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24. Dezember 2008

Stille Nacht, schmerzhafte Nacht

Manchmal kann mein Freund ausgesprochen bockig sein. Eigentlich ist es ja so, dass unsere Positionen streng abgesteckt sind. Es gibt da ein fest fixiertes Machtgefälle – ich bin die Domina, er ist der Sklave.

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Wir leben jetzt nicht unbedingt in einer 24/7 SM Beziehung, aber bei uns sind dominant-devote Rollenspiele auch nicht nur reines Spiel, das lediglich während der Erotik stattfindet. Es ist schon so, dass ich auch im Alltag das Sagen habe. Jederzeit, wann immer ich will, kann ich meinem Freund und Sklaven Daniel Befehle geben und er muss sie ausführen. Tut er das nicht, erwartet ihn dafür eine Strafe. Das muss nicht immer in Sex ausarten, wenn ich mich als seine strenge Herrin aufspiele – was meiner launischen, herrischen Natur sehr entgegen kommt -, sondern manchmal lebe ich meine Herrschsucht auch mal einfach so aus. Wobei ich mir schon gerne von ihm zum Abschluss die Muschi lecken lasse, denn es erregt mich immer ungeheuer, wenn er entweder von selbst gehorsam ist oder ich ihn durch Strafen zum Gehorsam zwingen muss. Mein Sklave allerdings darf nicht bei jedem SM Spiel damit rechnen, dass er anschließend wichsen oder mich vögeln darf. Schließlich ist es eines meiner Ziele bei seiner Sklavenerziehung, dass ich ihn sexuell kurz halte und er lernen muss, seinen Trieb in den Griff zu bekommen. Wofür Enthaltsamkeit, für viele Sklaven die schlimmste Strafe überhaupt, oft die beste Methode ist. Trotzdem das aber alles genauso abgesprochen ist, verweigert sich Daniel ab und zu einfach jedem Befehl und jeder Anweisung. Er nimmt dabei die schlimmsten Strafen bewusst in Kauf.

Eine der Situationen, in denen mit Daniel gar nicht zu reden war und er wirklich nur trotzig und bockig alles verweigerte, habe ich gerade erlebt. An Heiligabend. Ausgerechnet … In meiner Familie ist es Tradition, dass der Heiligabend gemeinsam verbracht wird. Sobald wir Kinder, mein Bruder und ich, dann Freund beziehungsweise Freundin hatte, wurden die einfach in die Weihnachtsfeier integriert. Allerdings hat es sich eingebürgert, dass der Heiligabend, seit mein Bruder und ich ausgezogen sind und eigene Wohnungen haben, nicht immer nur bei meinen Eltern begangen wird, sondern reihum bei jedem von uns. Nachdem vorletztes Jahr Heiligabend bei meinen Eltern gefeiert wurde und letztes Jahr bei meinem Bruder war es also nun ziemlich klar, dass dieses Jahr alle zu mir kommen würden, respektive zu uns, zu Daniel und mir.

Das hat ihm gleich nicht gefallen. Schon lange vor dem ersten Advent lamentierte er herum, dass er das nicht ertragen würde, meine ganze Familie den gesamten Abend über in der Wohnung zu haben, und als der vierte Advent kam, da erklärte er kategorisch, er würde es schlicht nicht mitmachen. Stattdessen verlangte er von mir, dass ich meine Eltern und meinen Bruder einfach ausladen sollte. Ich schäumte vor Wut. Selbst wenn Daniel nicht mein Sklave wäre würde ich in einer solchen Situation immer erwarten, dass er gute Miene zum bösen Spiel macht, was so böse ja nun auch wieder nicht ist. Schließlich trifft man sich gar nicht so oft, und einen einzigen Abend mit meiner Familie zu verbringen, das war sicherlich nicht zu viel verlangt. Immerhin hatte ich ja auch versprochen, am 1. Weihnachtstag mit zu seinen Eltern zu kommen, und das wird garantiert weit weniger erfreulich werden als der Heiligabend mit meiner Familie, soviel steht schon mal fest. Seine Eltern sind nämlich richtige Spießer, die die ganze Zeit über alles und jedes am Meckern sind. Wenn man bei denen ist, kriegt man immer richtig schlechte Laune. Von daher fand ich schon, dass ich meinen Teil zum Familienfrieden in jedem Fall beigetragen hatte, bloß Daniel weigerte sich, das Seine dazuzutun.

