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07. Juli 2008

Das Interview

Ein schwül-warmer Nachmittag, irgendwo zwischen Elbe und Alster. Eva stand im Bad und kämmte sich vor einem großen Spiegel. Fast nackt. Prall, goldbraun, die Brüste nach einer kühlen Dusche emporgereckt, trug sie lediglich eine glänzende schwarze Strumpfhose, die ihre langen Beine betonte, die schmale Taille, die harmonische Kurve der Hüften. Sie hörte auf, sich die Haare zu bürsten, träumte flüchtig von Daniel, der bald an ihrer Tür läuten würde. Träumte sie würde ihm öffnen, sich ihm öffnen. Sie warf einen Blick in den großen Spiegel. Sie gefiel sich. Aber sie gefiel sich öfter. Ohne jede Selbstgefälligkeit erregte ihr Körper sie, wie er sich im Spiegelbild verdoppelte.

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Die Spiegel…., erst neulich, am ersten Tag. Als er sie das erste mal sah, verschlug es ihm den Atem. Ein Interview mit einer Dame einer großen Tageszeitung wegen der Immobiliensache hatte ihm seine Sekretärin gesagt. Nur widerwillig willigte er ein. Die ganze Geschichte hatte schon viel zu viel Aufsehen erregt, aber das Interview zu verweigern hätte ein schlechtes Licht auf seinen Mandanten geworfen. Sie rauschte durch die Tür… Was für eine Erscheinung, dachte er. Was für eine Art sich zu bewegen, sich der Welt darzubieten. Selbstbewußt und impulsiv, durchsichtig und unergründlich. Ihr glattes schwarz glänzendes Haar war zu einem Zopf zusammengebunden. Auf ihrem leicht gebräunten Gesicht lag dezent Make Up. Ein enger cremefarbener Rock, der ihr bis zu den Waden reichte betonte ihre unglaubliche Figur. Unter einem gleichfarbigen Blazer ließ ein weißer Body ein Paar wunderschöner Brüste erahnen. Der Duft eines angenehmen Parfums erfüllte sein Büro.

Sie wissen, was mich zu ihnen führt?“ Hatte sie gefragt, sich keck auf seinen Schreibtisch gesetzt, und ihn mit ihren braunen Augen angeschaut. Daniel hatte eine blasierte Miene aufgesetzt. Nur mühsam konnte er seinen Blick von ihren erstaunlich schönen Beinen abwenden, deren Anblick von italienischen Nylonstrümpfen noch sehr reizvoll untermalt wurde.

Natürlich, die Gerüchte um meinen Mandanten. Sie wissen selbstverständlich, daß ich aufgrund meiner Schweigepflicht ihnen nur sehr begrenzt Auskunft geben kann. Aber wollen sie sich nicht setzen?“ Sobald sie sich gesetzt hatte – hatte er da gerade ein schwarzes Strumpfband gesehen? Als sie sich vorbeugte, um das Tonbandgerät auf den Tisch zwischen ihnen zu stellen, war das Verlangen da. Sein Verlangen nach ihr. Auch ihr Verlangen nach ihm. Oder täuschte er sich? Sie begann mit den ersten Fragen und er antwortete gekonnt mit zurückhaltenden Formulierungen, ihr dabei jedesmal tief in die Augen blickend. Eva bemerkte bald, daß aus ihrem Gegenüber so nichts rauszuholen war. Als er ihr ein Glas Mineralwasser reichte berührte sie kurz seine Hand und merkte wie er für den Bruchteil einer Sekunde am ganzen Körper zitterte.

Das Interview verlief unbefriedigend. Sie konnte nichts aus ihm rausbekommen, was sie nicht eh schon wußte. Aus ihren Fangfrage zog er sich routiniert heraus. Er spielte mit ihr. Auch fiel es ihr schwer sich zu konzentrieren. Bei all der Arroganz seines Auftretens gefiel der Mann ihr. Das abgeklärte, selbstsichere Auftreten. Die Aura maskuliner Erhabenheit, die manchmal mächtige Männer umgibt. Dabei war er noch recht jung und von sportlicher Figur. Mitten in ihre Gedanken hinein klingelte das Telefon. Nach einigen kurzen Sätzen legte er auf.

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Es tut mir leid, ich muß das Interview hier abbrechen, eine Sache die nicht warten kann erfordert meine Anwesenheit.“ Wie er das sagte, klang es schon fast wie ein Bedauern. „Nun, können wir das Gespräch nicht ein andermal fortführen.“ Fragte Eva. Sie erhob sich, er brachte sie zur Tür. „Sie können gerne heute abend, sagen wir so gegen acht in meinem Appartment am Yachthafen vorbeikommen.“ Sie willigte ein. Eva wußte, daß dies ein bedeutender Abend werden würde und sie legte es auch darauf an. Lange überlegte sie, was sie anziehen sollte und entschied sich schließlich für einen weißen Seidenrock und ein dünnes schwarzes Nylonhemd dazu. Da sie nur einen BH aus feinem Samtkord darunter trug, zeichneten sich ihre festen Brüste deutlich unter dem Jersey ab. Im Taxi zog sie noch einmal ihren Liedschatten nach und erreichte kurz nach acht Uhr die Appartmentanlage.

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27. Mai 2008

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Manchmal verstehe ich die Frauen wirklich nicht. Sie können ab und zu wirklich komisch sein. Ich muss mir einfach nur mal meine Freundin anschauen – sie und Oral Sex, das ist ein ganz besonderes Thema. Sie hat zwar überhaupt nichts dagegen, dass ich ihr die Muschi lecke. Ganz im Gegenteil – das könnte sie stundenlang genießen. Wenn es nach ihr ginge, würde ich ihr mit meiner Zunge 5, 6 oder sogar mehr Orgasmen verschaffen.

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Aber wehe, ich deute es auch nur an, dass ich es gerne hätte, von ihr auch einmal den Schwanz geblasen zu bekommen.

Das ist für sie eine richtige Unverschämtheit, dass Männer auch einmal Oral Sex verlangen können. Dass sie es gerne haben, wenn Frauen ihnen den Schwanz lutschen und sich mit Lippen und Zunge um ihren intimsten Lust Bereich kümmern.

So natürlich, wie für meine Freundin das Muschi lecken ist, ebenso unnatürlich findet sie einen Blowjob.

Könnt ihr euch das vorstellen? Das ist doch eine Ungerechtigkeit ohnegleichen. Wie kann man auf der einen Seite von Gleichberechtigung reden, also für sich selbst gleiche Rechte fordern, und dann beim Sex so ungerecht sein?

Wo, zum Teufel, liegt der Unterschied zwischen Muschi lecken und Blowjob? Wenn das eine recht ist, muss das andere doch auch billig sein.

Ich verstehe es einfach nicht.

Und diskutieren kann ich mit meiner Freundin auch nicht darüber. Ich habe es ja schon ein paar Mal versucht. Sie weicht jedes Mal aus, denn über Sex reden Frau nicht gerne. Das ist auch so ein Problem; auf der einen Seite sollen wir Männer die erotischen Wünsche der Frauen selbstverständlich erfüllen, auf der anderen Seite trauen die Frauen sich aber nicht, uns diese Wünsche mitzuteilen.

Wahrscheinlich erwarten Frauen, dass Männer von ganz von allein wissen, was Frauen beim Sex eigentlich mögen.

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Nur, woher sollen sie es denn wissen, wenn die Frauen es ihnen nicht sagen?

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