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16. Dezember 2010

Liebeskugeln | Unterwegs mit Liebeskugeln

„Ich möchte mit dir essen gehen“, sagt Sascha und schaut mich auf eine Weise an, die eher darauf hindeutet, dass er mich am liebsten poppen würde; gleich jetzt und hier, im Schlafzimmer, wo ich mich gerade umziehe. Nach Feierabend bin ich immer froh, wenn ich meine Bürokleidung ablegen kann. Ich schlüpfe dann gerne in etwas „Bequemeres“, was meistens nicht unbedingt viel an erotischem Reiz besitzt, das ist mir schon klar; und ich verstehe auch, dass Sascha davon nicht wirklich begeistert ist. Erstaunt sehe ich auf. Ich bin gerade dabei, meine schwarzen, ausgeleierten Leggins über meine Schenkel zu ziehen. Ich liebe schwarz. „Aber ich möchte, dass du dich dafür schick machst und etwas ganz Besonderes trägst“, erklärt er. Der Ausdruck in meinem Gesicht schwankt zwischen Neugier und Unwillen. Ja, ich muss es zugeben, so ganz passt mir das nicht, dass er ausgerechnet heute Abend mit mir ausgehen will. Mein Tag war wahnsinnig anstrengend. Ich habe mich schon arg auf einen gemütlichen Abend auf der Couch bei einem Film und einem Fertiggericht gefreut; selbst zum Kochen bin ich zu erschöpft.

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Aber Männer können nun einmal nicht rund um die Uhr die zärtlichen und romantischen Liebhaber sein – Frauen übrigens auch nicht -, und deshalb muss man ihnen dann, wenn sie gerade in diese Rolle schlüpfen, auf jeden Fall keine Steine in den Weg legen. Wohl oder übel musste ich also mitmachen. Da ging er dahin, mein schöner, ruhiger Abend mit viel Ausruhen. Etwas verärgert zerre ich die Leggins wieder herab. Damit ist es dann wohl nichts – jetzt muss ich mich wieder schick machen. Ich stehe vor meinem Kleiderschrank, wähle aus. Das schwarze Kleid aus Rohseide – ich sagte ja schon, ich liebe schwarz -, einen schwarzen Slip, eine schwarzen Nylon-Strumpfhose, und die schwarzen Pumps mit den unglaublich hohen Absätzen. Unbequem, aber edel und total sexy. Er stoppt mich auf dem Weg ins Bad. „Das brauchst du nicht“, sagt er und greift sich Slip und Nylonstrumpfhose. „Zieh einfach schon einmal das Kleid an, den Rest machen wir gleich.“ Was soll das denn? Seit wann bestimmt denn er, was ich anziehe? Reicht es nicht, dass ich auf meine bequeme Freizeitkleidung verzichten und mich wieder aufdonnern muss? Nein, offensichtlich nicht. Und was wohl das seltsame Funkeln in seinen Augen zu bedeuten hat?

