„Ab sofort machst du nur noch, was ich dir sage.“
Zuerst hielt ich es für einen Scherz. Gut, wir lebten unsere speziellen Neigungen exzessiv aus. Unsere Spiele erfassten soviel von unserer Zeit, dass außer der Arbeit nichts unberührt davon blieb. Aber es blieb doch immer eher ein Spiel mit dem Feuer statt des Ganges mitten hindurch.
Eigentlich hatte ich sogar die ganze Zeit geglaubt, gerade meine Widerspenstigkeit, meine Aufmüpfigkeit mache für ihn einen ganz besonderen Reiz aus. Nun, da hatte ich mich wohl offensichtlich geirrt.
Nachdem seine Forderung auch mit bissigen Bemerkungen und hysterischem Kichern meinerseits nicht wieder aus der Welt zu schaffen war, schützte ich zuerst einmal den üblichen plötzlichen Migräneanfall vor und zog mich allein ins Schlafzimmer zurück, um nachzudenken. Viel Zeit blieb mir nicht; schon nach fünf Minuten stand er in der Tür. „Wo bleibt mein Abendessen?“
Was an derartigen Machoallüren dominant sein soll, habe ich bis heute nicht verstanden.
Ich hob den Kopf und starrte ihn wütend an. „Im Kühlschrank bleibt dein Abendessen – es sei denn, du holst es dir heraus.“ Schon hatte ich eine Ohrfeige weg. „Du bringst jetzt sofort das Essen auf den Tisch!“ Mir gingen so viele Gedanken gleichzeitig so schnell durch den Kopf, dass ich sprachlos war. Erst unterwegs zur Küche erholte ich mich ein wenig. „Du hast verlangt, dass ich tue, was du sagst„, bemerkte ich lahm. „Also sag gefälligst auch, wenn du etwas von mir willst.“