Dominas sind leider selten; jeder devote Mann weiß ein Liedchen davon zu singen. Und Fußherrinnen, also dominante Frauen, die auf den Fußfetisch und Fußerotik stehen, sind noch seltener. Als Fußsklave hat man es schon ziemlich schwer, eine geeignete Stelle bei einer Herrin zu finden, deren Füße man anbeten und küssen darf, beriechen und lecken. Aber ich habe Glück gehabt; ich bin kein herrenloser Fußsklave, sondern ich darf mich stolz als das Eigentum einer Fußherrin bezeichnen, und zwar der Lady Morgana. Ja, meine Domina besitzt eine gewisse Affinität zu alten Sagen und Legenden und hat sich Morgaine le Faye als Vorbild für ihren „Künstlernamen“ gesucht. Sie war es eigentlich auch erst, die mich zum Fuß Fetisch bekehrt hat, und zwar mühelos schon bei unserem ersten Treffen. Das ist jetzt schon über ein Jahr her. Schon damals fand ich zwar Frauenfüße bereits einfach extrem schick und erregend, und zwar nackt ebenso wie in Nylons und schicken Schuhen, das war einfach Teil meiner devoten Ader, denn der Platz eines Sklaven ist ja nun einmal zu Füßen seiner Herrin, aber ich hatte noch niemals etwas erlebt, was auch nur ansatzweise in die Richtung von Fußsex gegangen wäre. Der Fuß Fetisch war für mich mehr eine nebulöse Vorstellung als die alltägliche Realität, die er heute für mich ist. Ich hatte auch keine Ahnung, dass sich das, was mich bei meinem Interview bei Lady Morgana erwartete, weniger auf ihre Titten und ihre Muschi konzentrieren würde, also die Körperteile, die normalerweise bei Männern das größte Interesse finden, als vielmehr auf ihre Füße. Die sie übrigens sehr hübsch verpackt hatte, als ich auftauchte. Sie trug Nylons, die man auf den ersten Blick gar nicht als Nylons erkennen konnte, sie wirkten eher wie gestrickt oder gehäkelt oder was weiß denn ich was. Es war ein durchbrochenes Muster in Schwarz, das ihre Schenkel hinauf lief, ausgehend von ihren Füßen, die in sehr bizarren Schuhen steckten, die mich aber irgendwie unheimlich anmachten. Vielleicht kennt ihr alle noch diese Holzschuhe, die vor ewigen Zeiten mal modern waren. Die gab es in der Gesundheitsschuhe-Form, ganz breit und bequem, und es gab sie in der eleganten Form, wesentlich dünner geschnitten und mit einem kleinen, breiten Absatz. Eine ähnliche Form hatten auch die Pantoletten, die Lady Morgana bei unserem ersten Treffen trug, nur dass es nicht lediglich ein kleiner Absatz war, auf dem ihre im Übrigen erstaunlich kleinen und zierlichen Füße mit den Fersen ruhten, sondern ein mächtig hoher. Allerdings war der hohe Absatz nicht spitz und schmal, sondern es war ein richtig ordentlicher Klotz. Trotzdem sah es total sexy aus. Als sie ein paar Schritte ging, klapperte das auf dem Linoleum im Raum, als würde einer mit Extrem-Verstärker Xylofon spielen.
Natürlich war das, was ich ansonsten zu sehen bekam, auch nicht gerade von schlechten Eltern. Es war ein eigentlich recht schlichtes Kleid aus schwarzem Satin, das sie anhatte, allerdings mit einem kleinen Clou. Der Rock, der kurz genug war, gerade mal auf den Spitzenabschluss der gemusterten halterlosen Nylonstrümpfe zu reichen, war nicht etwa gerade geschnitten, sondern aus zwei sich überlappenden Teilen geschneidert, die rund zuliefen und genau vorne in der Mitte zusammenkamen, wo sie also notwendig einen Schlitz bildeten, der mal nur ein bisschen offen stand, und mal, bei schnelleren Bewegungen, bis zur Muschi und darüber hinaus aufklaffte. Wenn das der Fall war, konnte man auch sehen, dass das Kleid innen nicht schwarz gefüttert war, sondern in einem kräftigen Rot. Das gab dem Outfit noch seinen speziellen Reiz, und es machte mich schon ziemlich scharf, obwohl es jetzt nicht so unbedingt die Dominakleidung ist, die man sich so vorstellt, wenn man als Sklave zu einem Vorstellungsgespräch erscheint. Aber ich gehöre zu den Sklaven, die der Meinung sind, eine Herrin darf tragen, was sie will; ich verehre sie ja schließlich nicht wegen ihrer Kleidung, sondern wegen ihrer Dominanz. Und, in meinem Fall, also als Fuß-Sklave, auch noch wegen ihrer Füße natürlich … Nachdem Lady Morgana mich an der Wohnungstür hatte abholen lassen, und zwar durch einen Mann, der in schwarzglänzenden Latex Shorts und mit sonst nichts an einen sehr bizarren Eindruck machte, kam sie mir in dem Zimmer, in das dieser andere Sklave mich führte, sogar auf klappernden Absätzen entgegen; etwas, was meine Blicke ganz unwillkürlich auf ihre Füße lenkte. Sie gab mir zur Begrüßung sogar die Hand, was Dominas sonst ja nur sehr selten machen, und dann deutete sie ohne jede weitere Einleitung oder Erklärung auf einen Stuhl, der so ziemlich in der Mitte des Raumes stand. Oder was sage ich – das war kein Stuhl, das war ein Thron. Reich geschnitzt und verziert war dieser Stuhl aus Holz, mit extrem hoher Lehne versehen, mit einer breiten Sitzfläche und bequemen gepolsterten Armlehnen, und er war so hoch, dass ich mir gleich dachte, der kleine Fußschemel, der vor dem Thron stand, diente gewiss nicht nur der Entspannung, sondern hatte auch einen ganz praktischen Nutzen, nämlich diesen hohen Stuhl überhaupt erst erreichbar zu machen. Wenn ich mir den Stuhl nämlich so anschaute, dann war er selbst für mich zu hoch, und die Domina, meine heutige Fußherrin, ist noch mehr als einen Kopf kleiner als ich, selbst wenn sie auf hohen Absätzen herumstakst.