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13. September 2007

Südfrankreich

Es ist nicht lange her, ein paar Jahre jetzt, als ich schwanger zu meiner ersten Tochter war. Der Sommer war heiß – wie auch jetzt im Moment – und wir, mein Mann und ich – beide 30 und damals seit 6 Jahren verheiratet, hatten trotz meiner hohen Schwangerschaft (ich war bereits gut im 8. Monat) entschieden, noch einmal in Urlaub zu fahren, da mein Mann auch nicht immer beliebig frei nehmen kann und meine Frauenärztin nichts dagegen hatte, solange es mir nur gut ginge. Und das ging es, nachdem die Übelkeit der ersten Wochen verflogen war.

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Wir fuhren nach Südfrankreich, wo wir schon oft waren und uns wohl fühlten. Wir hatten ein kleines Appartement nicht zu weit vom Strand, in das fast den ganzen Tag wunderschön – aber auch heiß – die Sonne schien. Eine Klimaanlage gab’s leider nicht, und so war es oft sehr heiß und nachts schliefen wir nur wenig. Peter, mein Mann, war immer sehr zärtlich und streichelte mich oft stundenlang, das war schön. Eigentlich hatten wir recht oft Sex und liebten es, gerade auch wenn es heiß war, doch in jenem Jahr ging unsere Aktivität in dieser Hinsicht nach und nach zurück. Vielleicht war es das ungewohnte Gefühl mit dem immer dicker und runder werdenden Bauch, vielleicht auch die unsinnige Angst, dem Kind zu schaden, jedenfalls streichelten wir uns noch viel, gingen aber nur noch selten bis zum Letzten.

An einem Tag machten wir einen Ausflug mit dem Auto ins Hinterland. Es war wieder sehr heiß, aber die Landschaft und die kleinen Örtchen und Dörfer waren wunderschön. Ich wusste nicht, ob es die Hitze war, das Sitzen im Auto, vielleicht auch beides oder ganz was anderes. Jedenfalls spürte ich im Unterleib dann und wann ein Ziehen, manchmal verbunden mit leichten Schmerzen. Ich konnte es nicht genau zuordnen, woher es kam, es war nicht Magen oder Darm oder so was. Da dieses Ziehen nicht nachließ überlegten Peter und ich, ob wir vielleicht doch mal einen Arzt aufsuchen sollten. So hielten wir dann in so einem Örtchen, das wohl auf Grund seiner schönen Kirche recht touristisch war. Nach der Besichtigung und einem kühlen Getränk in einer kleinen Bar fanden wir dann tatsächlich so etwas wie ein Touristenbüro. Mittlerweile spannten meine Brüste auch etwas, sie waren im Laufe der Schwangerschaft schon ziemlich mächtig geworden auch meine Brustwarzen waren gewachsen, aber nun hatte ich ein unangenehmes Druckgefühl dort. Ich hätte am liebsten mein T-Shirt und das Bikinioberteil ausgezogen, aber das geht auf so einem Ausflug bekanntlich etwas schlecht.

Die Dame im Touristenbüro war sehr nett, konnte aber kein Deutsch und nur sehr wenig Englisch, und so dauerte die Unterhaltung etwas länger. Sie machte uns klar, dass es für einen Arzt schon etwas spät war, die lokale Praxis des „Dorfarztes“ hatte bereits geschlossen, der nächste Gynäkologe war über 60 km entfernt, so auch das nächste Krankenhaus. Aber sie war so freundlich den Dorfarzt anzurufen, den sie – wie wahrscheinlich jeder im Dorf – persönlich kannte, um ihn zu fragen ob er doch noch so nett wäre, mal einen Blick auf mich zu werfen. Sie sprachen – oder soll ich sagen tuschelten – am Telefon. Sie kicherte und lachte dabei und amüsierte sich offenbar köstlich dabei – doch ich verstand natürlich kein Wort. Es nervt nur ein bisschen, wenn es Dir nicht so gut geht und das Stehen wurde langsam etwas viel. Endlich legte Sie auf, wandte sich dann sehr freundlich zu uns und erklärte uns mit Hilfe eines Stadtplans, wohin wir gehen sollten. Sie schrieb Name und Adresse des Arztes auf einen Notizzettel und machte uns klar, dass der Arzt so freundlich war uns zu empfangen.

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Die Strasse, in die wir gehen mussten war offenbar nicht weit weg und nur um ein paar Ecken – wie sollte es in diesem Kaff auch anders sein – und so marschierten wir los.

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11. September 2007

Neues Gegenüber

Blöder Macho!“ schrie ich und legte den Hörer unsanft auf. Ehe ich den Tränen die Oberhand gab, flog sein Bild an die Wand. Ich stand am Fenster, starrte auf den Vollmond und zog einen Schlussstrich unter die belastende Beziehung.

Der Mond! Lachte er mich etwa aus, oder wollte er mich mit seinem geheimnisvollen Lächeln trösten? Von ihm huschte mein Blick zu den hellerleuchteten Fenstern genau gegenüber.

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Das durfte doch nicht wahr sein. Noch ein Macho? Ein Kerl wie ein Baum stand splitternackt in seinem Wohnzimmer, genau im Profil, und griff nach seinen Sachen. Musste wohl gerade aus dem Bad gekommen sein. Das Frottee hing noch über den Schultern. Trotz meiner trüben Gedanken musste ich lachen, weil es ihm schwer fiel, den übermütigen, ansehnlichen Heißsporn im Slip unterzubringen. Nein, nun schien er IHN auch noch beruhigend zu streicheln, den Kopf ein wenig frische Luft schnappen zu lassen.

Mir saß der Schalk im Nacken. Bis vor vierzehn Tage wohnten dort die alten Leutchen, denen ich hin und wieder einen Gefallen getan hatte. Ich hatte die Nummer noch im Kopf. Mit einem Sprung war ich am Telefon und schaltete die Stehlampe aus. Ich sah, wie der Mann die dunklen Höschen endgültig über das Hindernis hob und zu einem Tischchen ging. Seinen Namen verstand ich vor Aufregung gar nicht, ließ nur meinen vorbereiteten Satz los: „Hatten Sie bisher kein Visavis, oder gehören sie gar zu den…

Das letzte Wort schenkte ich mir doch lieber. Ich sah, wie seine Augen im Dunkel des späten Abends suchten, war überrascht von seiner Schlagfertigkeit: „Na schön„, frotzelte er, „haben wir die Hälfte unseres Kennenlernens hinter uns. Was ich an Stimme höre, könnte mich sofort in Versuchung führen…Im Ernst, Pardon, sollte ich Ihr öffentliches Ärgernis erregt haben. Ich komme tatsächlich aus der vierzehnten Etage eines Plattenbaues, musste mir nie Gedanken machen, dass neugierige kleine Mädchen…

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Bitte ja!“ rief ich ihn nicht ganz ernst zur Ordnung. „Man wird doch noch aus seinem eigenen Fenster schauen dürfen, ohne als neugierig zu gelten.

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