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Unsere Diskussion wurde sehr heftig. Ich stand sogar kurz davor, die gesamte Beziehung aufzukündigen. Irgendwie empfand ich es als einen Vertrauensbruch, dass Daniel so stur und selbstsüchtig war. Das war dann aber überflüssig – denn plötzlich rückte er mit einem Ultimatum heraus. Entweder, so forderte er, verbringe ich Heiligabend allein mit ihm, ohne meine Familie, oder er würde noch vor dem Heiligen Abend aus der Wohnung ausziehen. Kurz bevor ich ihn impulsiv dazu auffordern konnte, seine Klamotten am besten gleich zu packen und abzuhauen kam mir eine viel bessere Idee. Ich tat so, als würde ich mit viel Zähneknirschen nachgeben und bedang mir allerdings dabei aus, dass wir dann Heiligabend im Bett beginnen würden, mit einer Runde Erotik, bevor es anschließend ans Auspacken der Geschenke gehen würde. Damit war er sofort einverstanden; auf Sex ist er immer scharf – noch hat meine Sklavenerziehung insofern nichts gefruchtet, muss also unbedingt weiterbetrieben werden -, und damit war das soweit erledigt.

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20. Oktober 2008

Der Dom am Andreaskreuz

Wenn ich so an manchen Dominus denke, dann geht mir wirklich der Hut hoch. Gerade ist meine Freundin Regina gekommen. Sie hat endlich einmal Glück gehabt mit einer Anzeige und ihren Traum-Dom gefunden. Glaubte sie. Drei Wochen lang ging es auch einigermaßen gut; und das ist ja schon mehr, als man von den meisten Doms erwarten kann. Aber jetzt ist sie völlig fertig.

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Sie kommt direkt von einer Session mit ihrem Harald; völlig verheult, eine Wange angeschwollen bis fast in den Augenbereich, und sie sitzt ganz gekrümmt da, weil sie Schmerzen hat. Dieser Mistkerl hat sie mit voller Kraft geohrfeigt, ohne ihren Kopf mit der anderen Hand zu stützen, und er hat sie gefistet, obwohl die beiden sich vorher darauf geeinigt hatten, dass das zu den Tabus gehört.

Regina mag es, Finger und Schwänze anal in sich zu spüren; aber fisten, und dann noch mit solcher Heftigkeit, wie Harald sie an den Tag gelegt hat, das ist auch für sie ein Albtraum. Als sie mehrfach „Mayday“ geschrien hat, das vereinbarte Safeword, hat er ihr einfach etwas in den Mund gestopft und weitergemacht.

Das ist keine Dominanz mehr, was Harald da an den Tag gelegt hat; es ist einfach nur brutale Gewalt. Weder sane, noch safe, noch consensual.

Das fordert Rache.

Es dauert lange, bis Regina sich wieder beruhigt hat und dem Plan zuhören kann, der blitzschnell, innerhalb von Sekunden, in meinem Kopf entstanden ist, als ich ihrer Geschichte zuhörte.

Zuerst reagiert sie ablehnend. Nun, ich will sie nicht überreden, etwas zu tun, das nicht ihrer Natur entspricht; also packe ich sie einfach ins Bett, mit einem heißen Tee, und halte ihre Hand, bis sie eingeschlafen ist.

Am nächsten Morgen geht es ihr besser. Zum Arzt will sie nicht, obwohl ich das besser fände. Abends ruft sie mich an; fragt mich, ob ich noch bereit bin, die Sache durchzuziehen, die ich ihr an dem Abend erklärt habe. Natürlich bin ich. Dazusagen muss ich, dass Harald Außendienstmitarbeiter einer Firma ist, die Internetauftritte erstellt. Und der Auftritt unserer Firma muss dringend aktualisiert werden.

Schon am nächsten Tag sitzt mir also Harald in meinem Büro gegenüber, um über einen möglichen Auftrag zu verhandeln. Nach ein wenig Small Talk kommen wir zur – geschäftlichen – Sache. Die Firma, in der ich arbeite, ist groß; der Auftrag würde sich lohnen, und ich merke, wie er ganz gierige Augen bekommt. Wir klären die Details für eine erste Präsentation ab, und ich überreiche ihm die Unterlagen, die ich vorher herausgesucht habe.

Als wir uns verabschieden, sage ich beiläufig: „Es gibt allerdings eine Bedingung. Ich überlege die Vergabe von Aufträgen grundsätzlich nur an Firmen, deren Vertriebsmitarbeiter einen ganz besonderen Einsatz zeigen.

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Etwas unsicher sieht er mich an. „Worin soll denn dieser ganz besondere Einsatz bestehen?„, fragt er vorsichtig.

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