Meine Freundin Leonie und ich, wir waren schon immer unzertrennlich. In der Schule steckten wir dauernd zusammen, wir haben gemeinsam studiert, und selbst seit ich mit Lucas, meinem Freund, fest zusammengezogen bin, sind wir oft zusammen, beinahe täglich. Gegen unsere Freundschaft hat kein Mann eine Chance; nicht einmal Lucas, der nun wirklich ein echter Traum ist. Dieser Meinung ist auch Leonie; nur ist er ja leider schon vergeben, weil ich ihn zuerst kennengelernt habe, sonst würde er sie garantiert auch interessieren. Aber sie respektiert unsere Freundschaft zu sehr, um sie für ein Sexabenteuer aufs Spiel zu setzen. Wenn irgendetwas in unserem Leben passiert ist die andere immer die erste, die davon erfährt, und wenn es Probleme geht, fragen wir uns gegenseitig als erstes um Rat. Wir telefonieren oft miteinander, und weil sie gar nicht weit weg von der Wohnung wohnt, die Lucas und ich für uns gefunden haben, sind auch Besuche alles andere als eine Seltenheit. Mal angekündigt, mal unangekündigt. Ich habe mich auf Leonie auch immer verlassen können, ebenso wie sie sich auf mich verlassen konnte. Wann immer etwas war, wobei ich Hilfe brauchte – zu Leonie konnte ich immer gehen. Und meistens wusste sie sogar eine Lösung. Das galt auch für ziemlich intime Probleme.
Damals, als ich einmal fürchtete, schwanger zu sein, weil meine Regel ausblieb, als ich das fürchterliche Jucken an und in der Scheide hatte (sie war es dann, die – zu Recht – einen Pilz als Ursache vermutet hatte) und bei zahllosen anderen Gelegenheiten stand sie mir hilfreich zur Seite. So verwundert es jetzt sicher auch niemanden, dass ich gleich Leonie anrief, als Lucas einmal eine schwere Verstopfung hatte. Tagelang konnte er nicht aufs Klo gehen, jammerte und klagte über Bauchschmerzen und Völlegefühl, hielt sich den Bauch und war zu nichts mehr zu gebrauchen, ging nach dem ersten Tag nicht einmal mehr zur Arbeit. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Getrocknete Pflaumen und ein leichtes Abführmittel hatten wir bereits – erfolglos – ausprobiert, zum Arzt gehen wollte er nicht – und mein Vorrat an Möglichkeiten, die Verstopfung zu bekämpfen, war damit erschöpft. Also rief ich irgendwann, als Lucas bloß noch stöhnend auf der Couch lag, Leonie an und fragte sie um Rat. Sie überlegte nur kurz, dann sagte sie, sie hätte da etwas, das würde ihn von der Verstopfung ganz bestimmt kurieren und sie sei gleich da.
Ich war wahnsinnig froh, nun Unterstützung zu haben. Es machte mir natürlich schon etwas aus, dass Lucas so litt, aber es regte mich auch auf, dass er einfach nicht zum Arzt gehen wollte, was in meinen Augen die vernünftigste Lösung gewesen wäre. Aber Leonie würde das schon wieder in Ordnung bringen, da war ich sicher. Es war eine solche Erleichterung, Hilfe zu haben! Tatsächlich dauerte es nur ein paar Minuten, bis Leonie kam; mit einer Tasche. Darin hatte sie wohl das, wovon sie gemeint hatte, dass es Lucas helfen könnte. Zuerst betrachtete sie sich kritisch das heulende Elend auf dem Sofa. „Das kommt davon, wenn man lieber zu fast Food greift statt zu einem gesunden Salat„, meinte sie streng. Recht hatte sie; ich hatte es Lucas auch schon oft gesagt, dass er in der Mittagspause mit seinen Kollegen lieber woanders hin gehen solle statt in ein Schnellrestaurant. Aber auf mich hörte er ja nicht. Und bestimmt auch nicht auf Leonie … Lucas fand es ersichtlich nicht angebracht, dass sie ihn, wo er ohnehin schon litt, auch noch zurechtwies. „Spar dir deine Ratschläge!„, knurrte er. „Tja, mein Lieber, wer eine solche Verstopfung praktisch selbst verschuldet hat„, meinte sie nur schnippisch, „der muss sich dann schon das eine oder andere anhören, wenn er Hilfe haben will. Und helfen soll ich dir doch, oder?“ Stöhnend bejahte Lucas.
Er sah wirklich erbärmlich aus, ganz bleich, mit tiefen Ringen unter den Augen. Natürlich, selbst ohne direkte Schmerzen ist es eine echte Qual, wenn man nicht aufs Klo gehen und nicht kacken kann. „Dann komm mal mit„, forderte Leonie ihn auf. „Wieso denn?„, klagte Lucas. „Kann ich nicht hier liegen bleiben? Mir ist so schlecht!“ Leonie stemmte die Hände in die Seiten. „Du glaubst doch wohl nicht, dass meine Behandlungsmethode ohne Sauerei abgeht – und die willst du doch garantiert nicht hier im Wohnzimmer haben, oder? Denn du bist derjenige, der das ganze braune Geklecker wieder wegmachen muss.“ Leonie nimmt meistens kein Blatt vor den Mund und hat überhaupt keine Hemmungen, die Dinge klar und deutlich auszusprechen. Was auch bei Lucas seine Wirkung zeigte. Mit viel Jammern und Ächzen erhob sich Lucas und hielt sich wieder den Bauch. „Du kommst am besten mit„, sagte Leonie zu mir. „Bei seiner ungesunden Ernährung wird ihm das sicher öfter passieren, eine solche Verstopfung. Da ist es ganz gut, wenn du Bescheid weißt – dann kannst du ihn das nächste Mal selbst davon kurieren.“ Mir war das recht – ich war ohnehin schon reichlich neugierig, was sie denn mit Lucas vorhatte, und ihre Behandlung notfalls auch einmal selbst durchführen zu können wäre bestimmt nicht schlecht. Also begleitete ich die beiden ins Badezimmer.
Dort räumte Leonie die bunten Badezimmerteppiche beiseite und breitete auf dem Fußboden ein weißes Gummilaken aus, das sie aus ihrer Tasche herausholte. Lucas musste sich Hose und Unterhose ausziehen und sich halb nackt darauf legen. „Du kannst es dir jetzt aussuchen, ob du lieber auf allen Vieren kniest oder lieber auf der Seite liegst“, meinte sie nun. „Was ist denn der Unterschied?„, jammerte Lucas. „Auf der Seite ist es für dich bequemer – aber für mich etwas komplizierter„, antwortete sie. „Was du zu spüren bekommen wirst.“ So langsam ahnte ich, was Leonie vor hatte. Sie wollte Lukas ein Klistier verpassen. Warum hatte ich daran nicht längst selbst schon gedacht? Es gibt doch nichts, was bei einer Verstopfung so gut hilft wie ein Einlauf. Leonies alles andere als dezente Andeutung, dass sie es ihn spüren lassen würde, wenn er es ihr zumutete, ihm das Klistier im Liegen zu geben, zeigte seine Wirkung. Schwerfällig begab er sich in die Hündchenstellung. Ich hätte beinahe gelacht, wenn es ihm nicht so schlecht gegangen wäre. In dieser Stellung hatte ich ihn vorher noch nie gesehen; dafür liebte er mich darin, wenn er mich von hinten nahm … Nicht dass ich etwas gegen Analsex habe, aber ich hatte die Hündchenstellung immer als irgendwie ein bisschen entwürdigend empfunden.