Wenn ich so an manchen Dominus denke, dann geht mir wirklich der Hut hoch. Gerade ist meine Freundin Regina gekommen. Sie hat endlich einmal Glück gehabt mit einer Anzeige und ihren Traum-Dom gefunden. Glaubte sie. Drei Wochen lang ging es auch einigermaßen gut; und das ist ja schon mehr, als man von den meisten Doms erwarten kann. Aber jetzt ist sie völlig fertig.
Sie kommt direkt von einer Session mit ihrem Harald; völlig verheult, eine Wange angeschwollen bis fast in den Augenbereich, und sie sitzt ganz gekrümmt da, weil sie Schmerzen hat. Dieser Mistkerl hat sie mit voller Kraft geohrfeigt, ohne ihren Kopf mit der anderen Hand zu stützen, und er hat sie gefistet, obwohl die beiden sich vorher darauf geeinigt hatten, dass das zu den Tabus gehört.
Regina mag es, Finger und Schwänze anal in sich zu spüren; aber fisten, und dann noch mit solcher Heftigkeit, wie Harald sie an den Tag gelegt hat, das ist auch für sie ein Albtraum. Als sie mehrfach „Mayday“ geschrien hat, das vereinbarte Safeword, hat er ihr einfach etwas in den Mund gestopft und weitergemacht.
Das ist keine Dominanz mehr, was Harald da an den Tag gelegt hat; es ist einfach nur brutale Gewalt. Weder sane, noch safe, noch consensual.
Das fordert Rache.
Es dauert lange, bis Regina sich wieder beruhigt hat und dem Plan zuhören kann, der blitzschnell, innerhalb von Sekunden, in meinem Kopf entstanden ist, als ich ihrer Geschichte zuhörte.
Zuerst reagiert sie ablehnend. Nun, ich will sie nicht überreden, etwas zu tun, das nicht ihrer Natur entspricht; also packe ich sie einfach ins Bett, mit einem heißen Tee, und halte ihre Hand, bis sie eingeschlafen ist.
Am nächsten Morgen geht es ihr besser. Zum Arzt will sie nicht, obwohl ich das besser fände. Abends ruft sie mich an; fragt mich, ob ich noch bereit bin, die Sache durchzuziehen, die ich ihr an dem Abend erklärt habe. Natürlich bin ich. Dazusagen muss ich, dass Harald Außendienstmitarbeiter einer Firma ist, die Internetauftritte erstellt. Und der Auftritt unserer Firma muss dringend aktualisiert werden.
Schon am nächsten Tag sitzt mir also Harald in meinem Büro gegenüber, um über einen möglichen Auftrag zu verhandeln. Nach ein wenig Small Talk kommen wir zur – geschäftlichen – Sache. Die Firma, in der ich arbeite, ist groß; der Auftrag würde sich lohnen, und ich merke, wie er ganz gierige Augen bekommt. Wir klären die Details für eine erste Präsentation ab, und ich überreiche ihm die Unterlagen, die ich vorher herausgesucht habe.
Als wir uns verabschieden, sage ich beiläufig: „Es gibt allerdings eine Bedingung. Ich überlege die Vergabe von Aufträgen grundsätzlich nur an Firmen, deren Vertriebsmitarbeiter einen ganz besonderen Einsatz zeigen.“
Etwas unsicher sieht er mich an. „Worin soll denn dieser ganz besondere Einsatz bestehen?„, fragt er vorsichtig.