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01. Mai 2008

Das Postpaket

Es gibt sie wirklich, die Geschichten von der einsamen Hausfrau und dem geilen Paketzusteller. Offen und ehrlich gesagt zweifelte ich immer an den Wahrheitsgehalt dieser Erzählungen, schließlich wird viel geredet. Ich machte den Job als Paketzusteller schon einige Jährchen, und trotzdem war es mir noch nie untergekommen, dass eine Frau etwas anderes, als das Paket, von mir wollte. Doch heute, heute sollte sich das ändern.

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Es war Mitte Januar und hundekalt draußen. Dabei waren die Temperaturen gar nicht so weit unten, wohl fünf Grad minus. Aber es schneite wie verrückt und es ging ein heftiger eiskalter Wind. Selbst mein Kugelschreiber wollte vor Kälte seinen Dienst versagen und die Quittungsblätter waren nass von den Schneeflocken. Es drohte mir eine Riesenschmiererei auf den Blättern. Ich hatte wohl noch drei Stops zu bewältigen und kramte mit klammen Fingern das Paket hervor. Mit schnellen Schritten ging ich zum Eingang des Mehrfamilienhauses und bimmelte beim Empfänger. Hier vor dem Eingang zog es noch heftiger als auf der Straße. Ich bekam keine Antwort, also schellte ich beim Nachbarn. Als ich hier auch keine Antwort bekam, klingelte ich irgendwo unten, aber wieder nichts. Ich wollte mich schon abwenden und gehen da hörte ich ein „Hallo“ aus der Sprechanlage. Es klang irgendwie unfreundlich, leicht genervt. „Hallo“, antwortete ich. „Ich hätte da ein Paket für Schreiber. Die sind momentan leider nicht Zuhause. Könnten sie die Sendung freundlicherweise entgegennehmen?“ „Kostet das was“, fragte eine weibliche Stimme aus dem Lautsprecher. Ich verneinte. „Ich brauche nur eine Unterschrift“. Ohne jedes weitere Wort wurde der Hörer der Türsprechanlage auf die Halterung geknallt und der Türöffner ertönte.

Ich hastete mit meiner Last fünf Stufen hoch und dann sah ich sie. Eine Augenweide von Frau stand im Türrahmen. Ich traf jeden Tag schöne Frauen, dass brachte der Job mit sich. Aber dieses weibliche Wesen war mehr als der Hit. Ihre Ausstrahlung, ihr Flair hüllte mich sogleich ein und legte sich wie ein Schleier über mich. „Der schreibt ja nicht mehr“, hörte ich sie sagen. „Bitte was?“ „Na Ihr Kugelschreiber hat den Geist aufgeben. Warten sie oder kommen sie vielleicht besser herein, denn es zieht ziemlich viel kalte Luft hinein. Ich hole dann mal einen neuen Stift“. Während sie wegging sagte sie laut in den Raum hinein: „Du liebe Zeit ist das Wetter ungemütlich geworden. Sie sind bestimmt ganz nass und durchgefroren. Wollen sie nicht ihre feuchtkalte Jacke ablegen und sich kurz aufwärmen. Ich habe einen frischen Kaffee aufgebrüht“. „O ja“, sagte ich leicht verlegen. „Ein Kaffee wäre jetzt mehr als nur gut. Es wäre phantastisch“. „Also gut, dann kommen Sie weiter“.

Sie führte mich über einen kleinen Flur in ihr Esszimmer. Die Wohnung war modern eingerichtet und gewissenhaft gereinigt, das sah man sofort. Es war sehr warm und behaglich und entsprach wohl dem Charakter der Frau. Sie war hochgewachsen – größer als ich – und hatte pechschwarzes Haar, wasserblaue Augen und lange schlanke Beine, die sie etwas provozierend mittels eines kurzen Rocks zur Schau stellte. Ich fröstelte leicht. Gut, hier in der Wohnung war es warm, aber für einen Minirock war das Wetter wohl nicht ganz geeignet. Zu ihrem schwarzen Dress trug sie eine rote Bluse. Zwei Knöpfe hatte sie offengelassen, was dazu einlud einen Blick auf ihren formschönen, großen Busen zu werfen. Schwarze Nylonstrümpfe umhüllten ihre Beine, die in roten Lackschuhen mit hohem Absatz steckten. All ihre Bekleidung war abgestimmt auf ihre traumhafte weibliche Figur. Sogar das Make-up. An ihr war nichts was man sich so unter einer üblichen Hausfrau vorstellt. Ich setzte mich und bevor sie zum Schrank ging um mir ein Gedeck zu holen, hielt sie mir ihre Hand entgegen. „Ich bin die Carola“, sagte die Frau. „Sehr angenehm. Ich heiße Henry“. „Henry?“ „Ja!“ Carola äußerte sich nicht weiter.

