07. November 2007

Fetisch Roman – Kapitel 15 – Einkauf – Hilfe, ein Mann! (Und was für einer …) – Sichtweise David

Scheiße, jetzt ist der Tee völlig kalt. Na, egal, für den Überfall, den Antje gerade veranstaltet hat, würde ich ihn notfalls auch mit Eiswürfeln trinken. Obwohl kalter Tee mich regelmäßig zum Würgen bringt.

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Antje ist ganz rot im Gesicht von meinen Bartstoppeln. Das nächste Mal muß ich mich morgens gleich rasieren.

Habe mir selbst eine ganz heroische Strafe auferlegt dafür, das versäumt zu haben; als Antje dieses zuckende Ding küssen wollte, das am liebsten von selbst zu ihrem Mund rennen würde, wenn es könnte, habe ich gefragt, ob wir damit nicht bis nach dem Einkauf warten wollen. Schluck! Es kann natürlich sein, daß dieser ganz besondere Einkauf das Faß zum Überlaufen bringt. Aber vielleicht schrecken mich die ganzen Folterinstrumente auch so sehr, daß es den Anti-G-Punkt wie ein Boxhieb trifft. Dann packe ich’s. Jedenfalls hat sie so gestrahlt, als ich das gesagt habe, wie ein Kind unterm Weihnachtsbaum, daß gleich die Hälfte der Strafwirkung dahin ist. Kommt mir mehr wie eine Ehre vor, für sie noch zu warten, statt wie eine Strafe.

Irgendeine Freundin von Antje ruft an, will nachher mit ihr Mittagessen gehen. Antje schlägt vor, daß ich einfach mitkomme. Will sie mich dieser Tussi etwa vorführen? Ich kann mir eine spöttische Bemerkung nicht verkneifen. Damenkränzchen über Putenstreifen am Reisrand ist eigentlich nicht so mein Fall. Na, wenn’s sie glücklich macht, gut, in Ordnung – lasse ich es halt über mich ergehen.

Für meinen unqualifizierten Kommentar erwartet mich nach dem Einkauf eine happige Strafe, informiert mich Antje. Oh je …

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Beim Duschen geht sie mir mangels Wäsche schon wieder direkt ans Eingemachte. Ich beiße mir ganz fest auf die Lippen und denke an Eiswürfel. Es hilft nichts.

Endlich ziehen wir los, und ich bin vor weiteren Angriffen wenigstens einigermaßen geschützt. Auf den Laden, in den sie mich führen will, bin ich mal echt gespannt. Ich weiß nicht einmal, wo er ist.

Von außen sieht er eigentlich ganz harmlos aus. Man sieht nur den Schriftzug „Sir Elias“. Aha, also nur etwas für Eingeweihte. Wer nicht weiß, was dahintersteckt, kommt wahrscheinlich auch nicht von alleine drauf. Oder doch? Sir Elias – hat etwas, dieser Name.

Ganz zielstrebig und ohne Zögern öffnet Antje die Tür, geht hinein. Da hilft alles nichts, ich muß hinterher, sonst hält sie mich noch für einen Schlappschwanz. Daß ich ganz zitterige Knie habe, weiß sie aber hoffentlich!

Eine Tante führt einem Paar etwas vor. Er sieht so unsicher aus, wie ich mich fühle. Hoffentlich merkt man mir das nicht so an!

Antje führt mich herum, erklärt einiges im allerneutralsten Ton, als wären wir gerade dabei, den Sonntagsbraten auszusuchen.

Und schwuppdiwupp hat sie zwei Paar Fesseln in den Einkaufskorb gepackt, der ganz genauso aussieht wie die Körbe im Drogeriemarkt.

Warum gerade die? Und warum überhaupt …

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Dann nimmt sie irgend etwas verpacktes, das ich nicht genau erkennen kann. Unauffällig linse ich in den Korb, als sie gerade nicht hinsieht. Aha – dem Bild nach handelt es sich um einen Metallring mit Lederbändern. Ersteres um den Schwanz, letzteres um die Eier zu legen.

Scheint ein Schlüsselreiz zu sein, das Bild. Sofort spüre ich, wie etwas noch mehr anschwillt, kribbelt, und fast kommt es mir so vor, als habe ich das Teil bereits an und es drücke meine Eier zusammen.

Mein Blick fällt auf einen einfachen Metallring. Er wirkt so wunderschön glatt, schlicht und kühl. Der würde mir auch gefallen …

Antje hat mich ertappt und packt ihn zu den anderen Sachen in den Korb. Nun greift sie sich ein paar lange, breite Lederbänder. Währenddessen betrachte ich mir die Sammlung an Piercingschmuck. Interessantes Zeug, das. Ob das wohl auch etwas wäre, das Antje an mir gefällt?

Die Verkäuferin ist gerade mit dem Paar fertig geworden, das jetzt glücksstrahlend und rot vor Verlegenheit den Laden verläßt.

Antje und sie knutschen sich ab. Scheint Stammkundin hier zu sein, meine kleine Antje!