Ich schließe meine Arme mit Kleid und Schuhen darin um seine Taille. Nein, ich habe mich nicht getäuscht; er ist erregt. Er hat etwas vor, und freut sich darauf. Mir wird ganz anders. Wunderschön anders. Schnell rase ich ins Bad; ein bisschen waschen, anziehen, schminken, frisieren. In Windeseile bin ich zurück. Er hat inzwischen etwas aus seiner Aktentasche geholt, die er aus dem Büro mitgebracht hat. Zwei Sachen sind es. Einmal schwarze halterlose Strümpfe. In der richtigen Größe. „Es sind extralange“, erzählt er mir stolz. „Etwas anderes dürfte bei deinen endlos langen Beinen auch nicht ausreichen. Strumpfgürtel sind ja leider nicht so dein Fall; aber ich möchte, dass du heute Abend einmal auf deine ewigen Strumpfhosen verzichtest.“ Mit den Strumpfgürteln, den Strümpfen und Strapsen, da hat er recht. Ich gebe zu, manchmal sehe ich sie mir gerne an; bei anderen Frauen, auf den entsprechenden Fotos. Aber selbst tragen – nein. Dieses ganze Gefummel, die Unbequemlichkeit der Verschlüsse, die mich an meine Großmutter erinnern, und was überhaupt ist der Sinn eines Slips ohne Boden? Der schützt ja nicht mal die Muschi; der hält wirklich bloß die Strapse fest. Und dafür ist mir das zu viel Stoff. „Du kannst die Strümpfe schon einmal anziehen“, sagt Sascha. „Wir haben leider nicht mehr viel Zeit, sonst würde ich dir gerne dabei zusehen; aber ich habe noch in der Küche zu tun.“ Schon verschwindet er mit einem kleinen Päckchen. Was er wohl vorhat? Bestimmt kein Abendessen kochen. Und wieso haben wir keine Zeit? Hat er irgendwo einen Tisch bestellt? Ohne mich vorher zu fragen? Ganz schön mutig von ihm! „Und damit du es weißt“, ruft er noch aus dem Flur zurück, „beim Ausziehen nachher wirst du meinem Voyeurismus nicht entgehen!“ Na, das will ich doch hoffen, dass er mir nachher wenigstens beim Ausziehen der Nylonstrümpfe zusieht, die ich jetzt auf seinen Wunsch hin tragen soll. Plötzliche Wärme engt meine Kehle ein. Wenn er mir beim Ausziehen zusehen will, dann bedeutet das, nachher wird garantiert noch ein bisschen mehr stattfinden als einfach nur ausziehen und beobachten..

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Obwohl ich mich gerade gewaschen habe, da ist er schon wieder, dieser typische Geruch weiblicher Erregung, so ähnlich dem der männlichen Befriedigung. Woher ich weiß, dass der typisch ist? Na, hör mal, wir haben doch alle unsere Bi-Erfahrungen, oder etwa nicht? Ich habe dabei herausgefunden, dass ich mehr hetero bin. Eigentlich reizen Frauen mich nun gar nicht. Das heißt aber nicht, dass ich sie mir nicht gerne ansehe, und hin und wieder auch mehr. Nein, du musst nicht entsetzt sein; meine letzte Erfahrung diesbezüglich liegt mehr als drei Jahre zurück, und momentan könnten mich keine zehn Schönheitsköniginnen zu etwas anderem bewegen als einem gelangweilten Gähnen. Ich bin mit meinem Sascha schon sehr zufrieden. Der kommt, als ich mich in die halterlosen schwarzen Nylonstrümpfe gezwängt habe, die tatsächlich auch für meine langen Beine lang genug sind, endlich zurück, mit einem Topf in der Hand, aus dem Dampf aufsteigt. Hat er in der Küche doch ein Abendessen gekocht? Das wäre ja wohl etwas unlogisch; so schlecht ist das Essen im Restaurant sicher nicht. Außerdem, wieso sollte er mich ausführen wollen, wenn er dann doch kocht? „Ich brauche dich liegend“, verkündet Sascha. Gehorsam begebe ich mich zu unserem Bett, lege mich auf den Rücken, aber ich stütze die Arme auf und hebe den Kopf, denn ich will doch wissen, was er da hat. Er schiebt mein Kleid hoch – gut, dass diese Rohseide nicht ganz so schnell zerknüllt ist, wie man denken sollte, sonst wäre das jetzt schon hinüber -, greift ins Wasser, flucht, weil er sich fast verbrannt hat, und zieht dann eine kleine Kette heraus. Metall. Mit zwei Kugeln. Zwei Kugeln … Aha. Und was soll das jetzt? Nein, ich bin nicht das Naivchen vom Lande; ich weiß schon, was ich gerade zu sehen bekomme, und ein heißer Blitz jagt mir durch die zukünftige Behausung der beiden Liebeskugeln. Er testet die Temperatur, nickt. Ich ersticke beinahe an meiner Zärtlichkeit für ihn, dass er weiß, wie unangenehm kaltes Metall an der Stelle wäre, wo jetzt seine Finger vorsichtig tasten und proben. Ich nehme die Beine ganz weit auseinander, entspanne mich. Das warme Metall presst gegen meine Öffnung.

