Himmel, ich muss schon wieder aufs Klo. Dabei kann das gar nicht sein. Ich habe den ganzen Nachmittag kaum etwas getrunken, denn ich bin so aufgeregt, mir ist die Kehle wie zugeschnürt, selbst auf das Mittagessen habe ich freiwillig verzichtet, und außerdem war ich gerade erst pinkeln, vor fünf Minuten. Wir mussten extra anhalten dafür, an einer Tankstelle. Wie kann Klaus nur so ruhig bleiben? Für ihn kommt das Ganze doch total überraschend. Hinter seinem Rücken habe ich endlich das organisiert, wonach er sich schon so lange sehnt; ein privates Swinger Treffen mit einem anderen Swinger Paar, diese beiden allerdings weit erfahrener als wir beide, wir Anfänger Swinger.
Erst gegen Mittag, als er vom Schwimmen mit einem Freund zurückkam, konnte ich Klaus alles beichten. Dass ich heimlich hinter seinem Rücken in einem Swinger Kontaktmarkt eine private Kontaktanzeige aufgegeben habe – und auch tatsächlich absolut interessante Swinger Kontakte knüpfen konnte, zu einem Paar ganz in der Nähe bei uns, die schon seit Jahren auf Swingerpartys und in Swingerclubs unterwegs sind, in ihrem großen Haus sogar selbst private Swinger Partys geben. Das allein wäre ja nun schon atemberaubende Neuigkeit genug gewesen, für Klaus, der sich schon lange darüber geärgert hatte, wie massiv ich den Swingersex ablehnte. Aber damit bin ich noch nicht am Ende der Dinge angekommen, in die ich ihn endlich einweihen musste. Es kam noch etwas dazu – ich hätte nämlich am Morgen, nachdem ich mit Werner, dem männlichen Part des erfahrenen Swinger Paars aus unserer Nähe, telefoniert hatte, bereits eine Einladung zu einem ersten Swinger Treffen bei ihnen erhalten. Für den gleichen Abend.
Klaus reagierte darauf zwar überrascht, aber freudig überrascht. Anders als ich das befürchtet hatte war er nicht sauer, dass ich ohne sein Zutun erste Swinger Kontakte gesucht hatte. Im Gegenteil, er war so begeistert von meiner Initiative, dass er mich gleich umarmt und im Kreis herumgewirbelt hat. Lachend sind wir miteinander aufs Bett gefallen – ich hatte ihm alles im Schlafzimmer gebeichtet, als er sich nach dem Schwimmen umzog -, und das nahm er gleich zum Anlass, seine Hände über meinen gesamten Körper gleiten zu lassen. Gegen meinen Oberschenkel spürte ich seine Erektion; es schien ihn mächtig geil zu machen, diese Aussicht auf den baldigen Swinger Sex zu viert. Und statt sich seine Erregung für abends aufzusparen, hat er mich gleich erst einmal auf dem Bett gevögelt. Es war so scharfer Sex, wie wir ihn schon lange nicht mehr gehabt hatten. Das war für mich der Beweis, ich hatte richtig gelegen mit meiner Vermutung. Swingersex gegen die aufkommende Langeweile in unserem mittlerweile eingefahrenen Sexleben – das war die richtige Methode. Während Klaus anschließend wie üblich in seinem Hobbykeller herumpuzzelte und scheinbar überhaupt nicht nervös war, fühlte ich mich wie im Fieber, angesichts des bevorstehenden Swinger Treffens. Mir war abwechselnd heiß und kalt, ich überlegte stundenlang, was ich abends anziehen sollte, und ich grübelte darüber nach, warum ich, obwohl ich ansonsten Klaus gegenüber sehr offen gewesen war, ihm nichts von meinem Telefonsex Seitensprung verraten hatte.
