Was schenkt man seinem Liebsten zu Weihnachten? Natürlich genau das, was er sich am meisten wünscht; und bei meinem Liebsten weiß ich ganz zufälligerweise sehr genau, was das ist …
Dass ich das wusste, hat es nun allerdings nicht unbedingt einfacher gemacht, das Weihnachtsgeschenk zu finden. Denn es ist weder Buch noch CD, keine Uhr, keine Technik, kein Computerspiel, keine Krawatte, keine Socken oder Taschentücher, kein Herrenschmuck und auch sonst nichts, was man ganz bequem in einem Shop einkaufen oder online bestellen kann.
Es hat vielmehr etwas mit Erotik zu tun. Genaugenommen mit dreifacher Erotik, und die kauft man nun noch weniger als die einfache im Geschäft.
Ich weiß, dass mein Freund schon seit langem, schon seit vielen Jahren davon träumt, es einmal zu erleben, wie das ist, ein flotter Dreier; Sex zu dritt.
Und genau das will ich ihm jetzt zu Weihnachten schenken – Sex zu dritt. Oh nein, nicht dass ihr jetzt denkt, ich schreibe ihm einfach eine erotische Geschichte oder suche ihm im Internet für ein Sexbilder Album „Flotter Dreier“ ein paar passende erotische Fotos heraus. Nein, zu Weihnachten muss es dann schon die echte Dreier Erotik sein.
Ich hatte es mir fest vorgenommen, ich präsentiere ihm an Heiligabend eine Frau oder ein Girl, die bereit ist, es mit ihm und mir zusammen zu dritt zu treiben. Bloß – wo findet man solche Sexkontakte?
Ich habe mich ein bisschen im Internet umgeschaut und diverse Kontaktmärkte für Sexkontakte im Internet gefunden. Vorher wusste ich gar nicht, dass es im Internet praktisch an jeder Ecke erotische Kontakte zu finden gibt; das hatte ich mir nun weit schwieriger vorgestellt.
Allerdings war mit dem Kontaktmarkt für Erotikkontakte das Ziel ja noch nicht erreicht; ich hatte lediglich weit schneller als erwartet einen Weg zu diesem Ziel gefunden.
Da ich mir bei der Fülle der Singletreffs, Flirtbörsen, Kontaktmärkte und Sexbörsen nicht ganz sicher war, wo ich denn nach den erotischen Kontakten zu dritt suchen sollte, fragte ich ein paar meiner Freundinnen aus, und die verwiesen mich dann auf einen ganz bestimmten Kontaktmarkt.
Dort studierte ich zuerst die Kontaktanzeigen für Sexkontakte, allerdings war leider in meiner Stadt und auch nicht in meiner Region oder sonst in meiner Nähe irgendeine Kontaktanzeige einer Frau unter sie sucht ihn dabei, die mich irgendwie angesprochen hätte.
Außerdem war sie sucht ihn irgendwie ja auch die falsche Rubrik; die Rubrik sie sucht Paar jedoch gab es dort nicht, ebenso wenig wie die Rubrik Paar sucht sie. Da war jetzt guter Rat teuer.
Natürlich konnte ich jederzeit selbst eine Kontaktanzeige aufgeben – bloß, unter welcher Rubrik?
Am Ende entschloss ich mich, die Kontaktanzeige für diese Sexkontakte zu dritt unter „Sonstiges“ zu packen; Sonstiges passt immer.
In dem Inserat schilderte ich schon reichlich detailliert, was ich mir genau vorstellte, denn ich wollte ja schließlich keinen Reinfall erleben. Außerdem war die Zeit knapp, als mir endlich diese geniale Idee für das passende Weihnachtsgeschenk gekommen war, es war nämlich schon Anfang Dezember. Knapp drei Wochen hatte ich nur noch Zeit, die passende Partnerin für den flotten Dreier zu finden – und am besten auch noch gleich vorab zu testen. Da konnte ich nicht erst lange damit hinter dem berg halten, warum ich Erotikkontakte zu einer anderen Frau suchte.