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Wahrscheinlich fand sie meinen Namen total scheiße, was mich allerdings nicht weiter störte. Sie goss mir eine Tasse Kaffee ein und setzte sich zu mir gegenüber an den Tisch. „Nehmen Sie ein paar von den Plätzchen. Sie sind zwar von Weihnachten, schmecken aber noch gut“, lud sie mich ein und ich nahm bereitwillig ein paar von den Keksen. Eine ganze Weile lang sprachen wir über alles Mögliche und ich musste feststellen, dass Carola ein sehr umgänglicher, aufgeschlossener Gesprächspartner war. Aber dann wurde es langsam Zeit für mich und ich schickte mich jetzt an um zu gehen. Sie merkte es sofort und sagte: „Ich gieße dir noch einen Kaffee nach, wäre ja schade wenn ich ihn wegschütten müsste“. Schnell, fasst hastig stand die junge Frau auf und ging zur Kaffeemaschine herüber. Auf den Weg dorthin sagte sie: „He, sag mal, Henry. Stimmt es, dass es Männer sehr stark erregt, wenn sie daran denken, dass ein Anderer ihre Frau, naja du weißt schon, dass ein anderer Mann ihre Frau fickt?

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28. April 2008

Die Assistentin

Es ist schon spät. Die Nacht ist kühl und klar, nacht-schwarzer Himmel über den Straßenlaternen. Das Gebäude ist still, die meisten Lichter sind erloschen. Wind kommt auf. Mich fröstelt, aber nicht vor Kälte, meine Arme sind warm eingepackt in dem dicken, grünen Pullover, der meine Brust bedeckt.

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Nein, mich fröstelt nicht vor Kälte, sondern vor Angst und Verlangen. Ist es meine Bewunderung für ihn, die mich bisher von ihm fern hielt? Aber nun weiß ich, er braucht mich. Und ich fühle das Verlangen, stehe zu meiner Sehnsucht, die ich für ihn habe.

Als ein Windstoß unter meinen kurzen schwarzen Rock fährt, werde ich an meine Nacktheit erinnert, ein seidener Kuß aus Luft auf meinen nackten Oberschenkeln. Die Macht der Liebe im Verein mit meiner Lust erregen mich dort und machen mich jetzt schon feucht.

Ich weiß er arbeitet lange. Ich werde ihn überraschen. Er hat so hart gearbeitet, daß ich denke er hat eine kleine Ablenkung verdient. Wenn er arbeitet und nur für seine Mandanten da ist, vergißt er alles um sich herum, besonders aber sich selber. Es ist an mir, ihm wieder den Teil von ihm bewußt zu machen, sich selber, den Teil von ihm, der mich beobachtet, abwartet und anschaut, meinen Anblick und Gegenwart genießt, solange bis, ja bis er endlich die Initiative ergreift.

Ich erschauere erneut, als ich das Gebäude betrete, und ich bekomme ein wenig Angst vor meiner eigenen Courage. Er erwartet mich natürlich nicht. Ich kann nur hoffen, er sieht in mir eine willkommene Ablenkung. Ich mache mich auf das Schlimmste gefaßt. Vielleicht komme ich ja ungelegen? Ich werde dann ‚gnädig‘ sein und mich mit einem Kuß wieder verabschieden.

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Ich betrete den Aufzug und sehe mein eigenes Spiegelbild im polierten Edelstahl. Meine Brustwarzen werden durch meinen Pullover betont, der offen ist bis zu meinem Décolleté; meine verführerischen Beine sind gut sichtbar unter dem kurzen Rock. Ich drehe mich und meine Augen glitzern vor Vorfreude; ein Lächeln zuckt um meinen Mund, als ich meinen Rock rascheln höre. Ich merke, wie es zwischen meinen Beine warm und feucht wird.

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