31. Oktober 2007

Fetisch Roman – Kapitel 15 – Einkauf – Sichtweise Antje

Irgendwie haben wir es geschafft, den Tee kalt werden zu lassen. Und wer uns sieht weiß, daß es war, weil wir geknutscht haben wie die Teenager. David ist ungeheuer erregt und so hart, wie ich ihn bisher noch nicht erlebt habe. Aber als ich ihn berührt habe, küssen wollte, hat er mich gebeten, bis nach dem Einkauf damit zu warten. Mir gefällt diese Vorstellung sehr. Noch ein wenig mehr aber, und sämtliche guten Vorsätze wären dahin. Deshalb sitzen wir jetzt über kaltem Tee und Frühstücksbrötchen auf dem Fußboden.

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Meine Freundin Susanne ruft an und will sich mit mir zum Mittagessen verabreden. Ich will schon absagen – ihre Mittagessen kenne ich; es bedeutet im Zweifel, daß ich mehrere Stunden lang beschäftigt bin -, da kommt mir ein anderer Einfall. „Warte mal einen Moment,“ sage ich zu Susanne und bedecke den Hörer mit einer Hand. „Das ist Susanne, eine Freundin von mir. Hast du Lust, daß wir uns alle drei zusammen zum Mittagessen treffen?“ David lächelt. „Gerne.

Ich hab schon Lust, dich zu sehen,“ erkläre ich dann Susanne. „Allerdings habe ich keine Lust, mich so lange von jemandem zu trennen. Was hältst du davon, wenn ich ihn einfach mitbringe?“ „Zur sachverständigen Besichtigung und Begutachtung,“ spottet David im Hintergrund halblaut. Susanne ist total begeistert. „Ist es etwa dieser nette Kollege von dir, von dem du mir erzählt hast?“ will sie wissen. Ich werde puterrot, und David amüsiert sich königlich.

Wir verabreden uns für ein Uhr. „Und jetzt zu dir,“ verkünde ich drohend, nachdem ich aufgelegt habe. „Deine unqualifizierte Bemerkung kann natürlich nicht ohne Folgen bleiben. Wir werden also jetzt sofort unseren Einkauf erledigen, damit wir so rechtzeitig zum Umziehen zurück sind, daß ich einen Teil davon gleich verwenden kann!“ David ist unübersehbar neugierig, verkneift sich aber seine Fragen und nickt.

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Beim Duschen kann ich es nicht lassen, ihn noch ein wenig zu reizen. Langsam hat er echte Schwierigkeiten, sich zusammenzureißen; aber genau darum geht es mir ja.

Wir fahren zuerst in seine Wohnung, um neue Klamotten zu holen, und dann stürzen wir uns in das Gewühle der samstäglichen Fußgängerzone. Sogar im SM-Shop ist heute einiges los. Die Verkäuferin, die mich inzwischen gut kennt, ist sehr beschäftigt damit, einem unheimlich lieben, sehr unsicheren Paar verschiedene Lederfesseln vorzuführen, deshalb sehen wir uns erst einmal alleine um.

Bei den Fesseln brauche ich auch keine Beratung – es müssen die stabilen, gefütterten sein; nicht ganz die teuersten, aber auch nicht weit davon entfernt. Einen Metall-Penisring mit Lederbändern für die Eier, wie ich ihn mir vorstelle, habe ich auch bald entdeckt. Ich befrage David nicht zu seiner Meinung, aber ich beobachte ihn sehr genau, und er ist sichtlich einverstanden.

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Ein einfacher Penis-Schmuckring hat nun sein Interesse geweckt. Der auch mir gefällt. Schnell überschlage ich in Gedanken meinen Kontostand – ja, der müßte noch drin sein. Wortlos nehme ich ihn in die Hand. Nun noch ein paar einfache, breitere Lederbänder, die ganz unauffällig auf einem Haken an dem Schrank hängen, in dem Piercingschmuck zu sehen ist. Den David sich ebenfalls genau betrachtet.

Endlich hat die Verkäuferin auch Zeit für uns. Wir begrüßen uns mit einer liebevollen Umarmung, und dann begeben wir uns zu den Schlaginstrumenten. Ich kann Davids Verlegenheit spüren und greife nach seiner Hand.

