli, und ihre Schuhe fallen beinahe auseinander. Drei Paar Nylons haben Laufmaschinen. Das Bügeleisen, mit dem sie die zerknitterte Bluse bearbeiten will, wird nicht warm.
Sie wird so hektisch, daß ich mich verziehe. Meine Anwesenheit würde sie höchstens noch nervöser machen. Da mache ich mich lieber nützlich und räume die Küche auf.
Sie wirft mir einen bösen Blick zu, als ich verschwinde. Denkt wohl, ich wollte mich auf die faule Haut legen, während sie den Streß hat. Ich muß in mich hineingrinsen. So, und jetzt schnell Ordnung schaffen, bevor sie kommt.
Ihr bleibt beinahe der Mund offenstehen, und irgendwie glitzern ihre Augen feucht. Na, na, ist es denn etwas so besonderes, Mädel, daß jemand was für dich tut? Tröstend nehme ich sie in den Arm. „Wenn der Tag so anfängt, kann es nur besser werden!“
Ihre Hände fassen mich bei den Haaren, ziehen meinen Kopf herab, und sie küßt mich. Hmmmm! Aber mit ihrem Gerubbel gegen mein bestes Stück sollte sie jetzt langsam aufhören, sonst ist es unmöglich, mit dem abspritzen bis heute abend zu warten.
„David, du bist großartig,“ sagt sie, und nun ist es an mir, verlegen zu werden. So großartig finde ich mich gar nicht; eigentlich bin ich nur ein ganz normaler Mann. Tut trotzdem gut, das zu hören.