Da mein Freund vor allem deshalb den Sex zu dritt einmal genießen will, weil er Lust hat, zwei Bi Frauen bei heißen Bi Spielen oder Lesben Spielen zu beobachten, musste unsere Nummer drei bisexuell sein – und das sollte ich ja am besten vorher schon einmal kurz ausprobieren.
Ehrlich gesagt hatte ich nicht viel Hoffnung, mit meiner zwar an sich genialen, aber nicht gerade einfach zu realisierenden Idee Erfolg zu haben. Ich hatte mich auch bereits darauf vorbereitet, kurz vor Weihnachten doch noch in aller Panik ein ganz konventionelles Geschenk zu besorgen.
Umso freudiger überrascht war ich, als sich schon drei Tage, nachdem ich die Kontaktanzeige aufgegeben hatte, eine gewisse Sonja bei mir meldete.
Sie fand meine Idee für ein Weihnachtsgeschenk so süß – wie gesagt, ich war in der Kontaktanzeige rückhaltlos offen gewesen -, dass sie, wie sie erklärte, spontan darauf geantwortet hatte.
Obwohl sie zwar durchaus schon Erfahrung mit Bi-Spielen und anderen Frauen gemacht hatte, aber noch keinen flotten Dreier erlebt.
Da machte ich mir jedoch keine Sorgen – eine Frau, die als Bi Girl auf Frauen und auf Männer getrennt und einzeln steht, hat bestimmt auch ihren Spaß, wenn es zur dritt erotisch zur Sache geht.
Ein paar Tage später trafen Sonja und ich uns, nach sehr vielen Mails und auch etlichen Stunden in einem Chat, denn wir lieben beide das Chatten, das erste Mal persönlich, in einem Café.
Ich muss sagen, es hat sofort geknistert zwischen uns.
So war es eigentlich kein Wunder, dass wir uns nach kurzer Zeit in ihrer Wohnung wiederfanden – in meiner ging es ja nicht, das hätte ja meinem Freund zu viel verraten können – und ich es tatsächlich ausgiebig austestete, wie ich Sonjas erotische Bi-Spiele fand.
Ich war zufrieden. Oder vielmehr, mehr als zufrieden. Weit mehr als zufrieden …
Tja, und nun ist Heiligabend.
Während mein Freund unseren riesigen Weihnachtsbaum schmückt – der Christbaum füllt eine ganze Ecke des Wohnzimmers -, die Christbaumkugeln aufhängt, das Lametta verteilt und die Kerzen, schmücke ich heimlich im Schlafzimmer Sonja, sein Geschenk.
Über die kleine Terrasse vor dem Schlafzimmer habe ich sie heimlich ins Haus geholt; zum Glück gibt es ja Handys, mit denen man sich für so gut wie alles verabreden kann. Und zum Glück wohnen wir im Erdgeschoss.
Sonja trägt bereits einen glänzend schwarzen Satin Body, den ich aus den Dessous ausgewählt habe, die sie für ihre „Geschenkverpackung“ mitgebracht hat, schwarze Nylons und Pumps. Jetzt fehlt nur noch die dicke rote Schleife, die ich ihr um die Taille binden werde. Sobald mein Freund das Wohnzimmer verlässt, um vor der Bescherung noch schnell zu duschen, werde ich Sonja mit der Schleife unter, beziehungsweise natürlich eher hinter den Weihnachtsbaum schmuggeln, wo sie mit etwas Glück unentdeckt bleibt..
Das wird dann dieses Jahr wirklich eine Bescherung; und obwohl es eigentlich ein Geschenk für ihn ist, werde auch ich meine Freude daran haben, wie ich es ja bereits einmal erleben durfte. Ich kann es kaum erwarten, bis wir endlich die Geschenke austeilen – und ich Sonja aus ihrem Versteck hinter dem Baum hervorziehe.