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10. Dezember 2010

Escortgirls | Das neue Escort Girl

Lothar war mein bester Kunde. Ich hatte mich, nachdem ich irgendwann die Nase voll davon hatte, immer nur für andere schuften und mir dabei alles vorschreiben zu lassen, mit einer Escort Agentur selbstständig gemacht. Die Firma, für die ich gearbeitet hatte, war ebenfalls im Erotik Bereich tätig gewesen, wenn es da auch mehr um Livecam Sex ging. Trotzdem – ich hatte keine Berührungsängste mit Sex und Erotik, ich hatte bereits gute Kontakte, und ich wusste, Escort Girls, Callgirls, Nutten und Huren werden immer gebraucht.

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Allerdings war mir auch klar, die Konkurrenz war groß; vor allem von bereits etablierten Escort Agenturen. Ich musste mir meinen Platz unter den Vermittlern von Callgirls und Nutten als Begleitung erst einmal erkämpfen. Und eine Chance hatte ich dabei nur, wenn ich eine Nische fand, wo sich noch nicht zu viele andere Nutten und Vermittler tummelten. Angebot und Nachfrage bestimmen auch bei den Nutten den Markt. Allgemein war das Angebot riesig, beinahe schon größer als die Nachfrage. Also musste ich eine spezielle Nachfrage finden, die noch nicht von Hinz und Kurz und jeder zweiten Escort Agentur bedient wurde. Am Ende konnte ich mich dann nicht auf eine bestimmte Sache konkret festlegen – und eröffnete ganz generell eine Escort Agentur für spezielle Wünsche. Bei mir konnten all die Kunden genau die richtigen Escort Girls finden, die auf irgendeine Weise etwas Besonderes wollten. Sei es nun, dass sie ganz konkrete Vorstellungen über das Aussehen oder die Kleidung ihrer Begleiterin hatten, oder dass sie bei dem erotischen Schäferstündchen, das oft das einzige Ziel, fast immer aber auf jeden Fall mit ein Ziel der Kunden war, auf spezielle Praktiken abfuhren, die ihnen eben nicht jedes Callgirl bieten konnte oder wollte. Natürlich denkt ihr da jetzt in erster Linie an Fetisch Girls oder an den Bereich des Sadomaso Sex, mit Dominas und Sklavinnen und Zofen – und damit liegt ihr gar nicht so verkehrt. Die meisten meiner Kunden verlangten von den Escort Girls ganz spezielle Dinge – und ich hatte die Kontakte, um ihnen genau die passende Begleitung zu verschaffen. Nylon Girls, Leder Fetisch Ladys, dominante oder devote Frauen, auch mal Damen, die bereit waren, mit einem Transvestiten in vollem Fummel auszugehen, wenn meine Kunden darauf Appetit hatten, Fetisch Girls für Doktorspiele, für Natursekt und Kaviar, für Spanking, schwangere Nutten, dicke Nutten, Nutten mit Riesentitten, für gleich zwei Callgirls auf einmal, die zu einem flotten Dreier bereit waren – was auch immer meine Kunden wollen, ich bemühe mich darum, dass sie es bekommen, und meistens gelingt mir das auch.

