„Peter, kommst du?„, ruft Sarah. Sie steht bereits im Flur, hat Mantel und Stiefel angezogen. „Ja, ja, sofort„, murrt Peter. „Lass mich doch nur schnell noch die letzten fünf Minuten sehen!“ „Aber wir sind ohnehin schon zu spät„, jammert sie. Er antwortet nicht.
„Schließlich sind es deine Freunde„, setzt sie nach. „Und du hast für die Party zugesagt. Jetzt komm auch!“
„Gleich, gleich„, brummt er.
Langsam kocht in ihr die Wut hoch. Sie wollte eigentlich überhaupt nicht hingehen. Peters Freunde, das ist zwar ein lustiges Völkchen, überlegt sie; aber so zwei, drei sind dabei, die trifft sie nicht so gerne. Nett sind sie ja; und eigentlich hat sie nichts gegen bewundernde Blicke und Komplimente. Nur, Peter wird immer so fürchterlich sauer, wenn ein anderer Mann sie attraktiv findet, und so endet beinahe jedes Treffen mit ihnen im Krach. Jedenfalls, Peter hat wegen heute Abend so lange gebettelt, dass sie sich dann endlich doch hat breitschlagen lassen. Und jetzt sitzt er in seinem Fernsehsessel und rührt sich nicht!
„Peter!„, ruft sie scharf.
Ungeduldig tappen ihre Finger gegen das bunte Papier des Geschenks, das sie für die Gastgeber besorgt hat.
Endlich hat sie die Nase voll. „Verdammt, Peter, das ganze Fußballspiel wird doch auf Video aufgenommen! Und wenn du dich nicht augenblicklich bewegst, gehe ich alleine!“
Darauf reagiert er. Umgehend. „Das wirst du schön bleiben lassen! Ich bin sofort bei dir. Zwei Minuten noch; die wirst du ja wohl abwarten können!“
Resigniert lehnt sie sich gegen die Wand. Eigentlich müsste sie noch mal aufs Klo. Bloß, wenn sie dann auch nur eine halbe Sekunde nach Peter fertig ist, hält er ihr wieder stundenlang einen Vortrag über Pünktlichkeit.
Im Wohnzimmer stöhnt er auf. „Nein, das kann doch nicht – los, los, lauft doch endlich! Da – nein! So ein Mist! Oh Gott, oh Gott, das gibt es nicht – nein!“ Sie hört den Reporter „Tor“ schreien und die Zuschauer jubeln. Na, ein Tor für Peters Mannschaft war das nicht; sonst würde er ebenfalls jubeln.