Hallo, Antje,“ begrüßt mich nun Alexander, alias Sir Elias. Er ist der Pächter des Ladens, und leitet den hiesigen SM-Stammtisch. Den ich allerdings nur zweimal besucht habe; irgendwie liegen mir solche Treffen einfach nicht. Sir Elias ist einer der wenigen einfühlsamen dominanten Männer, die ich kenne. Wenn ich nicht als quasi seine Kollegin sozusagen auf der anderen Seite stünde, ihm würde ich mich ohne Bedenken und Hemmungen hingeben können. Ein kleiner Konkurrenzkampf herrscht allerdings auch zwischen uns – Alexander ist massiv bi, und irgendwie scheinen wir, was devote Männer angeht, in vielen Fällen den gleichen Geschmack zu haben.

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Ich stelle David und Alexander einander vor und bemerke sofort, daß dies einer jener Fälle ist. David allerdings bemerkt es nicht; Alexander ist niemand, der sein Interesse durch plumpe Anmache zeigt.

Nun läßt Alexander sich unsere bisherige Ausbeute zeigen. „Alles in Ordnung,“ bemerkt er sachlich, „aber was den Schmuckring angeht, da habe ich etwas besseres.“ Er verschwindet kurz und kommt mit einem Teil zurück, das man aufklappen kann, um den Schwanz schließen – und dabei schnappt dann ein kleines Schloß zu. Das lediglich mit einem kleinen Imbus-Schlüssel wieder zu öffnen ist. Meine Augen beginnen zu leuchten. David muß schlucken. Alexanders Augen gleiten beinahe liebevoll über seinen Körper. David ist jedoch zu sehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt, um es zu registrieren.

Er kämpft mit sich. „Laß uns das Teil nehmen,“ schlage ich vor. „Und erst einmal behältst du beide Schlüssel, bis du denkst, daß du mir so weit vertrauen kannst, sie mir zu geben.“ Ein brennender Blick von David trifft mich, und von meinem Bauch aus breitet sich eine kribbelnde Wärme in mir aus. Wir lächeln uns an, und es ist klar: Wir nehmen diesen Ring. Alexander nickt zufrieden.

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Auch ein Schlaginstrument ist schnell gefunden; eine ganz einfache Gerte ohne jeden Schnickschnack. Normalerweise wäre sie in jedem Reiterbedarf günstiger – aber bei Alexander bekomme ich meistens Rabatt, jedenfalls bei größeren Einkäufen, und er ist so großartig, und die Umgebung hier so viel angenehmer, daß ich trotzdem seinen Laden bevorzuge.

Nach dem Bezahlen, das völlig unerwartet David gegen meinen Protest übernimmt, bringt Alexander uns noch zur Tür. Er öffnet seine Arme, und ich fliege hinein. Einen Moment lang halten wir uns ganz fest, und ich kann seine Härte spüren, die David verursacht hat. „Viel Glück,“ flüstert er. „Dir auch,“ antworte ich leise. „Du hast es mehr als verdient!“ Es gibt mir immer wieder einen Stich, daß Alexander so viel Pech hat mit seinen devoten Partnern und Partnerinnen. Er scheint immer wieder an Menschen zu geraten, die die erotische Hingabe nur völlig verantwortungslos als bequeme Methode zur eigenen Befriedigung ansehen.

David ist leicht verschnupft, als wir wieder auf der Straße stehen, und ich sehe die unverkennbaren Zeichen von Eifersucht. Sanft lege ich eine Hand auf seinen Arm, bleibe stehe, sage leise seinen Namen. Mürrisch, mit hochgezogenen Schultern, wendet er sich mir zu. „David, auf Sir Elias mußt du nicht eifersüchtig sein. Wir mögen uns zwar, aber nicht mehr. Er ist nicht an mir interessiert, sondern an dir.

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In Davids klaren grauen Augen spiegelt sich ein ganzes Sammelsurium an Gefühlen; von Ungläubigkeit über Verwirrung und Ablehnung – bis hin zu plötzlichem Interesse, das er schnell wieder versucht, vor mir zu verbergen. „Wenn es dich reizt,“ bemerke ich zögernd, „können wir Alexander gerne einmal einladen.

Energisch schüttelt David den Kopf. Natürlich, er ist noch nicht soweit. Aber ich habe das erste Aufblitzen eines Hungers gesehen, der vielleicht irgendwann einmal offen durchbrechen wird. Und beschließe, ganz zurückhaltend abzuwarten und reifen zu lassen, was da vielleicht gerade als Keim angelegt worden ist.

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