Bei Lothar allerdings liegt die Sache etwas anders. Er hat weniger spezielle erotische Vorlieben, die es zu bedienen gilt. Bei ihm ist es eher das Aussehen der Call Girls, wo er immer wieder ganz ausdrücklich bestimmte Wünsche hat. Wobei ich euch ganz im Vertrauen verraten kann, dass es meistens schwieriger ist, ein Escort Girl mit einem ganz bestimmten Aussehen, einer speziellen Haarfarbe oder Figur zu beschaffen, als ein Fetisch Girl – selbst eines, das auf ganz ausgefallene versaute Sexspiele steht. Aber was tut man als Selbstständiger nicht alles, um seine Kunden zufrieden zu stellen! Zum Glück konnte ich, seit ich die Escort Agentur aufgebaut hatte, auch immer neue Kontakte finden. Es waren zum Teil Camgirls, die ich in meiner Kartei hatte, aber auch Telefonsex Girls, Nutten und Huren aus Laufhäusern, die es ab und zu gerne mal etwas exklusiver haben wollten, und dann aber auch ganz normale Hausfrauen, Studentinnen, Geschäftsfrauen, Arbeitslose, Angestellte – da war wirklich alles vorbei. Meine Kartei an Setcards war umfangreich genug, auch für ausgefallene Wünsche immer eine Lösung zu finden. Aber wenn jemand ganz konkrete Anforderungen an das Aussehen seiner Traumfrau hat, dann kann es doch schon einmal schwierig werden – auch bei einer so umfangreichen Kartei. Lothar hatte mich da schon mehrfach vor nahezu unlösbare Aufgaben gestellt, wenn es mir am Ende auch immer gelungen war, ihm doch zu liefern, was er hatte haben wollen. Bei ihm war es so, dass er nicht einen bestimmten Typ Traumfrau hatte; dann hätte ich mir ja speziell für ihn ein paar passende Escorts mit den geforderten Kriterien suchen und reservieren können. Nein, sein Geschmack bei seinen Traumfrauen wechselte so oft wie bei anderen Leuten die kulinarischen Vorlieben. Mal war es eine Blondine mit braunen Augen und dicken Titten, mal eine zierliche Schwarzhaarige mit jungenhaft schmalen Hüften, mal eine rassige Brünette mit Sanduhrfigur, und so weiter. Ihr könnt es euch sicher in etwa ausmalen. Ja, und dann kam der Tag, an dem er wieder einmal eine ganz spezielle Traumfrau für eine Nacht buchen wollte, und da half mir auch meine Kartei nicht weiter.

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Diesmal sollte es eine Rothaarige sein, und zwar eine natürliche Rothaarige – dadurch schieden bereits 80 % der rothaarigen Escort Girls in meiner Kartei aus, weil ihre Haare lediglich rot gefärbt waren -, sie sollte grüne Augen haben, und einen extrem kleinen Busen mit Körbchengröße A. Also einen Busen, der den Namen Busen gar nicht verdient, sondern zu einer geradezu flachbrüstigen Frau gehört. Ich gehöre nun allerdings selbst zu den Männern, die gerade kleine Brüste und sogar extrem kleine Titten zu schätzen wissen. Von daher hatte ich durchaus einige Models in meiner Kartei, die dieses Kriterium erfüllten – nur war keine von ihnen rothaarig, das wusste ich ohne nachzusehen. Ich gab mir gar nicht erst die Mühe, in den ganzen Sedcard-Dateien zu suchen, denn ich gehöre zu den Inhabern einer Escort Agentur, die ihre Mädels fast alle im Kopf haben. Das sorgt dafür, dass ich einem Kunden sehr schnell sagen kann, welches der Escort Girls für seine Wünsche in Frage kommt, und das freut die Männer immer. Es wirkt auch extrem seriös und professionell, wenn man nicht erst lange suchen muss, sondern gleich eine Lösung bereit hat. Nun war die Sache nicht etwa so, dass ich für Lothar diesmal keine Lösung hatte; ich hatte sehr wohl eine, und zwar eine, an die ich auch sofort denken musste, als er seine Spezifikation vorbrachte. Trotzdem sagte ich ihm das nicht, sondern vertröstete ihn erst einmal. Die Frau, nach der er suchte, die Rothaarige mit kleinem Busen, die gab es zwar – aber es war meine damalige Freundin! Ich war mir auch sicher, dass Lothar auf diesen neuen Typ Frau nur gekommen war, weil ich ganz prominent auf meinem Schreibtisch ein großes Farbfoto von Agnes im Silberrahmen stehen hatte, von meiner Freundin also, und verfluchte mich für diesen Leichtsinn. Man soll eben keine Wünsche wecken, die man nicht erfüllen kann … Denn diesen Wunsch konnte ich Lothar wirklich nicht erfüllen. Agnes war meine Freundin, aber sie war kein Escort Girl. Und so verächtlich, wie sie sich immer über die Frauen geäußert hatte, die sich verkauften, die Sex gegen Geld lieferten, war ich mir auch ganz sicher, dass sie nicht einmal ausnahmsweise in diesem speziellen Fall dazu bereit war, zum Escort Girl zu werden. Dies einmal ganz davon abgesehen, dass ich eigentlich auch gar keine Lust hatte, meine Freundin für einen Abend auszuleihen!

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