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Dann läßt mich eine Stimme zusammenfahren, die in jeder meiner Nervenzellen widerhallt. Tief, vibrierend, mit einem Timbre, daß ich mich am liebsten gleich mit offener Hose auf den Boden legen möchte. Es ist fast so arg wie bei Antje, wenn sie so ganz zärtlich und fordernd zugleich wird.

Dabei sind es nur zwei Worte – „Hallo, Antje.

Antje stellt uns einander vor. Es ist Sir Elias. Richtiger Name: Alexander. Klingt fast noch besser. Oh Mann, der Typ haut mich um. Groß, schlank, dunkelhaarig, graue Augen. Ein Gang wie eine Wildkatze.

Er nickt mir kurz zu und beachtet mich nicht weiter. Das trifft mich so sehr, daß ich kurz davor bin, ihn um Aufmerksamkeit anzubetteln.

Was ist denn bloß mit mir los? Ich bin ja völlig durcheinander!

Er begutachtet Antjes Ausbeute, ist ersichtlich mit allem zufrieden – nur mit meinem Ring nicht. Zu schade! Aber halt, da habe er etwas besseres, erklärt er; verschwindet kurz und mein Schwanz schreit auf, will ihm nach, die Eichel wird ganz schwer.

Zurück kommt er mit einem Ring, der auf den ersten Blick fast genauso aussieht wie der, den er mitgenommen hat. Einen wesentlichen Unterschied gibt es allerdings, den er uns jetzt vorführt: Man kann ihn aufklappen, wieder schließen. Und danach bloß noch mit einem Imbus-Schlüssel öffenen. Mir wird ganz anders.

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Nun trifft mich doch ein Blick von Alexander. Einer, als ob er mich in Gedanken ausziehen würde. Und das kalte Metall mir anlegen, den Schlüssel an sich nehmen. Mitsamt Ersatzschlüssel. Meine Eier brennen.

Laß uns das Teil nehmen,“ sagt Antje. „Und erst einmal behältst du beide Schlüssel, bis du denkst, daß du mir so weit vertrauen kannst, sie mir zu geben.

Wir sehen uns an. Oh Gott, allein die Vorstellung, daß ich den Ring für sie trage und sie die Schlüssel hat, läßt mich beinahe ohnmächtig werden. Was macht sie da bloß rum, von wegen, ich sollte die Schlüssel erst einmal behalten? Wozu denn? Mensch, Mädel, wenn ich so zimperlich wäre, wäre ich schon längst schreiend weggelaufen!

Danach wählt sie noch eine Reitgerte aus. Ähem, muß das wirklich, ich meine … In Gedanken schmerzt schon mein Arsch.

An der Kasse bezahle ich, was mir einen bösen Blick von Antje einträgt. Ja, was glaubt die denn, daß ich mich von einer Frau aushalten lasse, oder was? Die Gerätschaften sind ja wohl alle speziell für mich. Dabei hat Antje zuhause wenigstens Fesseln und Reitgerte herumliegen, wie sie mir erzählt hat. Waren wohl für meinen Vorgänger. Es gefällt mir, daß es für mich neue Sachen gibt. Keine gebrauchten, an denen die Erinnerungen und vielleicht sogar ganz wörtlich das Blut eines Verflossenen klebt. Also zahle ich das Zeug auch. Basta!

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Alexander verabschiedet mich fast gleichgültig. Scheiße! Können wir nicht noch ein bißchen bleiben?

Dann dreht er sich zu Antje um und streckt die Arme aus. Die beiden umarmen sich; fast wie ein Liebespaar. Ich könnte mit den Fäusten dazwischengehen, und von meinem Kopf aus, von einer Stelle hinter den Augen, sinkt ein grausames Stechen langsam nach unten.

Dabei weiß ich nicht einmal, ob ich auf ihn eifersüchtig bin – oder auf sie. Ich weiß nur: Es tut weh!

Ziemlich stumm stapfe ich die Straße entlang, immer einen Schritt vorneweg; bis Antje mich ruft. Sie sieht ein wenig zerknirscht aus. „David, auf Sir Elias mußt du nicht eifersüchtig sein,“ bemerkt sie verlegen. „Wir mögen uns zwar, aber nicht mehr. Er ist nicht an mir interessiert, sondern an dir.

Was, wie? An mir? Er hat mich doch kaum angesehen! Außerdem, Moment, er ist doch ein Mann. Bestimmt steht er nur auf Frauen! Andererseits, wie er mich angesehen hat, als er mit dem Ring zurückkam – ich brat mir’n Storch, wenn ihm dabei nicht auch die Hose zu eng geworden ist!

Wenn es dich reizt, können wir Alexander gerne einmal einladen,“ sagt Antje.

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Also, bei aller Liebe, das nicht! Um Himmelswillen, nachher verknalle ich mich noch in ihn! Und was dann? Nichts als Probleme! Viel zu gefährlich.

Viel zu reizvoll, der Gedanke …

Nee, nee, ist schon ganz gut so – soll Alexander man ruhig in seinem Laden bleiben!

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