Irgendwie haben wir Männer es noch immer nicht geschafft, die alte Zweiteilung von der Heiligen und der Hure abzulegen.
Die Heilige und die Hure – meistens allerdings eher eine Hobbyhure, denn in einen professionellen Puff gehen ja viele Männer gar nicht, aus welchen Gründen auch immer. Wobei ja überhaupt nichts gegen echte Nutten spricht. Das ist ein ehrlicher Beruf wie jeder andere – es gibt eine bestimmte Ware gegen Geld, und diese Ware ist in dem Fall Sex. Waren gibt es nun einmal meistens nicht kostenlos und gratis, und gratis Sexkontakte sind eben die Ausnahme.
Aber wie das auch immer mit den echten Huren ist – dieses Bild, eine Frau für den anständigen Teil des Lebens, und eine andere für den unanständigen Teil, also für den Sex, das bestimmt uns noch immer.
Die Heilige, das ist unsere Partnerin oder gar Ehefrau oder Mutter unserer Kinder. Und die Hure, oder Hobbyhure, das ist die, mit der wir Spaß haben wollen, also Sex. Sex, wild, geil, versaut, verdorben, unanständig, heiß und leidenschaftlich. So hemmungslos und tabulos, wie wir es beim Sex unseren Heiligen, also den festen Partnerinnen oder Ehefrauen, nie zumuten würden.
So kommt es dazu, dass wir uns neben unseren Frauen private Hobbyhuren suchen, dass wir fremdgehen, eine Affäre haben, uns nachts oder tagsüber ganz heimlich auf dem Parkplatz mit unserem Sexkontakt zum Parkplatzsex treffen, oder zum Autobahnsex, wenn der Parkplatz an der Autobahn liegt. Deshalb haben wir unseren Seitensprung, unsere außerehelichen Kontakte.