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18. April 2011

(Sex)Handwerker | Das defekte Heizungsventil

Dieser verdammte Handwerker, warum kam der einfach nicht? Offensichtlich war wirklich etwas dran an dem Vorurteil, dass Handwerker extrem zuverlässig sind. Oder dass zumindest viele es sein können. Morgens um acht pünktlich hatte er da sein wollen, das hatte er ihr fest versprochen gehabt. Und es war wirklich ein Notfall; in der Küche war das Ventil am Heizkörper defekt. Mit der Folge, dass nicht etwa die Heizung ausgestellt war und sich nicht mehr anstellen ließ; das hätte sie mit einem warmen Pulli oder einer Strickjacke zusätzlich ja gut überstehen können, sondern dass die Heizung im Gegenteil auf vollen Touren lief und nicht mehr ausgestellt oder auch nur kleiner zu drehen war, und das jetzt, kurz vor Frühlingsanfang, wo es draußen immer wärmer wurde und man zum Teil sogar schon recht gut auf die Heizung ganz verzichten konnte, wenigstens tagsüber. Und zumal in der Küche. Doch stattdessen kochte die Heizung dort geradezu und war so heiß, man hätte ohne weiteres Spiegeleier auf ihr braten können. Angefangen hatte das – natürlich, so ist es ja immer – am Freitagabend, als ihr normaler Installateur schon ins Wochenende gegangen war, und die Mehrkosten für einen Heizungsnotdienst über das Wochenende wollte sie nicht bezahlen. Das heißt, sie hätte das schon gerne bezahlt, aber das wollte ihr Mann nicht. Der von Do-it-yourself auch nicht genügend hielt, um mal eben schnell in den Baumarkt zu fahren, ein neues Ventil zu kaufen und es auszuwechseln. Und sie als Hausfrau hatte natürlich keine Ahnung von solchen Sachen und kein eigenes Geld, auch wenn sie mindestens ebenso hart und lange arbeitete wie ihr Mann – nur eben im Haushalt und nicht im Büro, und mit lediglich einem Etat, dem Haushaltsgeld, nicht für ein festes Gehalt. Ohne Zustimmung ihres Mannes durfte sie lediglich über ihr knapp bemessenes Haushaltsgeld verfügen, und das hätte einen solchen Noteinsatz nie und nimmer abgedeckt. Deshalb hatte die Heizung das gesamte Wochenende über die Küche in eine Sauna verwandelt. Und als sie am Montag gleich am frühen Morgen beim Handwerker angerufen hatte, hatte der nicht einmal am gleichen Tag Zeit gehabt, sondern sie auf den Dienstag vertröstet, und dann war am Montag noch die Sonne herausgekommen und es war alles noch schlimmer geworden. Man konnte es in der Küche kaum noch aushalten, die heiße Luft nahm einem den Atem. So hatte sie am Wochenende nur bei weit offenem Fenster kochen können und hatte trotzdem mächtig geschwitzt.

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Und jetzt, am Dienstagmorgen, musste sie dringend Kekse für das Vereinsfest ihrer Tochter backen, das am Abend war. Sie hatte gehofft, der Installateur käme sofort um acht, würde ihr schnell ein neues Ventil einbauen – eine große Sache war das sicherlich nicht -, und sie könne dann im in einem immer mehr abkühlenden Raum das Backen beginnen. Doch nun war es bereits zehn Uhr, vom Handwerker war noch nichts zu sehen, und die Heizung bollerte noch immer gewaltig vor sich hin. Langsam lief ihr die Zeit davon. Inzwischen hat man es ja anerkannt, dass Hausfrau sein ein durchaus anstrengender Beruf ist. Eine solche Hausfrau ist genau das, was man sie neudeutsch als moderner, aufgeschlossener Mensch nennen muss, eine Familienmanagerin. Sie hatte ihre Pflichten, und sie hatte dabei einen strengen Zeitplan einzuhalten. Wenn sie nicht bald mit dem Backen anfing, dann schaffte sie es nicht mehr, alles zu managen. Noch einmal rief sie in der Installationsfirma an, doch die Sekretärin dort teilte ihr wieder nur mit, der Handwerker sei unterwegs, und mehr könne sie ihr nicht sagen. Todesmutig begab sie sich also in die überhitzte Küche, um die Wartezeit nutzbringend zu überbrücken. Sie bereitete den Teig vor, was schnell geschehen war, und heizte gleichzeitig den Backofen vor. Das steigerte die Hitze noch. Es dröhnte ihr in den Ohren und flimmerte ihr vor den Augen; ihr war so heiß, dass sie dachte, sie müsse ohnmächtig werden. Sie hatte das Fenster geöffnet, doch das brachte angesichts der lauen Temperaturen draußen keinen großen Erfolg. Sie schwitzte, dass ihr die Brühe nur so die Haut herunter lief und ihre Kleidung – keine Hausfrauen-Schürze, wie man sie früher als Hausfrau beim Arbeiten über einem mehr oder weniger schicken Kleid trug, sondern normale Jeans und ein T-Shirt, unter Verzicht auf jegliche Unterwäsche, damit es ihr nicht noch wärmer wurde – bald vollkommen durchnässt war.

