Ich weiß schon gar nicht mehr, wo ich überall die ganzen Blumen und Topfpflanzen unterbringen soll in meiner kleinen Wohnung.
Fast jeden Tag bin ich in dem kleinen Blumenladen, der auf dem Weg von der Arbeit nach Hause liegt, und kaufe etwas. Mal einen hübschen Frühlingsstrauß, mal eine weitere Topfpflanze, natürlich mit Blumentopf.
Und das alles nur, damit ich sie sehen kann; sie, die schwarze Schönheit, die seit drei Wochen die neue Verkäuferin dort ist.
Sie ist eine Afrikanerin, und sie kommt aus Ghana. Weiß der Himmel, was sie nach Deutschland verschlagen hat. In unserer kleinen Stadt bekommt man nicht allzu oft Black Girls zu sehen.
Und dieses Black Girl ist eine so wunderschöne dunkle Blüte, dass sie die ganzen Blumen, von denen sie umgeben ist, mühelos aussticht.
Vor etwa drei Wochen habe ich sie das erste Mal gesehen, als ich für meine Mutter einen Blumenstrauß zum Geburtstag besorgt habe. Ziemlich hilflos stand ich inmitten eines Meeres an Schnittblumen, schaute mich um, überlegte, und konnte doch keine Entscheidung darüber treffen, welches wohl die geeigneten Blüten für einen Geburtstagsstrauß für meine Mutter sein sollten.
„Kann ich Ihnen helfen?„, hörte ich dann auf einmal eine wunderbar erotische, dunkle, erregend sinnliche Stimme an meinem Ohr.
Dankbar drehte ich mich zur Sprecherin um – und erstarrte.
Nachher tat es mir leid; als Black Girl ist sie es sicher gewohnt angestarrt zu werden, und bestimmt oft auch aus den völlig falschen Gründen.
Bei mir hatte es nichts mit ihrer nachtschwarzen Haut zu tun – oder doch, aber nicht, weil ich sie als fremdartig und merkwürdig empfunden hatte, sondern weil ich mich sozusagen auf den ersten Blick in diese Afrikanerin verliebte.