Ja, dieser fremde Mensch, dieser erfahrene Swinger, den wir abends zusammen mit seiner jungen Freundin treffen sollten, Werner, der hatte mich doch tatsächlich bei unserem ersten Anruf am Telefon dazu gebracht, dass ich es mir ganz hemmungslos selbst besorgte, während er jeden kleinen lustvollen Laut von mir live mitverfolgen konnte. Zählte das jetzt schon als Fremdgehen? Und spielte das überhaupt eine Rolle? Immerhin, wenn es bei diesem Swinger Treffen heute Abend zu viert so aussehen sollte, dass wir uns alle vier gut verstehen, dann würde der Abend garantiert nicht mit Plaudern bei einem Glas Wein enden, sondern bestimmt in dem „Spielzimmer“, das dieses Swinger Paar im Keller seines Hauses eingerichtet hatte. Dann würde dieser fremde Mann mich nicht nur mit seiner überaus erotischen Stimme beim Telefonsex zum Onanieren auffordern, sondern er würde mich vielleicht sogar live vögeln. Während Klaus sich seine Freundin vornahm; denn auf den Partnertausch legt Klaus in seinen Träumen vom Swinger Sex, das wusste ich ja, größten Wert. Bei dem Gedanken daran stieg ab und zu etwas wie Eifersucht in mir auf. Je mehr Stunden vergingen, desto aufgeregter wurde ich. Am Schluss fühlte ich mich beinahe krank. Ich hatte Magenschmerzen vor Nervosität und nun überhaupt keine Lust mehr, zu diesem Treffen zu fahren. Was hatte ich mir bloß dabei gedacht, auf einmal nicht nur meine Zustimmung zu Swinger Sex und Swinger Kontakten zu geben, auf die Klaus schon sehr lange Lust gehabt hatte, sondern sie sogar noch gleich selbst in die Wege zu leiten? Und wie sollte ich Werner in die Augen schauen können, wenn wir uns zwar das erste Mal sahen, aber bestimmt beide ganz automatisch daran denken mussten, wie intensiv ich am Morgen am Telefon gekommen war?
Wäre es irgendwie machbar gewesen, ohne nun wie ein elender Feigling dazustehen, ich hätte das Treffen abgesagt. Aber das konnte ich ja schlecht; und deshalb sitze ich jetzt im Auto, und wir sind schon beinahe da, bei der Adresse, die mein Telefonsex Partner Werner mir per Mail mitgeteilt hat. Mir ist so schlecht, ich könnte kotzen. Wie ich unter diesen Umständen auch nur den Hauch sexueller Erregung spüren können soll, ist mir absolut schleierhaft. Aber das ist ja eigentlich auch egal; Klaus freut sich riesig auf den Abend, und solange er seinen Spaß hat, werde ich einfach die Zähne zusammenbeißen und alles irgendwie über mich ergehen lassen. Der Abend wird ja schließlich nicht endlos dauern. Irgendwann ist er vorbei, und das war es dann für mich mit Swinger Sex. Ach du Scheiße – wir sind schon fast da, wie Klaus mir gerade erklärt. Mir stockt der Atem, als wir vor der Einfahrt stehen. Das ist eine richtige Villa, in der diese beiden Swinger wohnen, am Stadtrand, also etwas abseits – das ist wahrscheinlich ganz praktisch, wenn man ab und zu private Swinger Partys feiert -, mit viel Platz drum herum, und absolut edel und elegant. Schon beginne ich zu überlegen, ob ich auch passend angezogen bin, mit meinem luftigen schwarzen Leinenkleid und den hochhackigen schwarzen Sandaletten. Das sieht alles so aus, als ob die beiden richtig Geld haben, und das Kleid stammt ebenso wie die Sandaletten aus dem Schlussverkauf. Klaus und ich, wir haben es nicht so dicke mit dem Geld, obwohl wir beide arbeiten. Hoffentlich wirkt es nicht zu billig, wie ich gekleidet bin. Ein billiges Flittchen – eine junge Frau im billigen Kleid, die sich ohne Hemmungen zum Telefonsex verführen lässt und abends auch noch live gevögelt werden will … So könnte Werner mich ja mit einiger Berechtigung einschätzen. Meine Magenschmerzen werden schlimmer.