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08. April 2011

Reife Lehrerin | Nachhilfe von der reifen Lehrerin

Zuerst fand ich es nur richtig süß, wie Daniel sich um mich bemühte. Ich war früher Lehrerin gewesen, dann war ich ausgestiegen, als die Kinder kamen – ich halte nichts davon, sich als Frau im öffentlichen Dienst jahrelang die Stelle warmhalten zu lassen, nur um dann irgendwann nach Jahren zurückzukehren, vollkommen draußen aus allem, was man für die Arbeit braucht. Aber jetzt bin ich 46, meine Kinder sind zwar noch nicht alle aus dem Haus, aber doch schon erwachsen und brauchen mich nicht mehr. Da wird es Zeit, dass ich mir wieder ein anderes Betätigungsfeld suche. In den normalen Schuldienst wollte ich nicht zurück, aber ich sah mich durchaus in der Erwachsenenbildung an der rechten Stelle. Eine Agentur, die alle möglichen Fortbildungskurse absolvierte, unter anderem auch für Englisch – das war als Lehrerin mein Fach gewesen – machte mir auch Hoffnung auf einen Job. Allerdings erst dann, wenn ich mich bei einem Kurs, wo plötzlich der Leiter ausgefallen war, als kompetent erwiesen hatte. Ich hatte also sofort Arbeit; aber der Kurs, den ich kurzfristig übernehmen sollte, hatte mehr mit Betriebswirtschaft als mit Englisch zu tun. Mir war nicht so ganz klar, wie ich das schaffen sollte. Aber ich gab mir große Mühe und kniete mich voll hinein. Trotzdem war ich mehr als unsicher, als ich dann das erste Mal vor den 13 Erwachsenen stand. Das erste, was ich ganz entsetzt feststellte, das war, dass alles Männer waren, und zwar Männer, die erheblich jünger waren als ich. Ich hatte mich mit meinen über 40 eigentlich nie so richtig als reife Frau gefühlt, sondern war mir immer noch jung vorgekommen. Aber die harte Realität der ganzen jungen Männer, alle höchstens Mitte 20, mit ihren straffen, jugendlichen Körpern und ihren faltenlosen und knitterfreien Gesichtern, machte es mir das erste Mal bewusst, dass Frauen über 40 nun doch schon reife Frauen sind; um nicht zu sagen alte Weiber … Es war eine Erkenntnis, die mich noch unsicherer machte, als ich das ohnehin schon war, wo ich schließlich in etwas unterrichten sollte, was nicht so wirklich mein Fach war. Noch dazu schienen diese Kursteilnehmer auch nicht besonders begeistert davon zu sein, es jetzt mit einer Frau zu tun zu haben; und noch dazu einer reifen Frau in meinem Alter. Der frühere Kursleiter war ein Mann Mitte 30 gewesen. Ich hatte es also gleich dreifach schwer – ich musste Dinge lehren, die ich mir vorher selbst erst aneignen musste, ich war eine Frau, und ich war zu alt.

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Das einzige freundliche Gesicht in dem Kreis dieser äußerst kritischen jungen Herren der Schöpfung war das von Daniel. Daniel war mir gleich aufgefallen. Zum einen, weil er unheimlich gut aussieht. Er besitzt das markante Gesicht, das man bei einem Schauspieler oder einem Model erwartet, und seine Figur ist erste Sahne. Noch dazu trägt er immer hautenge Jeans, sodass sein knackiger Arsch so richtig gut herauskommt, ebenso wie seine kräftigen, muskulösen, aber durchaus noch schlanken Schenkel. Wäre ich nicht eine reife Frau gewesen, sondern ein junges Ding, ich hätte mich sofort in Daniel verliebt; aber ich war ja nun einmal über 40 und musste mir solche jugendlichen Torheiten endgültig abschminken. Das zweite, was mir an Daniel auffiel, das war eben, dass er als einziger richtig nett und freundlich zu mir war. Er begrüßte mich nicht mit einem mürrischen Brummen, wie die anderen, sondern mit einem freundlichen Lächeln, und schon nach der ersten Stunde kam er zu mir, um mir ein Kompliment über meinen Unterricht zu machen. Mir wäre ein Kompliment über mein Aussehen zwar lieber gewesen, das muss ich offen zugeben, aber das zu erwarten, wäre nun wirklich unrealistisch gewesen. Auch an Daniels Komplimente meine Fähigkeiten als Lehrerin und Kursleiterin betreffend gewöhnte ich mich sehr schnell. Es war das, was es mir möglich machte, das Ganze überhaupt durchzuhalten. Ansonsten war es ein einziger Albtraum. Ich musste mir nachmittags oft erst das beibringen, was ich am nächsten Tag unterrichten sollte, ich geriet bei Fragen außer der Reihe schnell aus dem Konzept, die Teilnehmer wurden nicht freundlicher, sondern eher immer unleidlicher, und ich sehnte schon nach der ersten Woche das Ende des Kurses entgegen. Das allerdings noch fast zwei Monate auf sich warten lassen würde. Da musste ich einfach durch. Und sollten reife Frauen wie ich nicht schließlich am Ende auch das Selbstbewusstsein besitzen, sich durch unhöfliche junge Männer nicht allzu sehr beeindrucken zu lassen? Die Boys sahen es als Nachteil an, dass ich so viel älter war als sie; aber war es nicht eigentlich auch ein Vorteil?

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